- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel profitiert von seiner super Lage, direkt an der Strandpromenade gelegen und nur durch diese vom wunderschönen, weißen Sandstrand getrennt. Wir hatten im Juli gebucht, nachdem sich herausgestellt hatte, dass wir unsere geplante Flugreise wegen der Corona-Pandemie nicht würden antreten können. Da es sich um ein 4-Sterne-Haus handelt, waren unsere Erwartungen dementsprechend.
Wir hatten eine Junior-Suite mit Meerblick gebucht. Die Türen zum Bad und WC waren jeweils aus Glas und weitestgehend durchsichtig. Selbst, wenn man mit seinem Partner/seiner Partnerin unterwegs ist, empfinde ich es sehr störend, wenn man des nachts zur Toilette möchte und das Licht hell durch die Glastür in's ZImmer scheint. Auch sonst möchte ich persönlich lieber unbeobachtet im Badezimmer wirken. Matratzen des sehr komfortabel breiten Bettes waren für meinen Geschmack zu weich. Wir mussten zweimal den Reparaturservice anfordern, weil anfangs die Abluft unseres Badezimmers nicht funktionierte, was m. E. aber der Reinigungsdienst schon hätte bemerken können und beim zweitenmal ließen sich die beiden Flügel der Balkontüre nicht mehr schließen, weil diese total verzogen waren. Der Service kam immerhin schnell.
Exemplarisch möchte ich den Abend schildern, an dem wir mit unseren an diesem Tag angereisten Freunden, die ebenfalls für einige Tage Hotelgäste waren, im Restaurant zusammen essen wollten. Wir hatten einen Tisch für vier Personen reserviert und uns dies am selben Tag auch noch einmal bestätigen lassen. Als wir zur vereinbarten Zeit pünktlich erschienen, wurden wir mit den recht barschen Worten, wir müssten aber Gedulg haben, an einen völlig leeren und unvorbereiteten Tisch geführt. Obwohl wir um einen Tisch am Fenster gebeten hatten (bereits bei der Reservierung) bekamen wir einen mitten im Raum. Ich weiß nicht, welchen Hauptberuf der für uns an diesem Abend zuständige Ober hat, er wirkte jedenfalls total überfordert. Aufgrund seines Mundschutzes und hörbarer Sprachprobleme war er auch größtenteils für uns kaum zu verstehen. Nacheinander brachte er Papiersets, die er mit Ablecken seiner Finger voneinander trennte und dann auf den Tisch legte, stelle dann wahllos die Gläser ungeordnet auf den Tisch und schließlich das Besteck. Der Weißwein, den wir aus der uns unaufgefordert hingelegten Weinkarte ausgewählt hatten, war laut seiner Auskunf nicht vorhanden. Er brachte daraufhin einen Ersatzwein, der nicht ausreichend gekühlt war. Stoffservietten waren angeblich keine ehr vorhanden (alle anderen Gäste hatten welche), nachdem unsere Essen schon serviert waren, brachte der Ober dann noch Papierser vietten, die er aus irgendeiner Schublade hervorgekramt hatte. Alles erfolgte seinerseits recht wortreich, war für uns aber größtenteils unverständlich. Das ganze Verhalten ist eines 4-Sterne-Hauses vollkommen unwürdig. Wr hatten extra vorher noch nachgefragt, ob mit der Reservierung alles in Ordnung gehe und mussten dann so, wie oben geschildert, essen. Das werden wir sicher nicht weiterempfehlen. Die Qualität des Essens war für meine Begriffe nicht weiter bemerkenswert, vor allem für die verlangten Preise. Wir haben dann im weiteren Verlauf unseres Urlaubs darauf verzichtet, dort noch einmal zu essen, weil wir in der übrigen Grömitzer Gastronomie weitaus zuvorkommender, höflicher, schmackhafter und auch noch preiswerter bedient worden sind. Auch bei Einhaltung der Corona-Regeln in Schleswig Holstein ist das gesamte Verhalten im Strandhotel Grömitz für mich nicht nachvollziehbar.
