Hütte Bonaventura Segala
Limone/LombardeiInfos Hütte Bonaventura Segala
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Eine anspruchsvolle, aber wunderbare Tageswanderung
Der Ort Limone bietet über den Gebirgsverein jeden Sonntag (von Mai bis September) eine Tageswanderung zur Hütte Bonaventura Segala mit einem zusätzlichem Aufstieg zum Monte Carone an. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, man findet sich um 8 Uhr am Touristikbüro an der Durchfahrtstraße ein. Am 5. September trafen sich hier 22 Wanderer, die bis ca. 17 Uhr gemeinsam und sehr anspruchsvoll wandern wollten. Nach einer kurzen Begrüßung und der Vorstellung des Bergführers Angelo, gab dieser das Zeichen zum Aufbruch. Avanti, lautete seine Aufforderung zum Beginn, noch sehr oft konnten wir diesen Ruf am Tage hören. Eines voraus geschickt, der Gardasee liegt fast auf Meereshöhe und der von uns zu erklimmende Gipfel des Carone auf 1621 Meter. Also einmal hoch und wieder runter, da muss man gut in Form sein und das waren leider nicht alle. Mehr als die Hälfte überschätzte sich wohl und leidete noch Tage, Der erste gab schon nach dreihundert Höhenmetern- Metern auf. Unser erstes Ziel war der Mughera auf 1161 Meter. Nach drei Stunden erreichten wir im sehr steilen Aufstieg den Gipfel und hatten einen wunderbaren Ausblick auf Limone und den gesamten Gardasee. In allen Gesichtern war der Aufstieg nachzu lesen und kein Kleidungsstück war von den Schweißperlen ausgenommen. Selbst Angelo der wackere Bergführer und regelmäßiger Marathonlaüfer zeigte, wenn auch nur wenig, Wirkung. Dann ging es weiter mit nur wenig Anstieg zur Bergütte, die wir nach einer guten Stunde erreichten. Die Hütte ist wunderbar über den Gardasee gelegen und urgemütlich, aber nicht bewirtschaftet, das heißt, nur eigentlich nicht bewirtschafet. Am Sonntag, wenn die Gruppe aus Limone kommt, dann kocht der Gebirgsverein, einfach , aber mit viel Liebe und Herzlichkeit. Es erwartete uns ein eingedeckter Holztisch mit Wasser, Wein, Wurst, Käse und Brot. Das war schon überraschend und überhaupt nicht eingeplant. Aus der kleinen Hüttenküche wurden dann die berühmten italienischen Nudeln serviert, einfach aber zünftig und von bestem Geschmack. Danach Kuchen und Kaffee, den Angelo mit einem Grappa streckte. Gut erholt sollte es nun auf den Monte Carone gehen. Ein wenig ungemütlich für fast alle,weil sich herumsprach, das dieser Berg durchaus ungemütlich und unangenehm zu gehen sein sollte. Nur acht Wanderer und Angelo begaben sich daher in Richtung Gipel und weiteren 350 Höhenmetern. Am Anfang konnten wir langsam und mäßig steigen und dann kamen die Besomderheiten. der Berg hat einen Aufstieg wie in einem Kamin und ist über eine Vielzahl von Steinstufen zu erklimmen die in den Felsen geschlagen sind. Etwas beruhigend war das Seil auf der gesamten Strecke und der gruppendynamische Prozess. Ein Blick in die Tiefe lähmte aber alle Sinne. So mahnte Angelo immer wieder nicht hinunter zu schauen und das Seil fest zu greifen. Dieser Berg war schon sehr alpin und nichts für schwache Nerven, aber doch begehbar und ein Erlebnis was man sich unbedingt gönnen sollte. Glücklich am Gipfel angekommen erklärte uns Angelo die strategische Lage und Geschichte dieses Berges. Hier verlief nämlich die italienisch - österreichische Grenze, an der in den Kriegen viel Blut floss und woran noch einige Denkmäler, Höhlen und Bauten erinnern. Zurück zur Hütte gab es noch einmal Kaffe mit Grappa und dann hieß es wieder avanti Richtung Limone. der Abstieg war dann an Leistungsbereitschaft kaum zu übertreffen. Wer jetzt nicht im roten Bereich lief, der kann sich Supermann nennen. Mit jedem Meter Richtung Limone über Fels und Gestein, am Seil und im Wald nahm die Erschöpfung zu und man musste sich schon sehr konzentrieren, um da hinzukommen wo wir herkamen. Gegen 18 Uhr waren wir dann wieder unten und die müdesten aber glücklichsten Wanderer der Welt. Im Abendlicht der Sonne zeigte uns Angelo noch einmal den mächtigen Felsengipfel des Carone. Und wir schauten uns alle stolz an, und jeder dachte für sich - ICH WAR DABEI! Und was hat das alles gekostet? Auf der Hütte gab es in die Holzwand eingelassen eine Eisenkasse mit einem Schlitz, nach dem Motto, wer wollte der durfte hier was einwerfen. Ich glaube alle haben etwas eingeworfen. Insgesamt eine tolle Tagestour, die man nie vergessen wird. Alerdings ist die Wanderung doch anspruchsvoll und jeder, der sich am Sonntagmorgen einfindet, der sollte wissen es geht sehr steil und sehr weit nach oben. Es sollten unbedingt mehrere Kleidungsstücke mitgenommen werden, weil erheblich Schweiß fließt und ein Umziehen immer angehm ist. Danke Limone und Danke Angelo für diesen schönen Tag