Villa Julija

Angetan von den vielen durchweg positiven Kritiken, buchten wir einen 14tägigen Urlaub in der Villa Julija in Orebic. Wir erwarteten ein kleines Hotel in einem beschaulichen Ort mit gedämpftem Tourismusaufkommen. Das stellte sich als Fehleinschätzung heraus, da der Ort Orebic das absolute touristische Zentrum der Halbinsel darstellt und somit bekannten Touristenhochburgen in anderen Teilen der Welt in nichts nachsteht. Das Hotel liegt in der Hotelzone des Ortes, die touristisch, vorrangig durch Deutsche, äußerst stark frequentiert ist. Das Hotel stellte sich als zweckmäßig und ebenso stillos, wie schon der Ort selbst, heraus. Mehr dazu später. Da wir leider während der Hauptsaison in Orebic waren, sind die folgenden, vorrangig negativen Punkte, sicherlich potenziert, aber Realität. Die positiven Bewertungen hier sollten mit äußerster Skepsis gelesen werden, sind aber allem Anschein nach ein Zeichen dafür, daß die Ansprüche und qualitativen Vorstellungen an einen Urlaub bzw. ein Hotel eben sehr individuell sind. Eigentlich nur ein Tipp: besser ein Zimmer in Korcula nehmen, einem wunderschönen Städtchen auf der Nachbarinsel mit vielfältigen gastonomischen Möglichkeiten. Ach, noch eines: die Autovermietung von Josip Prizmic ist äußerst empfehlenswert. An dieser Stelle nochmals vielen Dank!

Einfach, aber durchaus in Ordnung und wie angegeben. Man sollte, wie wir, im Hochsommer auf jeden Fall ein Zimmer mit Klimaanlage buchen, da nicht alle Zimmer darüber verfügen. Tägliche Reinigung mit Handtuchwechsel. TV mit vielen deutschen Programmen, z. T. kleiner Kühlschrank auf dem Zimmer. Schöner Blick, falls Meerseite gebucht.

Es ist nur Halbpension zu buchen, was sich als Hauptproblem herausstellte. Das Frühstücksbüfett ist eine ziemliche Katastrophe. Die ohnehin schon spärliche Auswahl wird auch noch äußerst schleppend nachgelegt. Der Kaffee wird großzügig mit Malz gestreckt. Nicht wenige Gäste schwenkten auf selbst gekauften Instantkaffee um. Frisches Obst und Früchte sind rar - die Auswahl beschränkt sich auf Äpfel oder Äpfel. Begehrte geschmackliche Aufpepper wie Tomaten sind ebenfalls selten und sollten selbst gekauft werden. Sie sind zwar durchaus vorhanden, wandern aber auf den Personaltisch. Ansonsten Wurst, wenig Käse und abgepackte Dinge. Man muß schon viele Gänge zum Buffet einplanen da immer irgendetwas fehlt. Positiv: das Brot war frisch und durchaus lecker. Abends gibt es Menüwahl aus Fleisch, Fisch oder Vegetarischem. Es gibt 3 Gänge, meist bestehend aus Suppe, Hauptgericht + Salat, Nachspeise. Oft wurde man recht zügig durch die verschiedenen Gänge gehetzt. Die Suppe war oft undefinierbar, aber essbar. Die Hauptspeisen bewegten sich meist auf Mensaniveau und sind eine Schande für die dalmatinische Küche. Eine geschickte Auswahl vorausgesetzt, kann man das Schlimmste verhindern, aber blutige Koteletts, zäher Braten und geschmacksneutral gefüllte Paprikaschoten sind die Regel. Überhaupt sind alle Gerichte, gegen die Landestradition, nur minimal gewürzt und lassen sich erst durch virtuosen Salz- und Pfefferstreuereinsatz genießbar machen. Highlight: der zur Hauptspeise gereichte Salat (grundsätzlich ohne Dressing o.Ä.) besteht auch schon mal aus Gewürzgurkenscheiben ohne alles. Die Nachspeise bestand meistens aus Kuchen, aber auch schon mal aus einer zeremoniell präsentierten Orange. Erstaunlicherweise sollen Speisen, á la carte bestellt, hervorragend sein. Das wurde aber von uns nicht getestet. Das Bier ist, nebenbei bemerkt, preiswert und sehr gut.

Probleme mit der Toilettenspülung wurden relativ kurzfristig behoben. Ein Mietwagen wurde problemlos besorgt. Das Personal wirkt recht uninspiriert und lustlos. Der hier bislang hoch gelobte Borislav stellte sich (vorsichtig formuliert) als nicht ganz so nett heraus - wehe man sprach ihn unwissenderweise außerhalb seiner Dienstzeit an! Kritik wird nur zickig zur Kenntnis genommen. Möglicherweise läßt sich durch extensiven Trinkgeldgebrauch etwas daran ändern, eher nicht.

In Orebic am Ortsrand neben 3 größeren Hotels, ca. 30 steile Meter zum Fels- /Kieselstrand. Ca. 15 Minuten zum „Zentrum“, Ort ist unromantisch, ohne Flair, Hauptzweck: Fährhafen nach Korcula. Keine Restaurants in direkter Nähe, Fähren um 9 Uhr nach Korcula vom Nachbarhotel, alle anderen vom Fährhafen. Der schmale Strand ist durch die umliegenden Hotels stark frequentiert und für die vorhandenen Touristen definitiv zu klein. Schattige Plätze werden bereits am Vorabend nach alter Väter Sitte mit Badeutensilien markiert.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Quasi nicht existent, war aber so auch klar. 3x in der Woche gibt es LIVE-Musik auf der Terrasse. Die immer gleiche Band (Gitarre, 2x Keyboard) gibt vorrangig dalmatinische Volksweisen zum Besten - Geschmackssache.