Die Zukunft der Vignette
Digitale Vignette: Österreich schafft die Klebevignette ab
Keine Lust mehr, die Vignette jedes Jahr von der Windschutzscheibe zu kratzen? Dann kommt Dir diese Neuigkeit gerade recht. In den letzten Jahren hat die E-Vignette in vielen europäischen Ländern nach und nach Einzug gehalten. Während sie in Ungarn bereits seit 2008 verwendet wird, folgte die Schweiz erst 2023. In Österreich ist die digitale Vignette seit 2018 gültig.
EU-weite Trends
2027: Österreich als Vorreiter der digitalen Vignette als alleinige Option
Österreich geht noch einen Schritt weiter: Ab 2027 wird die Klebevignette vollständig abgeschafft. Nachdem die analoge Version in den letzten Jahren immer weniger nachgefragt wurde, bei der letzten Messung nur noch zu rund 25 Prozent, wird es ab dem 1. Dezember 2026 ausschließlich digitale Vignetten geben.
Vor dieser Reform steigen die Preise ab 2026 um knapp drei Prozent.
Folgende Änderungen ergeben sich daher ab 2026:
- Ein-Tages-Vignette: neu 9,60 Euro statt 9,30 Euro (nur digital)
- Zehn-Tages-Vignette: neu 12,80 Euro statt 12,40 Euro
- Zwei-Monats-Vignette: neu 32,00 Euro statt 31,80 Euro
- Jahres-Vignette: neu 106,80 Euro statt 103,80 Euro
Auch andere europäische Länder gehen in Richtung Digitalisierung, um Reisen effizienter und zeitsparender zu gestalten.
Ab 2026: Digitale Mautsysteme in Italien und Kroatien auf dem Vormarsch
In Italien wird eine digitale Mautreform vorbereitet, mit digitalen Bezahlverfahren, automatischen Rückerstattungen bei Baustellen auf der Autostrada und Anreizsystemen für umweltfreundliche Fahrzeuge.
Kroatien stellt ab 2026 das gesamte Mautsystem auf ein Free-Flow-System um. Schranken und Bar-/Kartenzahlungen an Mautstationen entfallen dadurch. Stattdessen wird über Kameras und Kennzeichenerfassung abgerechnet, was zu einer enormen Zeitersparnis für Reisende führt.
Vorteile für die EndverbraucherIn?
Münzsuche, Schrankenstau und das Abkratzen alter Klebevignetten gehören zunehmend der Vergangenheit an. Das spart Zeit und reduziert besonders die mühsamen Staus vor Mautstationen. Ein weiterer Vorteil: Während Klebevignetten in der Regel nicht rückerstattet werden können, gilt für die digitale Version innerhalb der EU die Europäische Richtlinie für Konsumentenschutz.
Das bedeutet: Die digitale Jahres- und Zwei-Monats-Vignette ist erst 18 Tage nach dem Kauf gültig, da Kundinnen und Kunden online vom Kauf zurücktreten können. Kurzzeit-Vignetten (Ein-Tag und Zehn-Tage) sind hingegen sofort gültig, auch beim Online-Kauf.
Handlungsempfehlung für NutzerInnen
Digitale Vignetten und Mautprodukte immer über die offiziellen Webshops der jeweiligen Länder kaufen. Niemals über Drittanbieter oder Links aus E-Mails. Behörden fragen grundsätzlich nicht nachträglich per Mail nach Zahlungsdaten. Wer solche Nachrichten erhält, sollte sie ignorieren und löschen.
Fazit
Es bleibt abzuwarten, wann weitere Staaten dem Beispiel Österreichs folgen und ausschließlich auf digitale Vignetten setzen, doch die Entwicklung geht eindeutig in diese Richtung.