Gettysburg National Cemetery

Gettysburg/Pennsylvania
Möchten Sie Urlaub in der Nähe buchen?Folgende Hotels könnten Ihnen gefallen

Infos Gettysburg National Cemetery

Für den Reisetipp Gettysburg National Cemetery existiert leider noch keine allgemeine Beschreibung. Dein wertvolles Reisewissen ist jetzt gefragt. Hilf mit, objektive Informationen wie in Reiseführern anderen Urlaubern zur Verfügung zu stellen.

Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Lars36-40
Juni 2011

Ein geschichtsträchtiger Ort der Ruhe und Einkehr

6,0 / 6

Während meines Besuches der amerikanischen Kleinstadt Gettysburg, Pennsylvania, bin ich eher zufällig auf den an sich bekanntesten und geschichtsträchtigsten Friedhof gestoßen. Die Gettysburg National Cemetery trägt teilweise auch die Bezeichnung Soldier's National Cemetery und ist der Ort, an dem die mehr als 6000 gefallenen Soldaten der dreitägigen Schlacht um Gettysburg beerdigt worden sind. Ein Ort der Ruhe und inneren Einkehr, aber auch ein Ort, der Geschichte lebendig werden lässt... Die Erreichbarkeit der Gettysburg National Cemetery kann man wirklich nur als perfekt bezeichnen. Hier passt einfach alles. Im Regelfall wird man mit dem Auto anreisen, da Gettysburg selbst nicht nennenswert an den öffentlichen Nahverkehr angebunden ist. Man hält sich einfach an die Beschilderung zum Battlefield Park beziehungsweise man fährt entlang der Baltimore Street, die nach Südosten hin aus der Kleinstadt herausführt. Linker Hand sieht man dann einen sehr großen Parkplatz, der zum Visitor’s Center gehört. Hier darf man als Besucher seinen Wagen kostenlos abstellen (für Anwohner ist das Parken dort untersagt). Schräg gegenüber liegen die beiden Friedhöfe, darunter auch die Gettysburg National Cemetery, die auf einigen Karten auch als Soldier’s National Cemetery eingezeichnet ist. In der unmittelbaren Umgebung des Friedhofs liegen berühmte Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise das Battlefield, das den gesamten Süden der Kleinstadt umfasst, aber auch das Soldier’s National Museum und das Museum House of Presidents and First Ladies liegt unmittelbar neben dem Friedhof. Diese wirklich erstklassige Lage in Verbindung mit dem großen, kostenfreien Parkplatz auf der anderen Straßenseite ist einfach ideal, um diese Sehenswürdigkeiten bequem miteinander zu kombinieren. Zumal beim Visitor’s Center auch die Bustouren über die Battlefield starten. Meiner Meinung nach sollte man die Gettysburg National Cemetery auf jeden Fall besuchen, wenn man sich in Gettysburg aufhält. Der Grund hierfür liegt natürlich in erster Linie in dem Umstand, dass man hier nach der berühmten Schlacht um Gettysburg die Toten vom Schlachtfeld christlich bestattet hat. Die immensen Ausmaße des Friedhofs, die unzähligen Gräber und Gedenksteine lassen einen erahnen, wie viele Tote es gewesen sein müssen. Mehr als 6000 Soldaten der Vereinigten Staaten, davon allein 3580 Soldaten der Unionisten. Mehrere Mahnmale gedenken der Soldaten der einzelnen Unions-Staaten, aber auch bestimmter Generäle und Divisionen. Wer sich mit der Bürgerkriegsgeschichte befasst, der wird hier sehr viel an Informationen zu den drei Tagen der blutigen Schlacht vorfinden können. Wem die Informationen aus Reiseführern und Internet nicht genügen sollten, der hat zudem die Möglichkeit, sich professionell über den Friedhof führen zu lassen. Die Park Rangers erläutern einem dann wirklich alles bis ins kleinste Detail. Diese Führungen können im bereits erwähnten Visitor’s Center auf der gegenüber liegenden Straßenseite ausgemacht werden. Aufgrund der mitunter entstehenden Kosten empfiehlt es sich, sich entweder einer Gruppe anzuschließen oder selbst eine Gruppe zu sein. Der Besuch der National Cemetery ist grundsätzlich kostenfrei möglich. Während der Öffnungszeiten des Friedhofs kann man ihn einfach betreten und gemütlich entlang spazieren. Nur, wenn man sich für eine Führung entscheidet, kann dies mitunter mit Kosten verbunden sein. Ich persönlich ziehe es jedoch in der Regel vor, allein loszuziehen und mich gemütlich umzusehen und zu informieren, ohne immer jemandem zuhören zu müssen. Architektonisch ist der Friedhof sehr schön angelegt und in die noch vorhandene Natur integriert. Gleich zu Beginn, direkt hinter dem Eingangstor, findet man eine Karte vor, die die Orientierung auf dem Friedhof erleichter und bereits im Vorfeld erklärt, um was es sich jeweils handelt. Gerade in der heutigen Zeit der digitalen Fotografie ist dies äußerst praktisch, da ich den Plan einfach fotografiert hatte und mich damit auf dem Friedhof sehr gut zurechtfinden konnte. Ich empfehle, den Friedhof gegen den Uhrzeigersinn zu durchlaufen und sich folglich rechts zu halten. Der Weg führt einen dann vorbei am General Reynold’s Monument und dem New York State Monument zu den Grabsteinen der Toten nach 1863. Linker Hand kommt man dann zu der sehr großen Anlage der Massengräber der Toten des Bürgerkriegs, die im Halbkreis in zwei Bändern um das Soldier’s National Monument herum angelegt sind. Insgesamt gibt es 22 Massengräber mit Gedenksteinen, darunter drei Gräber mit Toten, die man offensichtlich keinem Bundesstaat bzw. keiner Einheit zuordnen konnte. Folgt man dann dem Weg weiter nach Südwesten, gelangt man zum Lincoln Speech Memorial. Hier hat Abraham Lincoln, Präsident der Unionisten, am 19. November 1863 einst seine berühmte Gettysburg Address zur Einweihung des Soldatenfriedhofs gehalten, in der er das demokratische Selbstverständnis der Vereinigten Staaten zusammengefasst hat. Diese Rede gilt als absolutes Meisterwerk und ist Teil des historisch-kulturellen Erbes der Vereinigten Staaten von Amerika. Von hier aus führt der Weg langsam wieder zurück. Man passiert die Rückseite des Soldier’s National Monuments, hat einen Blick auf die angrenzende Evergreen Cemetery sowie auf die beiden großen Säulen des New York State Monuments und des Soldier’s National Monuments. Gerade bei diesen beiden Säulen lohnt sich ein genaueres Hinsehen. Insbesondere das 1869 errichtete Soldier’s National Monument ist sehr interessant gestaltet. Am Fuße dieser Säule sitzen nämlich vier Figuren, die stellvertretend jeweils Krieg, Frieden, Geschichte und Wohlstand repräsentieren, während auf der Spitze der Säule die Siegesgötting Victoria steht, in einer Hand einen Lorbeerkranz, in der anderen Hand das Schwert des Krieges. Letztendlich gelangt man dann wieder zum Eingangstor. Es liegt in der Natur eines Friedhofs, dass man hier in der Regel seine Ruhe hat und fernab vom Alltagsstress seinen Gedanken nachgehen kann. Folglich ist der Erholungswert auf der Gettysburg National Cemetery sehr hoch. Zumal der Friedhof einen großzügigen Baumbestand hat, der in den heißen Sommermonaten zumindest hier und da für ein wenig Abkühlung sorgt.