Waldhotel & SPA Davos - for body & soul

Das Waldhotel Davos, die legendäre Bleibe von Katja Mann, die 1912 hier zur Kur weilte und deren Lebensumfeld in einem Sanatorium der damaligen Zeit ihren Mann zur Erschaffung eines Werkes der Weltliteratur inspirierte. Wer hier hinfährt, macht es sicher zum Teil aus dem Grund, dass er früher einmal Stammgast in einem anderen Davoser Hause war, im ehemaligen "Sunstar Hotel" (heute "Alpine Plaza"). Auch dieses war früher in den bewährten Händen der Familie Zürcher, die nun seit einigen Jahren das Waldhotel leitet. Diesen Ehemaligen kann ich nur zurufen: "Leute, fahrt hin, es lohnt sich!" Letzte Woche konnte ich mich selbst von der ehedem im Sunstar gewohnten Gastfreundschaft überzeugen, die nun auch in diesem Hause ihre Fortsetzung findet. Ich hatte einen sehr freundlichen Empfang, alles war perfekt vorbereitet. Mein (großes) Zimmer lag im fünften Stock (Nr. 504) und bot einen phänomenalen Ausblick auf Davos. Besser kann man nicht mehr auf die Stadt schauen. Geräumig und modern, so kam alles daher. Nachdem ich vor der vielseitigen Raumtechnik mangels technischen Geschicks kapituliert hatte, stellte ich fest, dass man auch nur mit einem Licht am Bett und einem in Bad ganz gut überleben kann.... Dem Problem der für mich zu harten und viel zu dicken Kissen half man ab, indem ich mir in einem Materialraum eines nach meinem Geschmack aussuchen durfte. Prima! Das einzige Manko in diesem herrlichen Zimmer war die Hellhörigkeit zu den Nachbarräumen, in meinem Fall auch noch verstärkt durch eine hölzernde Verbindungstür. Es fehlt hier definitiv an ausreichender Schalldämmung in der Baustruktur der Wände. Aber das ist leider in sehr vielen Hotels der Fall, insbesondere die ungedämmten Zwischentüren können zur Qual werden. Ich hatte aber das große Glück, sehr kultivierte Nachbarn zu haben, die äußerst leise waren. In der Nähe des Zimmers lag ganz versteckt am Ende des Flurs ein separater Fahrstuhl zum Wellnessbereich. Dieser ist sehr schön, einzig die Sauna dürfte etwas größer sein. Das Frühstücksbüfett ist überschaubar, mit frischen Produkten aus der Region, nicht überladen mit Dingen, die eh kaum jemand haben möchte. Sehr schön. Man kann sich aussuchen, ob man im schönen historischen Speisesaal oder im vorgelagerten Wintergarten mit Sicht auf Davos frühstücken möchte. Und - das hat mir ganz besonders gut gefallen - auf Wunsch gibt es immer noch Kaffee und Milch in richtigen Kännchen. Sowas mag ich... Die Brötchen könnten ein bisschen größer sein, vom Format her sind sie eher was für Kinder. Geschmacklich aber einwandfrei. Und es gibt noch jeden Morgen eine richtige Tischzeitung, die "Morgenpost". Das Abendessen bietet Speisen im gehobenen Niveau. Freunde von Deftigem, Hausmannskost oder handfestem Bündnerischem werden hier nicht so auf ihre Kosten kommen. Da bietet es sich an, nur mit Frühstück zu buchen und auswärtige Alternativen zu nutzen. Die Bar, samt ihrem Chef Camilo und dem Pianisten (ja, den gibt es hier noch!), ist eine Oase, die man so oft wie möglich nutzen sollte. Ambiente und historische Atmosphäre sind einfach herrlich. Und wenn ab und an das Saal-Licht hier und da ein wenig flackert, könnte es sein, dass Katja Mann ihre Anwesenheit beweist... (Spaß!) Fragen jedweder Art beantwortet die Rezeption sachkundig und ausführlich, freundlich und gästeorientiert. So sollte es überall sein. Eine große Hilfe für die Überwindung der Höhenmeter von der Talstraße zum Hotel ist der hauseigene Shuttle. Nach einem langen Wandertag mit müden Gliedern kann man einfach im Haus anrufen, fünf Minuten später ist der Wagen unten. Einfach toll! Mein Fazit: Schweizer Gastfreundschaft in noch nicht zu Tode renovierten historischen Räumlichkeiten wird hier noch groß geschrieben. Ein dankbares und sehr kultiviertes Gästespektrum weiß das auch zu schätzen.

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