Sunis Efes Royal Palace

Ein schöner "mediterraner Mastbetrieb mit Poolhaltung". Wer schon mal 5-Sterne AI-Hotels besucht hat, weiß, was ich meine. Wer dies noch nicht getan hat, sollte evtl. mit einem etwas kleineren Hotel seine AI-Erfahrungen beginnen, da man die Urlaubermenge am Buffet doch merkt.

Geräumig genug für den Aufenthalt (wir hatten Landblick über das Dach der Sunis Arena, war aber durchaus angenehm zur Nordostseite (Sonne nur früh morgens). WLAN war ausreichend um einen fireTV Stick im TV zu betreiben (vorbildlich: eine Steckdose direkt unterm Gerät) und mit VPN konnte man dann DAZN, Prime & Co. mit den EU-Lizenzen schauen (da die Türkei nicht als EU-Ausland zählt, vorher also einen VPN Dienst einrichten). Die Klimaanlage ist anders als üblich kein "Endgerät", sondern an die Hauptversorgung angeschlossen. Heißt, man kann die Temperatur nicht regeln. Die war voreingestellt zunächst auf 20°C, ab Tag 2 dann auf fixe 23°C ("Es ist jetzt Herbst." - "Ja, mit nur 36°C draußen!"). Man kann dafür 3 verschieden starke Stufen wählen, so dass man sich schon gut einpegeln kann. Hatte ich schon geschrieben, dass die AC und der Strom nur mit eingesteckter Zimmerkarte funktioniert? Nicht? jetzt aber. Das ist an sich auch kein Problem, man muss sich nur darauf einstellen, wenn man Klimaanlage oder Ladegeräte einsetzen will. Trotzdem fühlt es sich ein wenig nach Gängelung an, aber es liegt wohl an den geschätzten Miturlaubern der Vergangenheit, die allzu oft mal die AC auf 18° laufen und alle Lampen leuchten ließen, während sie 12h am Pool saßen. Da muss man dann in Zeiten von Nachhaltigkeit und Energiesparen gewisse Maßnahmen von Hotelseite ergreifen.

Mein Lieblingsthema, wenn ich hier andere Bewertungen lese. Vorab: Das Hotel ist groß, auch wenn sich das tagsüber gut verläuft und man nie den Eindruck von Fülle oder Enge hat. Aber am Buffet spürt man es. Es ist laut, voll und oft chaotisch. Aber das Essen ist durchaus top und empfehlenswert. Es sind eher die äußeren Umstände. Wie ich schon in meiner Rezension zum letzten Bulgarien Urlaub hier geschrieben habe, sind Äußerungen wie "Jeden Abend das gleiche" schwachsinnig. Ja, natürlich gibt es auch täglich "das gleiche", wenn ich 20 Salatsorten, 3 Pizza Varianten, 3 Pasta Varianten und Dinge wie ganze Brotregalwände und Tagessuppen damit anspreche. Die gibt es jeden Abend, aber was ist daran schlecht? Lieber nur 5 Salate und dafür täglich wechslend "Oh, wo sind denn die Gurken? - Die gibt's doch donnerstags..."?) Jedoch gibt es auch jeden Abend unterschiedliche Speisen zusätzlich. Das reicht von extra Stationen mit frischen Nudeln, Fisch, Truthahn, Lamm und andere regionalen Spezialitäten. Ebenfalls in meiner Bulgarien Rezension habe ich einen "Lifehack" beschrieben, wie man auch warmes Essen auf dem Teller behält, indem man nicht eine Viertelstunde blöd durch die Gegend läuft oder sich mal einen Platz VOR dem Gang zum Buffet besorgt, hier muss ich jetzt erneut die Vernunft meiner Mitmenschen infrage stellen. Zwei Dinge, die mir übel aufgestoßen sind: - Familien mit Kinderwagen/Sulki: Warum zum Teufel muss man mit Kinderwagen und dem Partner an der Seite durchs Buffet schieben als sei man auf dem Wochenmarkt von Castrop-Rauxel? Kann nicht einer von beiden den Nachwuchs bespaßen und mit dem Fahrzeug am Tisch ausharren, während der Partner schon mal Teller befüllt? Ein geschickter Wechsel und letztlich spart man sich und allen Mitessenden viele Nerven. - Unterschied Buffet vs. Essensausgabe: Ich habe noch nie so viele (vornehmlich deutsche) Schlange-Steher gesehen wie in diesem Urlaub. Vielleicht sollte man beim Begrüßungscocktail der Reiseleitung nochmal das Konzept "Buffet" erklären und die Unterschiede zu einer in Kantinen und Gefängnissen anzutreffenden "Essensausgabe" herausarbeiten..? Bei einer Essensausgabe bekommt man nacheinander alles angereicht und bewegt sich in horizontaler Ausrichtung von der einen zur anderen Seite. Bei einem Buffet jedoch geht man gezielt an die jeweilige Station, von der man etwas möchte und klappert nicht alle Töpfe, aus denen man sich nicht bedienen möchte, in einer langen Schlange ab. Ich habe witzigerweise auch niemand bei Salaten, Vorspeisen oder Brot in einer Schlange am Angebot vorbeischleichen sehen, nur an der Grill-Abteilung des Buffets. Meckernd "Hier steht man auch 15 Minuten!" eiert man im Gänsemarsch Behälter für Behälter weiter, bis man (beispielsweise) an den vorletzten Tiegel mit den Köfte kommt und trägt seinen leeren Teller an gegrilltem Gemüse, Hähnchen, Pommes, Zwiebelringen und Chicken Wings vorbei. Leute, Leute... Für manche heißt "Urlaub" auch "Kopf aus".

