St. Pauls Kirche

Malakka/Sonstige Malaysische Halbinsel
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Infos St. Pauls Kirche

Die historische Kirche von Melaka gibt Dir einen Eindruck von der christlichen Geschichte Malaysias. Erkunde die portugiesische und niederländische Vergangenheit des pulsierenden Landes. Verfasst von HolidayCheck Adresse Jalan Kota Bandar Hilir 75000 Malakka Malaysia

Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Manfred71+
Mai 2018

Die erste katholische Kirche in Fernost

6,0 / 6

Auf einer Anhöhe über Malakka befindet sich die Ruine der St. Pauls Kirche. Einst war die Kirche nur eine Kapelle, die der portugiesische Kapitän Duarte Coelho errichten ließ. Sie sollte die führende katholische Kirche in der Stadt werden. Der Kapitän nannte die Kapelle „Our Lady of the Hill“. Diese Kapelle war damals die einzige katholische Kirche in Fernost. Vor der Kirchenruine St. Pauls befindet sich eine große Statue des heiligen Francisco de Xavier (1506 – 1552), jedoch ohne rechte Hand. Francisco de Xavier war Mitglied der Jesuiten und erster Missionar dieses Ordens. Wir fragten unseren Reiseleiter, warum die rechte Hand bei der Statue fehlt. Er erzählte uns daraufhin folgende Legende vom heiligen Francisco der Xavier: „Der Missionar soll gesagt haben, lieber will ich meine rechte Hand aufgeben, als die Missionsarbeit. Er starb im Jahr 1552 bei einer Missionsreise auf der chinesischen Insel Sancian. Man balsamierte ihn ein und schickte seinen Leichnam zurück nach Malakka, denn hier war einer seiner Lieblingsorte. Die Stadt empfing den toten Franz Xaver mit großem Pomp, und der Leichnam wurde in der Kirche vom 23. März bis zum 15. August aufgebahrt. Zum Erstaunen der Menschen in Malakka war der tote Körper Xaviers auch nach der langen Transportzeit kein bisschen verwest. Im Dezember 1553 wurde der Leib Xavers auf einem portugiesischen Schiff nach Goa gebracht. Er liegt heute in der Kirche des Klosters Bom Jesus in Velha Goa.“ Über ein halbes Jahrhundert nach dem Tod des Heiligen hat P. General Aquaviva im Jahr 1615 den rechten Arm des Heiligen vom Leib abtrennen und nach Rom bringen lassen, wo er in der Il Gesu (Jesuskirche) liegt. Diese Kirche ist die Mutterkirche des 1534 durch Ignatius von Loyola gegründeten Jesuitenordens. In Malakka selbst wurde Francisco de Xavier eine Gedenkstatue errichtet. Kurze Zeit nach dem Errichten der Statue fiel ein Ast eines nahegelegenen Baumes hinunter. Er traf die rechte Hand des steinernen Xaviers, die danach abbrach. Als die Holländer im Jahr 1641 die Kontrolle von Malakka übernahmen, wurde die Kirche in St. Paul's Church umbenannt. 36 Grabplatten mit holländischen und lateinischen Inschriften erinnern im Inneren der Kirchenruine an die Zeit der europäischen Eroberer. Nur die Stelle, wo Francisco de Xavier angeblich (kurz) begraben wurde, ist in den Ruinen markiert und sitzt neben einem eindringlichen Quintett alter portugiesischer Grabsteine inmitten niederländischer und englischer Platten. Wer weiß, vielleicht wäre Asien heute katholisch, wären die Portugiesen nicht von den protestantischen Holländern als Supermacht abgelöst worden, die ohne christlichen Missionsdrang ausschließlich an dem lukrativen Handel mit Pfeffer, Muskatnüssen, Tee und Kaffee interessiert waren. Man hatte von der St. Pauls Kirche auch einen herrlichen Ausblick auf Malakka.