Strandgut Resort

Tolle Lage direkt am langen Steg zum Strand, modern gebaut und mit klarem Konzept. Aber eher Standard in allem. Zimmer, Leistungen, Gastronomie - es wird seinem Anspruch und Marketing nicht gerecht. Höchstens preislich. Am schlimmsten ist leider der Service, den ich im entsprechenden Bewertungspunkt näher beschrieben habe. Die Woche in diesem Hotel war Ok, aber eben nicht mehr und weit weg von begeistert und leider auch sehr weit weg von der versprochenen Auszeit für Körper und Geist. Da haben wir für den Preis und die Versprechungen auf der Webseite deutlich mehr erwartet. Enttäuschend.

Die Zimmer sind modern aber klassischer Standard-Hotelstil, wie man ihn überall auf der Welt findet und für heutige Verhältnisse sogar eher klein. Sie werden dem Anspruch nicht gerecht. Das Lichtkonzept ist grausam. Es gibt nur wenige Zimmer mit Balkon - was vor Anreise jedoch nicht klar ist und man muss die tägliche Reinigung aktuell ausdrücklich beantragen (coronabedingt), sonst passiert nichts. Über Geschmack lässt sich streiten, aber für ein Livestyle-Hotel erwartet man eine ganze Ecke mehr.

Ok aber zu teuer für den Preis. Auch hier wird gehobene Küche angeboten, die auch in Teilen funktioniert aber eben nur in Teilen. Dass man eine Pasta mit Trüffel UND Pfifferlingen (mutig) nicht in einer Sahnesuppe ertränkt versteht sich ebenso wie die Tatsache, dass ein besonderer Burger für 19€ nicht komplett durch sein darf (Medium bestellt) und eben mehr besonderes haben muss, als das Weglassen des Brotes und Ersetzen durch ein Tortillabrot unten. Der Service hier war freundlich und zuvorkommend aber für eine gehobene Küche ebenso nicht entsprechend ausgebildet/eingestellt. Ganz schlimm fand ich persönlich den Cocktail Fauxpas. Moscow Mule bestellt (10€) und ein Unfassbar süßes Gemisch mit etwas Eis und einem Stück Ingwer drin erhalten. Zurückgehen lassen, weil einfach nicht trinkbar. Dann kommt doch glatt ein perfekt gemixter Moscow Mule mit Ingwer, Gurke, frischer Minze und Wacholder-Beeren an. Man entschuldigt sich kurz und fragt, ob dieser nun so richtig wäre. (Nicht ironisch sondern ernst gemeint) - alles ok. Die Frage ist nur. Wie kann man in einem solchen Hotel und zu dem Preis vorher so einen Cocktail rausgehen lassen und Nimand sagt was? Unverständlich. Fazit: das Restaurant ist gut aber nicht spitze. Die Preise sind jedoch spitze. Entweder diese senken oder dem Anspruch gerecht werden. Noch kurz zum Frühstück. Eine Wahnsinns Auswahl, die auf den ersten Blick flasht. Aber... 17€ pro Person fürs Frühstück? Da muss es genial sein. Vorweg, war’s nicht. Das Rührei? Trocken und versalzen (wird auf Bestellung an den Tisch gebracht). Das Buffet? Viel zu viel Unsinn, der es teuer macht plus Auswahl an vegan, vegetarisch, glutenfrei, bio etc. - erstens ist dadurch alles doppelt und zweiten könnte man einfach durch Eingehen auf Wünsche der Gäste dieses riesige Essensaufkommen (und wegwerfen) vermeiden und den Preis deutlich senken. Es braucht auch keine vier verschiedenen Tomatenkreationen oder acht Dips zum Fisch. Sieht auf den ersten Blick gut aus, verlangt aber niemand. Besser in Qualität als in Quantität investieren. Wir sind an der Nordsee. Warum gibt es nur Lachs!? In Summe ist es aber ein gutes Frühstück mit kleinen Besonderheiten, die es nicht überall gibt.

