Swisstouch Oriental Resort Marsa Alam

Vornweg raten wir ganz klar ab, das Hotel zu besuchen. Die beschriebenen Leistungen gibt es dort nicht. Der erste positive Eindruck von der Lobby (sauber, prunkvoll, die Kissen auf spitz) wich sehr schnell als wir die Anlage genauer ansahen. Der komplette linke Teil des Hotels (die Zimmer der 200er Nummern) sind baufällige Ruinen und werden nicht bewohnt. Demzufolge liegt auch der zugehörige Pool und die Bar brach. Alle Gäste werden zentral oder auf der rechten Seite untergebracht, wobei nur die Hauptpoolbar sporadisch besetzt ist. Viele der beworbenen Serviceangebote (Animation, Tauchschule, Disco, Theater...) existieren nicht oder sind seit langem geschlossen. Das liegt nicht an der Nebensaison, das Hotel ist allgemein baufällig und abgewohnt. Die Auslastung war gering; wie ausgestorben. Teilweise waren mehr Gärtner als Gäste vor Ort. Von den Liegen platzt der Lack ab, manche waren ganz zertrümmert. Der Service an den Bars ist mau. Vor Ort haben wir ein anderes Pärchen kennengelernt - unsere Eindrücke decken sich. Leider. Und auch von anderen deutschen Gästen hörte man ähnliches. Und das ist kein Meckern auf hohem Niveau, denn andere Hotels schaffen das auch. "Das ist wohl kein Hotel für junge Leute?", wurden wir gefragt. Nein, es ist ein Hotel für keine Altersgruppe. Das Hotel verfügt eigentlich über eine wunderschöne Anlage mit so viel Potential. Wir waren schockiert, dass es so heruntergekommen ist. Daher haben wir nach zwei Tagen gegen horrenden Aufpreis das Hotel gewechselt und sind im Albatros Sea World untergekommen - ein Unterschied wie Tag und Nacht. Nun erfreuen wir uns an selbstverständlichen Dingen, die wir im Hotelux vermisst haben. Zum Beispiel dass man Getränke an einer Bar bekommt; ohne Aufforderung.

Vor Ort haben wir für einen geringen Aufpreis ein Zimmer mit Poolblick bekommen. Soweit in Ordnung. Die Einrichtung sehr spartanisch, Nachtschränke gibt es keine. Wir hatten lediglich zwei Betten und einen Tisch. Die Minibar war bis auf 2 Tetrapacks Kakao leer und wurde auch nicht befüllt. Bad war für ägyptische Verhältnisse soweit in Ordnung, an krummen Fließen stört man sich ja nicht. Gewischt wurde im Zimmer allerdings nicht, sodass mindestens ein Paar weiße Socken nie wieder weiß wird... Obwohl die Auslastung gering war, bekamen wir ein ehem. Familienzimmer, das jetzt zu zwei Doppelzimmern umfunktioniert wurde - getrennt durch eine dünne, luftige Zwischentür. Jedes Röcheln, Gespräch oder auch Handyklingeln der Nachbarn haben wir gehört. Und andere Aktivitäten von denen....

Es gibt nicht viel zu sagen: Jeden Tag und auch innerhalb eines Tages gab es das gleiche. Ein Gast kommentierter das Buffet mit: "Hier hat sich ja viel geändert." Geändert wurde täglich tatsächlich das Fleischgericht, das qualitativ aber auch zu überzeugen wusste. Ansonsten sind die Kuchen sehr positiv hervorzuheben, aber der Rest geht in Richtung "in Ordnung". Die Essenszeiten sind eng bemessen und die Gerichte werden nicht adäquat aufgefüllt. Als wir am ersten Tag eine halbe Stunde vor Schluss beim Mittag waren, konnten wir eher noch die Reste zusammenkratzen, die da waren. Offenbar wurden ähnliche Erfahrungen beim Abendessen gemacht, sodass wir immer direkt 19:00 gegangen sind. Aber da es immer das gleiche gab, hat uns das Frühstück nach 2 Tagen dann den Rest gegeben und wir haben das Hotel noch am selben Vormittag verlassen. Insbesondere negativ hervorzuheben ist der Kaffee. Eine Plörre. Es gibt im ganzen Hotel nur die gleiche Art Kaffeeautomat mit wasserlöslichem Kaffee und Pulvermilch. Keine Siebträgermaschinen oder generell frisch gemahlenen. Die Cocktails sind sehr von dem Barkeeper abhängig; da ist keine klare Linie zu erkennen. Den gleichen Cocktail haben wir sicher in 3 verschiedensten Variationen bekommen. Standardcocktails wie Pina Colada gibt es nicht. Noch ein Wort zu den Gegebenheiten in den Restaurants und an den Bars: Ein absolutes Unding ist, dass die Stühle teilweise auf Kipp gegen die Tische gelehnt waren. Ein Ambiente wie in geschlossenen Kneipen. Und daneben saß man dann als speisender Gast.

Grundsätzlich sind die Mitarbeiter freundlich und versuchen das beste aus der Situation zu machen. Aber aus einer Ente wird eben kein Schwan. Als man seitens des Hotels mitbekam, dass wir uns beim Reiseleiter beschwert haben, wurden wir 18:00 an die Rezeption zitiert. Dort kam über eine Stunde niemand. Wir saßen in der Lobby und haben gewartet. Eine Stunde. Eine Stunde, in der niemand von der 10m entfernten Bar kam und uns ein Getränk angeboten hat. Danach sind wir Essen gegangen. Diese Erfahrung ist gefühlt leider maßgeblich; man muss sich um alles selbst kümmern. Das erwartet man nicht in einem 5-Sterne Hotel. Emsig waren die Kellner hingegen beim Abräumen im Restaurant; vielleicht etwas zu emsig. Den Teller rasch wegzuziehen, während man eigentlich noch isst, ist nicht die feine Art.

Das Hotel liegt ca. 30 min vom Flughafen in einer schönen Bucht mit tollem Riff und fügt sich sehr harmonisch in die Umgebung ein. Zumindest im Kern ... Um dem Hotel liegen Ruinen, rechts ist ein Privatstrand. Serviceleistungen am Strand sind ebenfalls nicht verfügbar, so hat die beworbene Tauchschule beispielsweise geschlossen (scheinbar dauerhaft). Vor dem Hotel gibt es diverse Shops, ansonsten wie üblich nichts los. Aber das weiß man ja vorher. Ist eben ein Ort zum Entspannen, wobei das schwer fällt (siehe nächste Punkte).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Kurzum: es gibt keine. Die beworbene Tauchschule ist geschlossen, Animation am Tag gibt es keine, das Volleyballfeld liegt bracht, die Minigolfanlage ebenfalls. Das Theater hat im letzten Quartal sicher keine Reinigung mehr gesehen. Nur einer der drei Pools wurde durch einen Bademeister überwacht; ein Pool wurde nicht mal gereinigt. Spa und Fitnesscenter haben geöffnet. Die Aktivitäten sind sehr auf den inneren Kern kondensiert: Abends Musik am Hauptpool. Ansonsten gibt es die üblichen buchbaren Reisen durch die Veranstalter, aber das ist nicht Teil des Hotels.