- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das winzige und enge Hotel ist durchgehend im neobarocken Stil á la Lui Catorce getrimmt, es gibt Stofftapeten, Rüschen, Bommel, gemusterte Teppiche, Kronleuchter, Goldkitsch und Stuck soweit das Auge reicht. Farben wie Bordeaux und Gold beherrschen das Sichtfeld. Es soll edel wirken, zielt wahrscheinlich auf „Verliebte“ ab. Ist definitiv Geschmackssache, aber auf jeden Fall „mal was anderes“. Auf mich wirkte es ein wenig überladen auf dem engen Raum – anderen geht wohlmöglich das Herz auf. Ich persönlich würde nicht wieder hinfahren. Von außen gibt es den gewohnten Pariser Stuck am Hotelgebäude. Durch die riesige Glastür (vorher Klingeln) kommt man in den Eingangsbereich mit Sesseln und Zeitschriften. Dieser Bereich ist allerdings das platzmäßig Größte am Hotel. Geht man in den folgenden sehr schmalen kurzen Gang, gelangt man an die Rezeption, die dermaßen winzig ist, dass niemand richtig dahinter sitzen kann. Wenn man reinkommt sieht man also erst den Rücken vom Concierge, der sich halb hinter die Theke gequetscht hat und offensichtlich nicht unter Klaustrophobie leidet. An diesem Gang befinden sich auch ein Glastür-Fahrstuhl und Treppe nach oben sowie Treppe in den fensterlosen Frühstücks-Keller. Die Treppe ist schmal und steil und der Fahrstuhl knarzt und knarrt umheimlich, wenn man hoch fährt. Das Gebäude ist – wie die meisten in Paris – richtig alt und vielleicht ist der Schacht ja schief. Die ca. 30 bis 40 Zimmer sind verteilt auf sechs Etagen. Jedes Zimmer hat den Titel einer/s Berühmten. Es gibt Zimmer direkt zum Place Pigalle hin und welche zur Seitenstraße Rue Duperre. Wir hatten leider das winzigste Seitenstraßenzimmer im obersten Stock. Allerdings nur von dort aus konnte man mit viel Mühe die oberste Spitze des Eiffelturms erblicken. Unter den Gästen waren Jung und Mittelalt aller möglichen Nationalitäten vertreten. Fazit: Für 60 € im DZ pro Person und Nacht inkl. Frühstück bei 4 Sternen in Zetralparis ganz ok. Mit dem Auto nach Paris? – Unbedingt vorher telefonisch/per Mail nach realistischen Parkmöglichkeiten erkundigen. Achtung! Die Parkhäuser sind schweine-eng und der Pariser Verkehr wie beim Autoscooter. An den Sehenswürdigkeiten oder auf der "offenen" Straße kann man sein Auto nicht stehen lassen! Stau ist aber nicht so schlimm, wie im Reiseführer oft prophezeit. Auf dem Weg über die Autobahn muss man Maut zahlen. Geht auch mit Karte. Erst Ticket ziehen und am Schluss Ticket und EC-Karte reinstecken. Oben an den Schranken ggf. auf Kartenzahlungssymbol achten. Mit dem Fahrrad durch Paris? – Im Prinzip gute Idee. Fahrräder kann man im Hotel nicht unterstellen. Man braucht gute Stadtkarten. Im Louvre: – Mit der Metro direkt ins Louvre fahren und mit der Kreditkarte Tickets ziehen. Dann hat man keine Wartezeiten. Am Infostand unter der Glaspyramide einen Museumsführer nicht vergessen! Und Prioritäten setzten. Da Vincis Mona Lisa (oder ihre Kopie) kann man nur von weitem und durch Glas erspähen. Betrachten ist anders, viel zu überlaufen mit Touristen! Im Restaurant: – Pariser Abzocke. Leider ist es nur in Fast-Food-Läden günstig! Da weiß man, was man von der Globalisierung hat. Kein Wort französisch sprechen? – Ist schlecht. Einheimische sind fast schon beledigt, spricht man sie auf englisch an. Der Eiffelturm bei Nacht? – Ein Schauspiel! Bezahlen: – Man kann in Frankreich so gut wie alles mit Kreditkarte zahlen.
