- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Die Hotelanlage mit den 8 zweistöckigen Häuserblocks, die zur Unterscheidung verschieden farbige Fensterumrandungen haben, machte auf uns einen gepflegten und netten Eindruck. Die Balkone waren so verwinkelt angeordnet, dass man wenig Blickkontakt mit den Nachbarn hat. Anfang September waren überwiegend englische Familien zu Gast, die ausnahmslos meine Vorurteile gegen britische Touristen (laut, unfreundlich, ungesittet) widerlegten. Die Atmosphäre war angenehm. Abends gab es ab 22 Uhr ein abwechslungsreiches Showprogramm, das für eine Anlage dieser Größe ganz ordentlich war. Wer ein Appartement in der Nähe der Bühne hatte, wurde bis weit nach 23 Uhr beschallt. Aber wer ein derartiges Hotel bucht, sollte damit rechnen... Es war unser erster Urlaub auf Ibiza, allerdings waren wir bei ähnlich strukturierten Anlagen vor etwa 10 Jahren auf Menorca und Mallorca. Bei diesem Vergleich schneidet das Sirenis Club Aura wegen der nicht zufriedenstellenden Verpflegung am schlechtesten ab. Abgesehen vom Essen gefiel war es uns gut. Aber da wir auf der Insel viele reizvolle Restaurants gesehen haben, die vermutlich einen Besuch wert gewesen wären, würden wir beim nächsten Mal eine Ferienwohnung nehmen. Der Urlaub wäre dann allerdings um einiges teurer geworden. Angesichts des m.E. günstigen Preises für diesen pauschalen All-Inclusiv-Urlaub muss man von einem angemessenen Preis-/Leistungsverhältnis sprechen. Das Wetter auf Ibiza war sehr angenehm, immer zwischen 24 Grad (nachts) und 31 Grad (tagsüber).
Angeboten wird überwiegend eine sog. Juniorsuite. Das ist ein Schlafzimmer mit zwei nebeneinanderstehenden Betten und einem großen Wandschrank, dessen riesige Schiebetür bei uns allerdings schwer bis gar nicht gängig war. Da der zweite Raum, der Wohnraum mit Küchenzeile (nicht genutzt), Mini-Fernseher (nicht genutzt) und zwei umbaubaren Sofaliegen keine Schränke hatte, war es nur mit Hilfe der Schubladen im Schreibtisch im Schlafzimmer möglich die Klamotten für 4 Personen unterzubringen. Die auf den Liegen nächtigenden Kinder beschwerten sich über deren Unbequemlichkeit. Die Klimaanlage funktionierte einwandfrei und stellte sich automatisch aus, wenn man ein Fenster öffnete. Anfangs bemerkten wir einzelne kleine Tierchen am Boden, denen wir keine Beachtung schenkten. Es war auch nichts Bedrohliches, aber nach paar Tagen hatten wir vor allem nachts verkehrsreiche Ameisenstraßen entlang des Flures und des Schlafzimmerschrankes. Unsere Meldung an die Rezeption und tags darauf nochmal an das Zimmermädchen erbrachte jeweils schnelle Reaktion mittels Versprühen von Ameisengift, dessen Duft durch Lüften wieder beseitigt werden konnte. Der Zustand in dieser offensichtlich in 1999 erbauten Anlage ist ordentlich.
Die Qualität des Essens im Restaurant, das in Buffetform angeboten wurde, war leider nicht gut, es gab nur wenige Ausnahmen. Die Herstellung der Speisen erfolgte ziemlich lieblos. Man muss den Verdacht haben, dass häufig Fertigprodukte verwendet wurde. Zumindest hatte die Ochsenschwanzsuppe dengleichen (Nach)Geschmack wie die Tomatencremesuppe zwei Tage später. Der Pizzateig schmeckte auch keineswegs selbstgemacht und irgendwie seltsam. Abwechslungsreich kann man das Angebot auch nicht nennen. Irgendwas zum Sattwerden fand man aber trotzdem.
Das Personal war immer sehr freundlich und zuvorkommend. Außer der Animateurin, die Deutsche ist, waren Deutschkenntnisse Mangelware, aber mit Englisch kamm man immer weiter, für uns war die Verständigung kein Problem. Die Zimmer wurden täglich gereinigt und Handtücher gewechselt. Im Gastronomiebereich war die Anzahl der Servicekräfte, ich sag mal, ausreichend. Die Verzögerungen (im Restaurant, weil Tisch noch nicht wieder eingedeckt oder die selbst zu holenden Getränke noch nicht wieder aufgefüllt waren; an der Bar durch die edv-mäßige Erfassung der ausgeschenkten Getränke für die All-Inclusiv-Gäste) hielten sich in einem angemessenen Rahmen.
Das Hotel liegt im Westen Ibizas am südlichen Teil der Bucht von Sant Antoni. Vom Pool (und den Appartements mit Meerblick) hat man eine schöne Sicht auf die Bucht. Wenn man statt Pool lieber am Strand bruzzelt, kann man zu Fuß leicht den Strand von Port d'es Torrent erreichen (zu Fuß 300 m), der etwa 200 m lang und 30 m breit ist. Per Auto ist in 10 Minuten die noch schönere und größere Cala Bassa zu erreichen. Beides sind nette Sandstrände, wo man allerdings nicht allein sein wird... Falls man den Abend nicht im Hotel verbringen möchte, bietet sich die zu Fuß erreichbare Carrer de Calo an. Das ist eine britisch orientierte "Vergnügungsmeile", die eigentlich nichts für Mitteleuropäer ist. Ähnlich, aber stilvoller ist da schon die Meerespromenade von Sant Antoni (5 km entfernt, soll Busverbindung geben) mit Chill-out-Bars, Cafes und entsprechender Musikuntermalung. Von hier kann man auch die Tickets für den nächtlichen Disco-Besuch samt Busfahrt buchen. Uns hat es mit Abstand abends am besten in der Dalt Vila von Eivissa-Stadt gefallen. Mit dem Mietwagen waren wir in einer halben Stunde da.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Poolanlage, die von 8 bis 20 Uhr benutzt werden durfte, gefiel uns sehr gut. Von 10 bis 19 Uhr saß in der Mitte ein Bademeister herum, aber ob der einen Zwischenfall, zB in seinem Rücken, bemerkt hätte, wage ich stark zu bezweifeln. Es waren drei Pools und ein Kinderbecken. Der Überlauf von zwei Pools lief in den untersten Pool, so dass sich insgesamt ein Ring ergab. Ballspiel wurden nicht unterbunden, zum Glück, sonst hätten sich unsere Kinder ziemlich gelangweilt. Da der flache Bereich der 3 Pools nur klein ist, sind diese nur für Kinder, die schwimmen können oder Schwimmhilfen haben, geeignet. Es gab auch ein Animationsprogramm, das wir so gut wie gar nicht in Anspruch genommen haben. Wasserball gab es wohl jeden Nachmittag und abends eine wie üblich immer gleich ablaufende Kindershow. Die Beteiligung hielt sich aber stark in Grenzen. Freie Liegestühle haben wir immer gefunden, auch ohne "rechtzeitige" Vorreservierung, Ich denke, dass einige Gäste immer auch an den nahen Stränden oder sonstwo auf der Insel unterwegs waren.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im September 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andreas |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 2 |