Technik trifft Mietwagen
KI-Schadensscanner bei Mietwagen: Zwischen Innovation und Vertrauen
Ob in den USA oder mittlerweile auch in Europa: Mietwagenfirmen setzen zunehmend auf künstliche Intelligenz, um Fahrzeuge bei der Rückgabe automatisch auf Kratzer oder Dellen zu prüfen. Die Idee klingt verlockend: schneller, objektiver und transparenter. Doch an der Umsetzung hapert es. KundInnen fühlen sich zunehmend hintergangen, wenn ihnen nach der Fahrzeugrückgabe plötzlich hohe Kosten für angebliche Schäden berechnet werden, die sie bei der eigenen Kontrolle zuvor nicht feststellen konnten.
🇺🇸 Ursprung in den USA
In den USA sorgt die neue Technik derzeit für viel Gesprächsstoff. Große Autovermieter arbeiten in Kooperation mit einem jungem Tech Start-up, um selbst kleinste Lackschäden automatisiert zu erkennen. In Planung ist, die KI-Scanner an rund 100 US-Flughäfen zu installieren. Das System erstellt Schadensmeldungen innerhalb weniger Minuten, indem aktuelle Fotos mit früheren Aufnahmen abgeglichen werden.
Das Problem: Immer wieder fühlen sich KundInnen zu Unrecht belastet, weil harmlose Flecken oder alte Gebrauchsspuren als „neue Schäden“ gewertet werden. Es ist von hunderten Dollar an intransparenten Gebühren die Rede.
Die Folge: Beschwerden häufen sich. VerbraucherschützerInnen und PolitikerInnen fordern vermehrt klare Regeln, vor allem, dass ein Mensch jede Entscheidung überprüft, bevor eine Rechnung gestellt wird.
🇪🇺 Nachzügler Europa
Mittlerweile werden an vier Flughäfen in Deutschland KI-Scanner installiert, darunter in Berlin, München, Stuttgart und Frankfurt. Darüber hinaus kommt die Software auch an Flughäfen in Wien, in Großbritannien und Dänemark zum Einsatz. Das System funktioniert ähnlich wie das des oben erwähnten US-amerikanischen Vermieters: Die KI vergleicht neue Aufnahmen mit früheren Bildern und meldet Abweichungen als mögliche Schäden. IIn letzter Zeit häufen sich jedoch auch hier Beschwerden: sowohl über die erkannten Schäden selbst als auch über den teils intransparenten Umgang mit den daraus resultierenden Kosten.
🧳 Tipps für Reisende
Damit der Urlaub stressfrei endet:
- Fotos machen: Gleich bei Abholung und Rückgabe selbst
Bilder vom Auto machen. - Nachfragen: Um Einsicht in den Scan-Report bitten, um Klarheit zu
schaffen. - Reagieren: Bei falschen Schadensmeldungen sofort schriftlich
widersprechen.
✈️ Fazit
KI-Schadensscanner werden bleiben und sie können die Abwicklung tatsächlich einfacher und transparenter machen. Entscheidend ist jedoch, wie fair und nachvollziehbar Anbieter mit den Ergebnissen umgehen. Langfristig sollte das Ziel sein, dass Hightech und menschliche Kontrolle gemeinsam für mehr Vertrauen sorgen und damit für einen deutlich entspannteren Heimflug nach dem Urlaub.