Hier liegt der eigentliche Knackpunkt. Der Service ist unfassbar unprofessionell. Es fängt vor dem Urlaub an. Man möchte ein Zimmer mit Meerblick, was es zu dem Zeitpunkt nicht gibt, bucht Landblick mit Option auf ein frei werdendes Meerblick-Zimmer. Zimmer wird frei. Anruf erfolgt und der Mitarbeiter spricht auf die Mailbox, dass man das Zimmer reserviert hätte und man dies per Rückruf kurz bestätigen soll. Man ruft zwei Stunden später zurück, erreicht nur eine Mailbox und bestätigt. Zwei Tage später ruft das Hotel an und entschuldigt sich, man hätte das Zimmer schon anderweitig vergeben. Es bleibt bei der ursprünglichen Buchung. Auf die abermalige Option hat sich dann niemand mehr gemeldet. Gut. Passiert. Es gibt keine Mail VOR Ankunft mit wichtigen Infos oder Tipps für den Urlaub. Mein Anruf (man erreicht eigentlich immer nur den AB) einen Tag vor dem Urlaub mit Fragen dazu hat man gekonnt ignoriert und sich nicht zurückgemeldet. Beim Check-In ist von Infos leider auch nichts zu sehen. Auch zu den Hotelleistungen wird nichts erzählt. Yoga, Teelounge etc. - muss man sich alles irgendwo selbst aneignen. Am grausamsten ist das über den Smart-TV im Zimmer dessen Menüführung im hauseigenen Portal an die Anfänge des Internets erinnert. Am nächsten Tag ein neuer Versuch. Man fragt an der Rezeption nach Infos und vielleicht dem ein oder anderen persönlichen Tipp. Einen Haufen teils echt unnützer Flyer später ist man genauso schlau wie zuvor. Ich hatte unseren Hund an der Hand und bekam eine umfangreiche Fahrradkarte. Ob es einen Fahrradverleih mit Hunde-Anhänger gibt, konnte mir (in einem Hotel dass ausdrücklich Hunde Willkonmen heißt) niemand sagen. Nachhören beim empfohlenen Fahrradverleih war auch nicht möglich. Tipps abseits der Flyer gabs nicht. Der Strand wäre schön. Danke. Das Hotel wirbt zudem mit kostenfreiem (im Preis inkludierten) Yoga. Es gibt zwei Yoga Zeiten a anderthalb Stunden am Tag. Morgens um 8 Uhr und nachmittags um 17 Uhr. Maximal zehn Personen (erfährt man vorher nicht), sodass die ersten beiden Tage nach Ankunft bereits ausgebucht waren. Die vorher gestellte Frage, ob man Yoga/Wellness schon vor Ankunft buchen müsste, beantwortete man mit „Nein, gerne vor Ort. Wir haben genügend Kapazitäten“ - an einem weiteren Tag fiel die Stunde aus, weil ein Unternehmen im Haus war, dass diese Zeit gebucht hatte. Und am vorletzten Tag - man musste fast lachen - beginnen Dachdecker morgens um 7 Uhr lautstark, die Dachverkleidung des Yoga-Raums abzureißen, sodass die Yoga-Lehrerin sich zumindest 8 Minuten für die Ruhephase erbeten musste. Eine Arbeit, die definitiv außerhalb der Saison erledigt werden kann. Viele Kleinigkeiten kommen hinzu... im ganzen Hotel gibts keine Taschenlampe. Wir haben für unseren großen Hund die kleinsten Näpfe erhalten und liefen jeden Morgen an den schönen großen vorbei. Das Restaurant ist eigentlich ständig ausgebucht, wenn man nicht im 17 Uhr essen möchte und alles in allem fühlt man sich als Gast einfach nicht gut behandelt. Der Service (egal wo) ist definitiv zu jung. Da fehlt es immens an Erfahrung. Es geht auch einfach nicht, dass die Mitarbeiter an einem Mittwochabend im Restaurant ihr eigene kleine Fete feiern (zumindest die die Feierabend hatten) und über ihr Smartphone ständig wechselnde Musik laufen lassen und ziemlich laut lachen und über ihre Arbeit sprechen während noch Gäste da sind und Cocktails für mindestens 10€ das Stück trinken. Auf die abschließende Frage, ob denn alles zur Zufriedenheit war, gaben wir ein „es geht, soweit ok“, worauf wir ein „soweit ok? Ok“ zurück bekamen. Sorry, aber bei dem Preis und den Ansprüchen ist der Service einfach eine Katastrophe und muss sich ganz dringend und grundlegend ändern. Das haben wir in vielen Hotels deutlich besser erlebt, die sich sowas nicht auf die Fahne schreiben. Die versprochene Auszeit hat hier der Service, nicht der Gast.

Die Lage ist absolut top. Direkt an den Dünen und doch mitten im Zentrum von SPO. Die Fahrt zum Hotel führt nach Abfahrt von der Autobahn über einige Landstraßen, wodurch man bereits einen ersten Eindruck von der typisch nordischen Landschaft bekommt. Leuchttürme, Hofläden, Landcafes, Museen und natürlich der wahnsinnig große Strand bieten viel Zeitvertreib. SPO an sich ist eher klein und unspektakulär und eher für Ruhesuchende ohne große Ansprüche an den Ort selbst zu empfehlen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wenn man sich selbst drum kümmert, findet man einiges interessantes, was man im SPO machen kann. Googlen hilft hier. Allerdings ist es auch kein Ort, an dem man jetzt jeden Tag von morgens bis abends Action erwarten kann. Es konzentriert sich sehr auf den Strand. Dort ist allerdings für jeden Geschmack was dabei.