- BehindertenfreundlichkeitEher schlecht
- Zustand des HotelsGut
- Allgemeine SauberkeitEher gut
Man kann es nie allen Leuten recht machen, das ist klar. Die Ansprüche der Gäste sind eben verschieden. Was den anspruchsvollen Gast stört, nimmt der weniger anspruchsvolle Gast vielleicht gar nicht wahr. Sind Sie ein eher anspruchsvoller Gast, oder eher weniger anspruchsvoll? Was würde Sie stören, was nicht? Vielleicht können Sie das einschätzen, wenn Sie von unseren Erfahrungen lesen. Wir verbrachten Weihnachten 2012 im Hotel "Kristal". Anreise: Wenn Sie nicht so anspruchsvoll sind, macht es Ihnen zum Beispiel im Winter nichts aus, wenn in der Anfahrtszone des Hotels über viele Meter Länge eine dicke Eisschicht liegt, die wegen der heiklen Glätte zu großer Vorsicht beim Gehen zwingt. Streuen? Räumen? Fehlanzeige. Das wurde auf „hotelcheck.de“ schon berichtet, hat aber nach unserer Erfahrung bis jetzt zu noch keiner Änderung geführt. Nach ein paar Tagen Sonnenschein war das Problem dann schon kleiner, dann war die Eisstrecke nur noch 4 m lang. Als wir in unser Zimmer kamen, war das Zimmer kühl, weil die Heizung abgedreht war. Nicht so anspruchsvolle Gäste fühlen sich hier trotzdem willkommen. Die Flasche Sekt, die laut Weihnachtsarrangement im Zimmer gekühlt auf uns warten soll, wartete nicht und wurde auch bis zum Mittag des nächsten Tages nicht gebracht. Zimmer: Die gute Nachricht zuerst: Die Zimmer sind freundlich und modern eingerichtet und haben Balkon. Die schlechte: In den allermeisten Zimmern sind die Bäder zu klein, wie wir bei anderen Gästen sahen. [Regelrecht gewarnt werden muss wohl vor Zimmer 101 - hier ist das Bad so klein, dass man sich beim Hantieren mit dem Fön die Ellbogen stößt, so wurde uns von einem Gästepaar berichtet. Auch das Gepolter aus der Hotelküche, das in Zimmer 101 frühmorgens und frühnachmittags zu ertragen ist, ist Anlass zu dieser Zimmerwarnung.] Wir hatten diesbezüglich Glück; unser Bad war für die gebuchte Suite entsprechend groß. Dafür lagen im Bad mehrere lange schwarze Haare auf dem Fußboden. Als sie nach dem Zimmerservice am nächsten Tag noch immer da lagen, ließen wir sie per Zielauftrag beseitigen. Die Herrschaften aus dem schon genannten Zimmer 101 berichteten uns vom gleichen Problem bei Ihnen. Außerdem zeigte sich in unserem Bad Schwarzschimmel am Unterrand der Duschwand (siehe Foto). Nicht so anspruchsvolle Gäste wird so etwas nicht stören. In unserm Bad gab es nur 2 Haken. Wir kannten sie von der Firma Tchibo und sie wurden oben auf die Badtür gesteckt (siehe Foto). Sie sollten theoretisch reichen für die 2 kleinen und 2 großen Handtücher, 2 Waschlappen und 4 Saunatücher, vorausgesetzt dass man die 2 Bademäntel im Zimmer aufhängt und die Pyjamas im Bett bleiben… Wer Bäder so plant hat unserer Meinung nach keine Ahnung vom Hotelbusiness. Das wird weniger anspruchsvolle Gäste aber nicht stören. Unser Hotelzimmer ließ sich nicht verdunkeln, weil lichtdichte oder wenigstens dunkle Vorhänge nicht vorhanden waren. Ist nachts besonders im Winter blöd, wenn Schnee liegt, denn die Hotelbeleuchtung ist umfangreich. Vielen macht das nichts aus und sie schlafen trotzdem gut. Andere Gäste erzählten uns, dass ihre Zimmer Verdunklungsvorgänge hätten. Gut zu wissen - geht doch! Unser Bett knarrte immer, wenn sich einer von uns beiden im Bett umdrehte. Nicht so anspruchsvolle Gäste wird das nicht stören. Unsere Nachtruhe wurde dadurch gestört. Die Matratzen fanden wir akzeptabel, wenn auch nur durchschnittlich. Die Kleiderbügel im Kleiderschrank hatten keine Haken, an denen sie aufgehängt werden (siehe Foto) und konnten deshalb außerhalb des Kleiderschranks nicht verwendet werden. Auch das Einhängen in die Führung auf der Kleiderstange im Schrank gestaltet sich dadurch bei dieser Sorte Kleiderbügel mühselig und gastunfreundlich. Das machte den Hakenmangel im Bad noch unangenehmer. Nicht so anspruchsvolle Gäste sehen das vielleicht anders. Die Stehlampe in unserem Zimmer beherbergte mehrere Insektenleichen (siehe Foto). Auch das wird nicht so anspruchsvolle Gäste nicht stören. Außerdem war die Lampe so wackelig