Ich weiß nicht, was andere Rezensenten falsch gemacht haben oder wie deren Erwartung war. Wir waren öfter in AI Hotels in der Türkei und Ägypten und haben keinerlei schlechteren Service hier jetzt feststellen können. Wir haben sogar häufig auch Getränke gebracht bekommen abends an der Pool-/Snack Bar (wo die Veranstaltungen auch sind). Und dass man sich selbst an Kühlschränken mit Wasser eindeckt oder an den Bars lediglich Getränke bestellt und selbst zum Platz mit nimmt ist in meinen Augen keine "Nicht-Leistung", sondern üblich. Ebenso bekommt man abends im Restaurant zunächst ein Getränk seiner Wahl gebracht und ansonsten werden lediglich Teller abgeräumt. Auch dies ist in AI-Hotels üblich und hat nichts mit deutschen 5-Sterne Tempeln zu tun, in denen livrierte und behandschuhte Hotelfachangestellte die Gäste auf Händen tragen. Das sollte man jedoch auch wissen vor Buchung einer AI-Reise. Die Rezeption war immer kompetent und des Englischen mächtig, gekümmert wurde sich stets sofort (wir hatten z.B. um zwei Bettdecken gebeten, da wir nicht gewohnt sind, mit einer einzelnen großen zurechtzukommen). Wir trafen nahezu zeitgleich mit dem Zimmerservice und den 2 Decken von der Rezeption wieder am Zimmer an. Allgemein waren alle(!) KellnerInnen immer freundlich - und wie es in den Wald hinein schallt... Ein wenig Landessprache wird auch hier mit Freude und einem Lächeln quittiert, wer astrein dialektisch "Hörense, isch han jern nen Mineralwasser oder verstehn se nich?" von sich gibt und in fragende Gesichter schaut, sollte seine Urlaubsfähigkeit im Ausland mal prüfen lassen und wer lieber in Ballermann Manier "Bier. Wenn's schnell geht, macht nix" bestellt, sollte sich dann hier nicht über Mißachtung wundern und schlechte Sprachkenntnisse des Personals vorschieben. Es gibt auch "Cabanas" zu mieten, kleine offene "Hütten" mit Kühlschrank, Bedienung und Matratzen für einen Tag (9-18 Uhr). Während unseres Aufenthalts wurden die Preise erhöht und man muss nun 75,-€ für eine Cabana am Pool, 100,-€ für eine Cabana am Steg und 125,-€ für eine am Strand (am schönen Strandabschnitt, abseits des "Sardinen-Liegen Parks"). In meinen Augen etwas viel - vor allem, weil man wie beim Grundstückskauf Glück mit den Nachbarn benötigt. Da wir in der Nähe der Pool Cabanas unsere Liegen belegt haben, konnten wir die ganzen Tage einen Blick auf die jeweiligen Mieter werfen. Sehr beliebt waren die Büdchen bei Familien mit Kleinst- und Kleinkindern - auch als Geburtstagsevent, so dass man den suggerierten Traum einer "ruhigen privaten Idylle als Flucht vor dem lärmenden Alltag" besser nicht träumen sollte bei der Buchung. Außer natürlich, man träumt davon, Kinderlärm und planschendes Geschrei direkt neben seiner 75,-€ extra Butze genießen zu wollen.

