Sterwadress macht im Flugzeug eine Durchsage.
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Ratgeber

Wir lüften die Geheimcodes des Flugpersonals

Deadhead, Jump oder Tiger. Damit Du beim nächsten Flug die Geheimcodes des Flugpersonals besser deuten kannst, stellen wir Dir hier einige der meistgebrauchten Kommandos vor und geben Dir einen Überblick, was in der Kabine wirklich gesprochen wird.

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Bereit zum Abheben?

Was Du über die Geheimcodes wissen solltest

„All doors in flight“, rauscht es durch den Lautsprecher und so manche/mancher FlugpassagierIn fragt sich: Heben jetzt die Türen ab? Das ist eine der vielen Durchsagen und Geheimcodes des Flugpersonals, die während eines Fluges ausgetauscht werden. In diesem Fall bedeutet es, dass alle Türen geschlossen wurden und der Hebel auf der Flugzeugtür von „Park“ auf „Flight“ gestellt wurde. Damit geht einher, dass bei einer Evakuierung beim Öffnen automatisch die Notrutschen ausgefahren werden. In der Parkposition ist diese Funktion deaktiviert.

Bei Langstreckenflügen lohnt es sich, auf das Kommando „Boarding completed“ zu achten. Dann befinden sich alle PassagierInnen im Flugzeug. Ist es nicht komplett ausgebucht, kannst Du jetzt mit ein bisschen Glück in eine freie Sitzreihe wechseln. Allerdings wird das vom Flugpersonal nicht gern gesehen, weil so nicht dokumentiert ist, wo wer gesessen hat. Ein freundliches Lächeln mit einer kurzen Frage beim Steward/bei der Stewardess erhöht die Chance auf den Wechsel.

Deadhead an Bord

Was Abkürzungen über den Wolken bedeuten

„Wie viele PADs sind heute drauf nach MRU?“ „Einer, sitzt hinten am Jump.“ Neben den PassagierInnen fliegen auch immer wieder Crewmitglieder oder Familienangehörige mit. Ohne Uniform. Das ist der Fall, wenn sie zum Beispiel ihren Dienst an einem anderen Flughafen antreten, also „on duty“ oder „standby“ unterwegs sind. Mitfliegende PilotInnen oder Crewmitglieder werden dann als Deadhead bezeichnet, freie Cockpit- und Flugbegleitersitze sind Jumpseats, die an die mitfliegende Crew oder deren Familienangehörige vergeben werden können. Beide werden als PADs bezeichnet.

PassagierInnen hingegen sind PAX. Wenn Du zu den Vielfliegern gehörst, bist Du ein FTL (Frequent Traveler). Kinder, die ohne Begleitung fliegen, sind UMs, Kleinkinder Infants. AVI sind Tiere im Frachtraum, die mitfliegen. Manchmal fliegen auch Leichen im Frachtraum mit, diese sind dann HUMs. Die Liste der Abkürzungen ist außerordentlich lang. So gut wie jeder Fachbegriff aus der Flugsprache wird abgekürzt, was im Flugalltag schnellere Abläufe ermöglicht.

Unterhält sich das Flugpersonal über Abläufe oder Technik, wird Außenstehenden beim Zuhören ganz schwindlig. Manchmal sind aber auch nur die englischen Begriffe oder Anglizismen nicht so geläufig. Ein gutes Beispiel ist das Refreshment Towel. Bei manchen Flügen bietet das Flugpersonal zur Begrüßung ein Coolike an. Das ist nichts zum Essen, sondern ein Erfrischungstuch, mit dem Du Dir die Hände reinigen kannst. Genauso wie das HTW, das Hot Towel. In der Gallery, der Flugzeugküche, wird das Essen vorbereitet, das auf Pots serviert wird. KSML steht für koscheres Essen, BBML für Babynahrung. Und wenn Du einen WD bekommst, darfst Du Dich freuen, das ist ein Willkommensgetränk.