Das Personal kommunizierte überwiegend in einem Ton, der mich an die Jugendherbergszeit in meiner Jugend erinnerte. Ich kam mir als Gast als lästiger Bittsteller vor. Unmöglich und für ein Haus dieser Kategorie völlig unangemessen finde ich die Tatsache, dass man bei Anreise sofort komplett abkassiert wird und dass keine Kreditkarten akzeptiert werden. Den angeblichen Grund, man wolle dadurch eine mögliche Staubildung in Coronazeiten beim Auschecken vermeiden, kann ich nicht einsehen. Dem Gast wurde eine strenge Zeitvorgabe für die Einnahme des Frühstücks und ggfs. Abendessens gemacht, von daher hätte man das zeitlich bei der Abreise ebenfalls etwas flexibler handhaben können. Man musste eine Belehrung über die Corona-Vorschriften unterschreiben und bekam "scherzhaft" mitgeteilt, dass man bei Zuwiderhandlungen sofort abzureisen hätte. Bezeichnenderweise wurde bei der Abreise nicht gefragt, wie es einem gefallen habe oder ob man zufrieden sei. Als "süßes Willkommen" lag auf den Nachtschränkchen jeweils eine kleine Rolle Pfefferminz. Nachdem ich zwei dieser Minzbonbons probiert hatte und sie als geschmacksneutral empfand, sah sich mein Mann die Rolle nochmal genauer an. Dabei stellte er fest, dass das Haltbarkeitsdatum im Juli 2019 abgelaufen war. Ein entsprechender Hinweis an der Rezeption wurde mehr oder weniger schnippisch abgetan mit den Worten, tja, da müsse man der Sache wohl mal nachgehen. Eine Bitte um Entschuldigung erfolgte nicht. Das ist m. E. ein sehr deutlicher Hinweis, wie wertgeschätzt die Gäste dieses Hotels werden. Die Ausgabe des Frühstücks ist ein Witz. Man muss sich zur vorher vorgegebenen Zeit anstellen und seine Wünsche äußern, wobei man alles auf einmal ordern muss. Der Aufschnitt ist wie in einer Fleischerei in Stapeln angeordnet, Hinweisschilder auf die Sorten oder gar die Inhaltsstoffe sucht man vergebens. Als mein Mann das bereits am Vortag nicht vorhandene Schwarbrot ordern wollte, wurde ihm mitgeteilt, das sei auch heute nicht da, er solle doch das Brot essen, das er gestern auch schon gegessen habe. Unmöglich finde ich auch, dass alles, was man frühstücken wollte, auf einen Teller geschichtet wurde. So z. B. Lachs, Käse und Aufschnitt zusammen mit der Butter, die man noch unter sein Marmeladenbrötchen schmieren wollte. Meiner Bitte, mir doch einen eigenen Teller zu geben, wurde nach meinem Eindruck leicht genervt nachgekommen. Obwohl die Essenszeiten mit Zimmernummer genau bekannt waren, weil vorher angemeldet, war häufig erstmal niemand hinter der Theke, um die Gästewünsche hinsichtlich des Frühstücks zu erfüllen und die einzelnen Bestandteile waren oft auch nicht vorhanden. Die von mir probierten Körnerbrötchen waren recht trocken, es handelte sich dabei auch um Aufbackbrötchen aus dem Ofen. Die gesamte Ansprache der Gäste war meines Erachtens unangemessen und habe ich so noch nicht erlebt. Dass dann alles immer noch mit dem Kommentar "sehr gerne" garniert wurde, empfand ich schon fast als Hohn! Man hatte nicht den Eindruck, dass da irgendetwas gerne für den Gast getan wurde! Hinsetzen durfte man sich dann im Restaurantbereich auch nicht, wo man wollte. Man wurde zum Tisch geleitet und hatte die Tische anzunehmen, die vom Personal dafür ausgewählt wurden, warum auch immer. Aufgrund der Möblierung wäre das Einhalten von Abstand auch möglich gewesen, wenn man sich einen Tisch ausgesucht hätte.
Für Menschen, die gut zu Fuß sind, ist alles ohne Probleme vom Hotel aus zu erreichen. Der Yachthafen ist nah und wenn man aus dem Hotel herauskommt, "fällt" man quasi direkt auf die Strandpromenade mit den vielen unterschiedlichen Geschäften und Beköstigungsmöglichkeiten. Auch der Ort mit der Fußgängerzone ist in knapp einem Kilometer gut zu erreichen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2020 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Heike |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 2 |