wie ein Lämmerschwanz, weshalb wir sie am nächsten Tag durch den Hausmeister und seinen Schraubenschlüssel vor dem Zusammenbruch retten ließen. Zu Weihnachten muss man einfach mal eine gute Tat vollbringen :-). Auf dem Balkon gab es keine Haken oder Bügel, an dem man Skisachen oder ähnliches zum Lüften hätte aufhängen können, was aber von nicht so anspruchsvollen Gästen nicht vermisst wird. Auch werden Ihnen die Risse in der Zimmerwand an der Eingangstür (siehe Foto) nichts ausmachen. Man braucht ja nicht hingucken. Im Treppenhaus (fensterlos, auch am Tag dunkel) des 4-Sterne-Hauses gab es kein automatisches Licht, man musste jedesmal selbst Hand an die kleinen Lichtschalter anlegen. Auch das wird nicht so anspruchsvolle Gäste nicht stören. Die fehlenden Haken (schon wieder das Thema "Haken") in der Toilette im Kellergeschoss (wird sowohl von Gästen des Restaurants als auch den Gästen des Spa genutzt) sind dann doch schon ärgerlich, wenn man sein Jackett oder seinen Bademantel nicht aufhängen kann vor der Toilettenbenutzung. Auch dass die Türklinken der Toiletten hier an die Kacheln knallen, weil keine Türstopper verbaut sind, wird über kurz oder lang Folgen an den Kacheln haben. Professionell ist das nicht. Frühstücksbuffet: Die gute Nachricht zuerst: Das Frühstücksbuffet ist sehr gut bestückt und 4 Sterne wert. Die schlechte: Auf den Frühstückstischen gibt es im Hotel „Kristall“ keine Tischabfalleimer. Nicht so anspruchsvolle Gäste wird das nicht stören, denn Eierschalen, Käserinde, Butterpapier & Co. lassen sich ja auch auf verschiedenen Tellern über den Tisch verteilt ablegen. Auf Nachfrage sagte uns das Servierpersonal, dass die Hotelleitung der Meinung sei, dass sich Tischabfalleimer und 4-Sterne-Hotel nicht vereinbaren ließen. Aaah ja. Auch für die Verpackungsreste der Teebeutel am Frühstücksbuffet gab es keinen Mülleimer - dafür wurde das Abflussbecken einer kleinen Spülung verwendet, das abends für den Eisportionierer da ist (siehe Foto). Ja, in Jugendherbergen haben wir das auch schon mal so gesehen. Interessant auch die Saftpresse am Frühstücksbuffet: Der Gast presst hier selbst, so weit - so gut, holt sich bei der Bauart der Presse aber immer klebrige Hände und es läuft auch immer Saft daneben, während man sein Glas füllt. Mit jeder Viertelstunde wurde das Feuchtgebiet um den Auslauf der Saftpresse herum immer größer (siehe Foto) - den nicht so anspruchsvollen Gast stört das nicht, andere empfehlen den Besuch einer Hotelmesse, denn von dort haben die anderen Hotels ihre Saftpressen, die professionell funktionieren. Irritierend auch die Honigpresse - ebenfalls vom Gast bedient: Wenn man den Hebel nach unten drückte (was je nach gewünschter Entleerungsgeschwindigkeit etwas Kraft erforderte), rutschte die Honigpresse nach hinten weg und begann zu kippen, weil sie auf dem verschieblichen Deckel über dem Schacht eines Tellerwärmers stand, leicht federnd, und hier auf einer rutschigen Serviette. Wer hat sich so was ausgedacht? Das Personal sagt: Die Hotelleitung. Aaah ja. Am Kuchen steht jeden Tag ein Schild: „Marmorkuchen“. Es ist aber jedesmal kein Marmorkuchen, sondern es ist Sandkuchen. Diesbezüglich Frage ans Personal - Antwort: „Für Sandkuchen haben wir kein Schild“. Ach so, ja dann… Auch der Staub auf dem Samowar des Teewassers wird weniger anspruchsvolle Gäste nicht stören. Auch nicht, dass die 5 bis 7 Käsesorten unter der Käseglocke nicht mit Schildern bezeichnet sind. Da darf der Gast noch selbst probieren, ob es sich um Ziegenkäse oder Schafskäse oder was auch immer handelt, weil Blauschimmel ja sowieso zu erkennen ist, Hauptsache Käse. Die Lernkurve ist von Frühstück zu Frühstück immer steiler, wenn man lange genug bleibt. Abendessen: Gute bis sehr gute österreichische Küche, kleinere Ausrutscher waren verschmerzlich und sollen hier nicht angekreidet werden. Gute Weinauswahl, zügige und freundliche Bedienung. Fitnessstudio: Das Fitnessstudio ist eigentlich gut bestückt, die Geräte sind in sehr gutem Zustand, das Studio gut belüftet, hell und sauber. Aber die Ausstattungsberatung hier war auch nicht vollprofessionell: