Willemsoord

Den Helder/Nordholland
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Infos Willemsoord

Adresse Willemsoord 73 1781 AS Den Helder Niederlande

Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Axel61-65
August 2019

Gelungener Strukturwandel: Willemsoord

6,0 / 6

Gelungener Strukturwandel in Den Helder: Von der Werft zur Touristen-Attraktion Ein Beispiel für einen gelungenen Strukturwandel ist zu bestaunen im niederländischen Museumshafen Willemsoord in Den Helder. Der ehemalige Hafen mit Werft der Niederländisch Königlichen Marine wurde nach aufwendigen und langjährigen Restaurierungen und Umgestaltungen zu einer der Touristen-Attraktionen in Nordholland. Heute ist das etwa 40 Hektar große Gelände Standort zweier großer Museen, verschiedener Restaurants, Geschäfte, Freizeiteinrichtungen und eines Yachthafens. Neuerdings werden hier noch wieder historische Schiffe instand gesetzt. Benannt ist die ehemalige Schiffswerft Willemsoord nach König Willem I.. Er ließ um 1800 herum alte Festungspläne von Napoleon Bonaparte überarbeiten und richtete sein Augenmerk auf Hafen- und Werftanlagen. Das war eher passend für Den Helder, die Stadt, die von drei Seiten von Wasser umgeben ist. Unter Willem I. entstanden u.a. ein Trockendock, eine Schleusenanlage, das Dampfpumpenhaus, Werkstätten mit Kesselmacherei und große Lagerhallen. Und ein Werfthafen, der später nach dem zweiten Weltkrieg zum wichtigsten Marine-Stützpunkt der Niederlande entwickelt wurde. Wer als Tourist die weitläufige Anlage besuchen und erleben möchte, sollte zumindest einen halben Tag Zeit (eher mehr) mitbringen. Erster Anlaufpunkt ist meistens das Besucherzentrum in Willemsoord, wo man sich mit Kartenmaterial und Infos versorgen kann. Um sich einen Überblick zu verschaffen, empfiehlt sich dann eine der angeboten Schiffsrundfahrten oder eine Besucher-Führung mitzumachen (Mittwochs ab 14.30 Uhr, Samstags ab 10.30 Uhr). Danach kann man dann in einem der vielen Restaurants oder Cafés sein Tagesprogramm planen und persönliche Schwerpunkte setzen. Als erstes bietet sich zum Beispiel ein Besuch im Marinemuseum von Willemsoord an. In verschiedenen Gebäuden (ehemaligen Lagerhallen) informieren Ausstellungen über die Geschichte der holländischen Marine. Highlight der Ausstellungen ist das aufgebockte U-Boot „Tonijn“, welches in Holland von 1960 bis 1992 im Einsatz war. Man kann durch eine Luke ins Innere klettern und alles bestaunen. Mit etwas Glück trifft man sogar auf ein – als Gast anwesendes - ehemaliges Besatzungsmitglied, welches alles über Sonar und Navigation erzählt. Im zweiten großen Museum auf Willemsoord dreht sich alles um das Rettungsboot „Dorus Rijkers“ und die Geschichte der niederländischen Seerettung sowie der Sicherheit im Seeverkehr. In der Außenanlage liegen weitere Museumsschiffe, darunter das 1952 in Dienst gestellte Feuerschiff „Texel“ und ein alter Dampfschlepper aus dem Jahr 1936. Die Marina, der Innenhafen der ehemaligen Werft, dient heute ganz praktisch als Anlegestelle und Liegeplatz von Privatyachten. Schiffsausrüster und Reparaturbetriebe haben sich nach und nach in den umliegenden historischen Gemäuern denkmalsgeschützter Gebäude eingerichtet und bieten ihre Dienste an. Restaurants, Kaffeehäuser, ein Bowling-Center, Casino, Kino und andere Veranstaltungszentren mehr sind in anderen Gebäuden der ehemaligen Werftanlage anzutreffen. So zum Beispiel das trendige Restaurant „Stoom“ in der ehemaligen Dampfwerkstatt oder eine Gallery für Designer-Möbel und Wohnaccessoires in einer alten Lagerhalle. Und wer länger vor Ort verweilen möchte, der findet in dem kleinen Hotelschiff „Antje“, welches direkt gegenüber einem Willemsoord-Restaurant an einem Kanal vor Anker liegt, eine urige Bleibe für die Nacht. Cape Holland scheiterte Übrigens hat es auch bei der Museumsinsel Willemsoord nicht gleich auf Anhieb geklappt mit dem Strukturwandel. Nach der Stilllegung der Marinewerft-Tätigkeiten versuchte Anfang der 1990er Jahre ein holländischer Vergnügungspark-Betreiber das Gelände in einen Freizeitpark „Cape Holland“ umzuwandeln. Doch das Projekt scheiterte. 2007 übernahm dann die Gemeinde Den Helder etwa die Hälfte der Anlage und leitete Umstrukturierungs-Maßnahmen ein. Die andere Hälfte verblieb bei der Königlichen Marine und dem Marinemuseum. Auch hier gab es Anlaufschwierigkeiten und Anfangsverluste. Doch inzwischen entpuppt sich Willemsoord mehr und mehr zum Touristen-Magnet. Kontakt Besucherzentrum: Willemsoord 47, 1781 AS Den Helder, Mailadresse: info@willemsoordbv.nl. ; Lage: Rund 500 Meter entfernt von der Fähre nach Texel; Kosten: Kein Eintritt zur Museumsinsel, viele kostenfreie Parkplätze; Eintritt Marinemuseum: Erwachsene: 10,50 Euro, Kinder (4-12 Jahre): 6,50 Euro; Rettungsmuseum: Erw.: 8,75 Euro, Kinder 6,75 Euro.