Egerer Kapelle St. Lorenzen

San Lorenzo di Sebato / Sankt Lorenzen/Südtirol
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Infos Egerer Kapelle St. Lorenzen

Egererkapelle zu St. Lorenzen Pfarrei St. Laurentius Franz-Hellweger-Platz 6 I-39030 St. Lorenzen / San Lorenzen Südtirol Telefon: +39 0474 474038 Telefax: +39 0474 474775 E-Mail: franz.kuenig@tiscali.it Internet: http://www.sanktlorenzen.com/egerer_kapelle.html Koordinaten 46° 47′ N, 11° 54′ O

Neueste Bewertungen (2 Bewertungen)

Anneliese & Gerold66-70
August 2015

Die Kapelle ist Einzigartig

6,0 / 6

Sehr Schöne Kapelle,muß man anschauen,

Wolfram66-70
September 2014

Beeindruckende sakrale Figurengruppen

6,0 / 6

Die Egererkapelle auf dem Marktplatz von St. Lorenzen im Südtiroler Pustertal liegt an der Nordwestseite der Pfarrkirche. Die am 20. August 1714 geweihte Kapelle diente der Adelsfamilie von Egerer als Gedächtniskapelle und nachher als letzte Ruhestätte für in St. Lorenzen verstorbenen Geistlichen. Die heutige Form der Egererkapelle und die beiden Seitenschiffe stammen aus spätgotischer Zeit (ca 1500). An der Außenseite der Kirche sind mehrere Epitaphe adeliger und bekannter Bürger der Marktgemeinde angebracht, so an der Nordseite drei der Familie von Egerer, den Stiftern der gleichnamigen Kapelle. Als wir die Kapelle durch die in Stein gefasste Spitzbogentüre betraten, wussten wir vor lauter Fresken an den Decken und den vielen Heiligenfiguren und -gruppen nicht, wohin man zuerst hinschauen sollte. Ein Gratgewölbe überspannt den niedrigen, rund 12 Meter langen Sakralraum. Die Decke ruht an der Südwand auf zwei weit vorspringenden Pfeilern, sodass zum Kirchenraum hin tiefe Nischen für Altäre entstehen. Zwei Fenster erhellen die Kapelle von Norden her, während durch das kleine Rundbogenfenster nur wenig Licht fällt. So taten für uns in der Kapelle Einblicke in die religiöse Welt des Barock auf. Wohin man auch schaute, stehen Barockfiguren mit ihren grimmigen, übertriebenen fratzenartigen Gesichtern, die sinnbildlichen Todesdarstellungen. In der ersten großen Wandnische steht der Schutzengelaltar. Das Altarblatt zeigt den Schutzengel mit einem Kind, darüber die Heiligste Dreifaltigkeit. Das Altarblatt des zweiten, des auf der rechten Seite stehenden Altares, weist durch die Darstellung von Adam und Eva als Totengerippe auf die Vergänglichkeit hin. Das gesamte Gewölbe der Egererkapelle ist bemalt. Schneckenformen und schweres Blattwerk rahmen kleinere und größere Szenen aus dem Marienleben ein. Die farbenfrohen Fresken vom Beginn des 18. Jahrhunderts sind leider in einem teilweise schlechten Zustand und wurden zudem in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts übermalt. Ein wahrer Schatz in der kleinen Kirche sind die 13 Statuen und Figurengruppen von dem Bildhauer Jörg Stieger und seiner Werkstatt aus St. Lorenzen. Sie sind hier leider wie in einem Lager aufgestellt und so beherrschen sie den ganzen Raum. Teilweise stammen sie aus abgetragenen Kreuzwegkapellen und Passionswegen. Gleich links beim Eingang befindet sich die Geißelung Christi, zwischen den Altären die Dornenkrönung, Christus mit der Muttergottes und in der Nordwestecke Christus im Elend. Es folgen eine Pieta um 1720, Veronika mit dem Schweißtuch, die Schmerzensmutter und Christus an der Geißelsäule. Weiter ist der Lieblingsjünger Johannes, eine Beweinungsgruppe, die Kreuzabnahme und neben der Tür die Jünger der Ölbergszene zu sehen. Die Statuen beeindruckten uns vor allem durch den übersteigerten Realismus und deren unmittelbare Nähe zum Betrachter (s. Bilder). Die an der Ostwand freigelegten Fresken sind auf das Jahr um 1500 datiert und zeigen die von Friedrich Pacher gemalte Messe des Papstes Gregor.