Sehr klein. Wir hatten aber auch das allerkleinste, hatte ich den Eindruck! Da die Zimmer nicht clean eingerichtet, sondern mit Teppichen und Polstern überladen sind, staubt es relativ doll und Allergiker wie ich niesen sich einen Wolf. Das Bad ist auch klein, war aber tiptop sauber und es gab Seife, Shampoo und Duschgel. Beim Duschen setzt man wegen zu kleiner Duschwand und einer hirnrissigen Duschkopfhalterung das Badezimmer komplett unter Wasser. Das macht nicht so viel Spaß. Die Toilette ist total hoch gebaut und ohne Beinfreiheit. Es gibt einen Fön und so eine Art Dampfbügelgerät. Die zwei Waschbecken sind übertrieben, man hätte den Platz als Ablage brauchen können. Als andere Zimmer offen standen, konnten wir einen Blick erhaschen, sie sahen irgendwie größer und schöner aus als unseres. Der Fernseher war nicht wie beschrieben LCD, sondern Röhre, und der Satelliten-TV-Empfang bot auch nur einen einzigen Sender: Deutsches Eurosport. Da TV im Urlaub relativ unwichtig ist, haben wir uns aber nicht beschwert. Es gibt Minimöbel, alles dunkel, kitschig und barock. Die Fenster bieten eine einigermaßen erträgliche Schalldämpfung, was in dem Viertel auch wichtig ist, wenn man nachts gern schlafen möchte. Einmal hatte die Putzfrau die Klimaanlage im Zimmer angestellt. Es war eisekalt, sie funktionierte also gut. Im Schrank ist ein kleiner Safe und eine Mini-Bar.
Es gibt wie oben genannt einen dekorierten Kellerraum, in dem Frühstück serviert wird. Die Tässchen und Tellerchen sind auch barock. Zur Auswahl steht: Starker Kaffee, Tee, eine Art Fruchtsaft-Imitat, Milch, Kornflakes, Müsli, Marmelade, Honig, eingeschweißte Edamer-Stücke, fettige Salami, Butter, gesüster Joghurt und gummiartige kleine Brötchen. Alles ist aber sauber und das Personal aufmerksam und freundlich. Es läuft französiche Rapmusik (!) passend zum barocken Ambiente ...
Kellnerin im Frühstücksraum und Putzfrau sehr freundlich, Rezeption zurückhaltend bis ignorant. Sprechen aber zum Glück auch englisch. Als wir ankamen und von der Parkplatz-Situation erschüttert waren (Angabe des Hotels: Parkplatz vorhanden ...), konnte man uns eine Wegbeschreibung zu einer bewachten Parkgarage ausdrucken. Die kostete dann auch noch mal 26 Euro pro 24 Std., was für Paris günstig ist. Wenn man (naiverweise) aber nicht damit derechnet hat, ist man je nach Geldbeutelsituation etwas geschockt. Die Putzfrau klopft täglich so um 9:30 bis 10 Uhr und reinigt die Zimmer. Die Minibar ist verhältnismäßig teuer, es wird – soweit ich das interpretiert habe – auch ein Kleidungsreinigungsservice angeboten.
Das Hotel ist zentral gelegen und befindet sich im „Vergnügungsviertel“ Pigalle, direkt am Place Pigalle. Eine Metrostation, Diskotheken und meiner Meinung nach austauschbare und aufdringliche Sexshops und Vergnügungsetablissemts sowie mehrere Fastfood-Läden sind unmittelbar in der Nähe. Die no-name „Snack-Buden“ wirken aber eher abschreckend als einladend, deswegen verschlägt es viele in die großen amerikanischen Ketten. Wer auf den Straßen in der Umgebung speist oder sich irgendwo riensetzt, sollte immer Wein zur Desinfektion trinken. Die große Hauptstraße um die Ecke führt nach 5-minütigem Fußweg zum berühmten „Moulin Rouge“, das meiner Meinung nach in der realen Umgebung einen glanzlosen Eindruck hinterlässt – trotz milliarden Lämpchen. Weiterhin in der Nähe befindet sich das Künstlerviertel Montmatre mit der Kirche Sacre Coer und Co. Wir waren mit unseren mitgebrachten Fahrrädern unterwegs, die Radwege sind gut bis gefährlich. Direkt am Hotel ist auch eine Fahrrad-Ausleih-Station (schwere graue Zweiräder), an der aber nie Räder standen ... Als Ausgangspunkt für Stadtausflüge also gut geeignet.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Juli 2009 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Nina |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 1 |