Wat Si Chum

Der sitzende Buddha Phra Atchana

Bei unserer Rundreise in Thailand waren wir auch in Sukhothai. Sehr interessant in Sukhothai fanden wir den Wat Si Chum. Im Nordwesten von Alt-Sukhothai, außerhalb der Stadtmauer gelegen, befindet sich der Wat Si Chum mit einem riesigen Buddha-Statue. Der Mondop hat nach Aussage unseres Reiseleiters einen quadratischen Grundriss von 32 Meter Seitenlänge. Er ist 15 Meter hoch und seine Wände sind 3 Meter dick. Als Mondop bezeichnet man ein würfelförmiges Gebäude in einem Wat, der buddhistischen Tempelanlage in Thailand. Ein Wat ist in den buddhistischen Ländern ein von einer Mauer umgebener Gebäudekomplex, der hauptsächlich religiösen Zwecken dient. Der riesige, aus dem 14. Jahrhundert stammende, sitzende Buddha mit dem Namen Phra Atchana ist in der "Erdberührungsgeste" dargestellt. Phra Achana sitzt in der Bhumisparsha-Mudra, einer symbolischen Geste, die üblicherweise als „Berühren der Erde“ bezeichnet wird. Demnach ruht die rechte Hand des Buddha auf seinem rechten Knie, die Handfläche nach innen, die Finger sind entspannt und zeigen nach unten, und die linke Hand ruht offen, nach oben, in seinem Schoß. Unser Reiseleiter hielt diese etwa 15 Meter hohe Buddha-Statue im Wat Si Chum für eine der schönsten Buddha-Statue Thailands. Das riesige Bildnis befindet sich in einer engen Kammer, wo es durch eine schmale Öffnung nach Osten blickt. Der Name Phra Achana wird in einer Inschrift erwähnt, die in der archäologischen Stätte Wat Si Chum gefunden wurde, und bedeutet „Buddha, der keine Angst hat“. Der Legende nach floh ein Kontingent der burmesischen Armee beim Einmarsch in Sukhothai, als es die Statue sah. Phra Achana trägt auch einen anderen Namen, Phra Poot Dai, was „sprechender Buddha“ bedeutet. Dieser Name bezieht sich auf ein Ereignis im 16. Jahrhundert, als Sukhothai die Hauptstadt eines der Lehen war, die Teile von Siam kontrollierten. Bei dieser Gelegenheit schien die Statue eine Motivationsrede vor der Sukhothai-Armee zu halten. Dies geschah, weil eine Treppe neben der Buddha-Statue zu einer kleinen Aussparung in der Wand führt, die es einer Person ermöglicht, eine Rede zu halten, ohne dass die Menschenmenge sie sehen würde, und die Akustik den Eindruck erweckt, als würde die Statue selbst sprechen. Der gelassene Ausdruck in Phra Achanas Augen deutet auf den Moment hin, in dem Buddha die dämonische Versuchung besiegte. Eine imposante, beeindruckende Anlage mit einer spirituellen Ausstrahlung.