Green-Line
Süd-Nikosia / Süd-Nicosia/SüdzypernNeueste Bewertungen (3 Bewertungen)
Die geteilte Stadt
Ausweis nicht vergessen! Super einkaufen in Nordzypern.
Von Freiheit, Krieg und Teilung
1960 musste Großbritannien die britische Kronkolonie Zypern in die Unabhängigkeit entlassen, allerdings wurden Großbritannien, Griechenland und die Türkei eingesetzt, um den Schutz der Verfassung des „neuen“ Landes zu garantieren. Erzbischof Makarios III. wurde zum Präsidenten Zyperns gewählt. Da es zwei ethnische Gruppen auf der Insel gab (Griechen und Türken), wurde die Zusammensetzung des Ministerrats, des Parlaments und der Armee genau in der Verfassung festgelegt – so sollte z.B. das Parlament aus 70% Griechen und 30% Türken bestehen. Diese Zusammensetzung entsprach aber nicht den wirklichen Zahlen der beiden Bevölkerungsgruppen: Es gab rund 80 % Griechen und nur rund 20 % Türken. Nachdem zu Anfang alles recht positiv verlief, kam es 1963/64 zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Griechen und Türken, da Makarios das Proportionssystem zugunsten der griechischen Mehrheit aufzuheben gedachte (das Vetorecht des türkischen Vizepräsidenten sollte z.B. entfallen). 1964 schickte die UNO eine Friedenstruppe. Es kam zum Waffenstillstand. In den nächsten 10 Jahren gab es keine größeren Auseinandersetzungen zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen, aber doch zu Spannungen - u.a. durch die EOKA (Ethniki Organosis Kyprion Agoniston), die von der 1967 in Griechenland an die Macht gekommene Militär-Junta unterstützt wurde. Dann – 1974 – putschte die zyprische Nationalgarde (ebenfalls unterstützt von der Militär-Junta in Griechenland). Makarios musste fliehen und türkische Truppen marschierten ein und besetzten den Norden, weil sie die türkische Bevölkerung als bedroht ansahen. Nach Beendigung der Unruhen kehrte Makarios zurück, die türkische Armee aber blieb und 1975 wurde im nördlichen Teil Zyperns der „Föderative türkisch-zypriotische Staat“ ausgerufen. Seit 1983 heißt dieser Staat nun „Türkische Republik Nordzyperns“ - ein Staat, der nur von der Türkei anerkannt ist. Und so entstand die „green line“ – die Grenze zwischen dem griechischen und dem türkischen Teil des gesamten Staates Zyperns. Während meines Aufenthaltes auf Zypern im März 2010 waren die Zyprioten auf griechischer Seite voller Hoffnung auf eine baldige Entspannung und Verbesserung der Lage: Wahlen auf der türkischen Seite standen an und man setzte auf griechischer Seite große Hoffnungen auf einen Politiker, der einer Annäherung nicht abgeneigt war. Nun haben die Wahlen am 12.4. stattgefunden und es sieht so aus, als ob man noch ein wenig auf ein wieder vereintes Zypern warten müsste. (Da ich hier bewerten muss, das Ganze aber nicht als "Reisetipp" einstufen kann, vergebe ich das Minimum = sehr schlecht. Und natürlich kann ich es auch nicht weiter empfehlen - obwohl ich Zypern an sich natürlich 100 %ig weiter empfehle, denn es ist ein sehr schönes Land mit wunderschönen Sehenswürdigkeiten.)
Green-Line: die "Mauer" von Zypern
Hier bekommt man Gänsehaut! Die Green-Line trennt den griechisch-zypriotischen Süden vom türkisch-zypriotischen Norden und übt eine makabere Faszination aus wie damals die mauer von Berlin. Man kann dem gewundenen Pfad entlang der vom Krieg zerstörten Häuser folgen oder einen Beobachtungspunkt an der Grenze aufsuchen. Wir denken, dass man die Green-Line gesehen haben sollte, um sich bewusst zu machen, welches Schicksal die Insel trägt.