Die Arbeitswelt der Crew

Herausforderungen in und außerhalb der Kabine

Unter dem Flugpersonal gibt es genauso wie im Büro Führungskräfte. In der Kabine ist das der/die PurserIn. Je länger jemand bei der Fluglinie arbeitet, desto höher ist seine Seniorität und damit seine Vorteile zum Beispiel beim Dienstplan. Bei Langstreckenflügen gibt es häufig ein Layover. Meist sind das ein oder zwei Tage mit freier Zeit am Zielort, bevor es mit dem Flugzeug wieder zurückgeht. Jeden Tag, bei jedem Flug wird die Crew neu zusammengewürfelt. Deshalb muss sich das Flugpersonal rasch auf das neue Team einstellen und trifft sich vor dem Flug, um Details wie Flugzeiten, Turbulenzen, Infants oder UMs zu besprechen. Nach dem Flug fährt die Crew mit einem eigenen Bus zum Flughafen oder Hotel.

Einheitlich wird im Flugbusiness in UTC-Zeiten kommuniziert, das ist die gültige Weltzeit. In Deutschland und Österreich muss zu dieser immer eine Stunde hinzugezählt werden, um auf die mitteleuropäische Zeit zu kommen. Dienstpläne, Wake-up-Calls und Pick-up-Zeiten für die Crew werden immer in UTC angegeben. Das heißt, die Crew muss ständig umrechnen und bei der Umstellung von der Winterzeit auf die Sommerzeit besonders aufpassen. Ganz schön verwirrend.

Wenn es ernst wird

Zahlencodes aus dem Cockpit und ihre Bedeutung

Flugzeuge sind heute mit modernster Technik ausgestattet. Zusätzlich zu den digitalen Möglichkeiten verwenden PilotInnen im Cockpit oder Flight-Deck noch immer einen Transpondercode, der auch Squawk Code genannt wird. Das ist eine vierstellige Zahl zwischen null und sieben, die über ein Radar der Bodenstation gesendet wird. Vor allem bei Notfällen kommt dieser Code zum Einsatz, um sofortige Hilfe anzufordern oder sich klar zu identifizieren. Ertönt der Code 7.500, 7.600 oder 7.700, wird es gefährlich.

Der Code 7.500 wird gesendet, wenn das Flugzeug entführt wird. Um sich die Zahlen besser zu merken, gibt es dazu Reime wie „Seven five – man with a knife“. Wenn der Funk ausgefallen ist, wird Code 7.600 „Seven six – hear nix“ gesendet. Für ernste Notlagen wird der Code 7.700 gesendet. Leicht zu merken mit „Seven seven – going to heaven“. Hoffentlich ist das kein sogenanntes Ditching, eine Notlandung auf dem Wasser. Wenn von einem Tiger an Bord die Rede ist, brauchst Du Dich nicht vor tierischen Mitreisenden zu fürchten. So nennt das Flugpersonal mitfliegende Sicherheitsbeamte.

Aber auch bei Navigation und Wartung kommen vielerlei Codes zum Einsatz. Das Instrumentenlandesystem (ILS) liefert beispielsweise PilotInnen präzise Informationen über die Position des Flugzeugs und hilft so bei der Landung, auch bei schlechtem Wetter. Die Kommunikation zwischen dem Cockpit und den Bodenstationen erfolgt verschlüsselt, um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten.

Ein Klassiker: das Fliegeralphabet

Durchsagen besser verstehen

Es braucht Zeit, um die Fachsprache im Flugverkehr zu erlernen und die Geheimcodes des Flugpersonals richtig zu deuten. International verständigt sich das Flugpersonal auf Englisch. Foxtrott Echo Whiskey Six Eight. Damit es zu keinen Missverständnissen kommt, werden Flugnummer oder Landebahn im Fliegeralphabet übermittelt. Das Alphabet der International Civil Aviation Organisation, kurz ICAO, gibt es seit über 60 Jahren über den Wolken. Wenn Dir das nächste Mal im Flugzeug langweilig ist, einfach mal auswendig lernen und mit den Kindern ein lustiges Memory-Spiel daraus machen. Golf Uniform Tango Echo November Foxtrott Lima Uniform Golf.

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