Die Lage selbst ist klasse. Sehr schön an einer Landzunge mit vorgelagerter Insel, eher ruhig und lädt zum Entspannen ein. Der Strandbereich ist allerdings nicht der schönste - was man aber wissen sollte, wenn man sich die östliche Ägäis ansieht. Anders: Man sollte nicht wegen der ausufernden Sandstrände kommen wollen, die gibt es einfach nicht. Der Transfer vom/zum Airport ist durchaus angenehm und dauert nur 45-60 Minuten. Wer nach Kusadasi oder Efes(os) möchte, kann dort auch recht zügig hinkommen (Taxi/Bus/Mietwagen) Was das angeht, vergebe ich 5 von 5 Sternen. Den Abzug erteile ich lediglich dafür, dass etwas Elementares im Hotel oder der unmittelbaren (=fußläufigen) Umgebung fehlt: Eine Apotheke. Man bekommt Kleinigkeiten wie Ibuprofen/Paracetamol oder Nasenspray & Co. nur in Özdere, was eine Busfahrt bedeutet. Beim Hotelarzt kann man nachfragen, muss aber mit Preisen um 20+ Euro rechnen, da auch hier jemand ins Dorf und zurück fährt.

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Animation ist da, auch ansprechbar - aber definitiv nicht "nervig". Das soll wirklich ein Kompliment sein, denn ewiges Bedrängen zum Mitmachen irgendwelcher Aktivitäten mag ich überhaupt nicht. Die Information, dass gleich etwas stattfindet dagegen, ist hilfreich und wird gern zur Kenntnis genommen. Was die Abendunterhaltung angeht war jedes Abendprogramm auf der großen Bühne ziemlich gut - allerdings in der Gesamtschau nach 11 Tagen doch sehr einseitig. Die Shows haben zwar unterschiedliche Titel (Brasilia Show, Argentina Show, Colombia Show, usw), sind letztlich aber immer Tanzshows. Mal mit mehr und mal ohne Akrobatik, aber immer Tanzen. Wie gesagt, jede für sich ziemlich gut und unterhaltsam, aber "Let's Dance" ist auch nur schön, weil es nur einmal die Woche läuft und nicht täglich. Die Folgeveranstaltungen an der Pool/Snack Bar waren nicht viel abwechslungsreicher. Immer stand "Musik" natürlich im Vordergrund, mal mit Liveband (2 verschiedene) und mal mit DJ oder als Karaokeversion. Das ist aber alles unterhaltsam, nur halt auch recht ähnlich jeden Tag. Es gibt auch eine Arcade, also einen Spielraum mit diversen (Videospiel-)Automaten, Air Hockey und Billiardtischen, allerdings fehlte die häufiger annoncierte Dartscheibe. Weder in der Arcade noch in der Sportsbar oder dem Irish Pub konnten wir dem Mentalsport frönen, obwohl wir uns da schon drauf gefreut hatten. Fitnesscenter und Wellnessbereich (inklusive Innenpool) haben wir nicht genutzt, ebenso konnten uns die Wasserrutschen nicht motivieren uns vom Liegen-Sport zu lösen.

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