Es gibt zwar 2 Stepper, dafür aber keinen Crosstrainer. Statt Kombigeräte für verschieden Muskelgruppen zu wählen, wurden Einzelgeräte gewählt, da wurde der Platz dann knapp. Es gibt zwar eine Scott-Hantel, aber keine Scott-Bank dazu, wie es überhaupt keine extra Bank im Studio gibt, was die Übung zum Beispiel mit den (leider nur) 2 Freihanteln oder andere Übungen sehr einschränkt. Dafür verdient das Vorhandensein einer Vibrationsplatte besondere Erwähnung. Wellnessbereich: Die gute Nachricht zuerst: Der Wellness-Bereich ist sehr ansprechend, das Personal ist sehr sachkundig. Auch im Wellnessbereich finden sich vermeidbare ungünstige Details: Im Ruheraum des Spa auf einem Wasserbett oder einer Schaukelliege zu liegen und von den Halogenlampen an der Decke des Raums geblendet zu werden, fällt nur nach Einbruch der Dunkelheit auf. Aber auf den Liegen den Lichtkegel einer Halogen-Deckenleuchte direkt im Gesicht zu haben, das ist dann doch nicht jedermanns Sache. Insgesamt hätten Diffusoren oder Blenden geholfen, aber nicht so anspruchsvolle Gäste wählen einfach eine andere Liege. Sie überhören auch die Rock- und Tanzmusik, die während unseres Aufenthalts an verschiedenen Tagen lange aus den Lautsprechern der Ruheräume rieselte. Auch die Musikauswahl für die Ruheräume ist eben eine Möglichkeit, 4-Sterne-Professionalität zu zeigen. Dass ein spitzes Rehgeweih aus Metall im Nassbereich der Außensauna auf unsere Köpfe zielte, fanden wir nicht so lustig, das Geweih soll als Haken für Handtücher oder Bademäntel dienen, ist aber in dieser Position an der Wand unfallgefährlich. Auch die verschlossene Notausgangstür im Flur zum Saunadorf fanden wir unpassend, aber zum Glück würde man im Notfall sowieso in die andere Richtung laufen. Aufgefallen sind uns außerdem im Schwimmbad größere (10-15 cm) Lücken an der Gitterabdeckung des Wasserüberlaufs am Beckenrand jeweils an den Ecken : Auch das ist ein Sicherheitsrisiko. Gäste haben dann das Gitter angehoben und nach rechts verschoben. So wurde das Loch in der Abdeckung von der viel begangenen rechten Seite auf die wenig begangene linke Seite verschoben. Aber eine professionelle Lösung ist das nicht. Zusammenfassung: Das Hotel tritt in der Liga der 4-Sterne-Häuser an und ruft die entsprechenden Preise auf. Diesem Anspruch wird das Hotel unserer Erfahrung nach wegen vieler unprofessioneller, zum Teil dilettantischer Details nicht gerecht. Wir können das Hotel so, wie wir es zu Weihnachten 2012 erlebt haben, nur für weniger anspruchsvolle Gäste empfehlen.
- ZimmergrößeSehr gut
- SauberkeitEher gut
- Ausstattung des ZimmersSehr gut
- Atmosphäre & EinrichtungGut
- Sauberkeit im Restaurant & am TischEher schlecht
- EssensauswahlSehr gut
- GeschmackGut
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Eher schlecht
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftGut
- Rezeption, Check-in & Check-outGut
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungSehr gut
- FreizeitangebotSehr gut
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
- Zustand & Qualität des PoolsSehr gut
- Lage für SehenswürdigkeitenSehr gut
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 1 Woche im Dezember 2012 |
| Reisegrund: | Wandern und Wellness |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Bettina |
| Alter: | 46-50 |
| Bewertungen: | 3 |
Sehr geehrte Bettina, wir bedauern, dass Ihr Urlaub Ihnen nicht die gewünschte Erholung brachte und Sie nicht zum Entspannen kamen. Es freut uns sehr, fast 100 Prozent unserer Gäste glücklich machen zu können - und soeben unter die Top 25 Hotels von Österreich gewählt und auch als HolidayCheckTopHotel 2013 ausgezeichnet worden zu sein. Freilich nehmen wir auch eine so völlig aus dem Rahmen fallende Rückmeldung ernst. Wir bedanken uns auch bei Ihnen für die aufgewendete Energie und Zeit, da gewiss auch der Sache Dienliches in Ihren Zeilen steckt. In diesem Sinne: Danke für die Anregungen. Wir wünschen Ihnen von Herzen, dass Sie ein Urlaubshotel finden mögen, das Ihre Zustimmung findet und senden freundliche Grüße vom Achensee Adi Rieser und das Kristall-Verwöhnteam

