Langkofelgruppe
Selva di Val Gardena / Wolkenstein in Gröden/SüdtirolNeueste Bewertungen (4 Bewertungen)
Beeindruckende Kabinenfahrt zur Langkofelscharte
Durch Tipps im Internet und hier im Forum bin ich auf die Fahrt mit der Kabinenbahn auf die Langkofelgruppe aufmerksam geworden. Das Video der Kabinen besonders des ein- und aussteigens hatte ich mir vorher bei Youtube angesehen und schon etwas Respekt. Aber gesagt - getan, wir fuhren in der 2. Septemberwoche von Terenten aus durch das Gadatal in Richtung Sellagruppe. Langkofel sowie die Bergbahn samt Parkplatz waren besten ausgeschildert. Die kleine Bahn konnte man irgendwie erkennen und wir lösten die Tickets. Hin- und Rückfahrt kosteten pro Person 16 € das fanden wir mehr als angemessen. Die Toni Demetz Hütte konnte man in der Scharte erkennen und wir gingen zum Drehkreuz der Korbbahn, wie sie sich wohl korrekt nennt. Die Langkofelscharte ist in 2685 m zwischen Langkofel und Fünffingerspitze (einer Climbing-Area) Direkt hinter dem Eingangsbereich steht man vor den "Einweisern" mit 2 gelben Kreuzchen auf dem Boden. Links für die Frauen, also mich und rechts für meinen Mann. Die Kabine kam rum, der Mann vom Kabinenpersonal zeigte wo ich mein Hand festhalten soll, Stöcke in die linke Hand, einmal kurz hinterher schieben und schon war ich drin. Die Bahn verlangsamt nicht, geschweige denn hält sich an..... Bei meinem Mann das gleiche Spiel und so standen wir in dieser wirklich kleinen Kabinen, mit den Rucksäcken war es so ziemlich eng aber auch sehr spannend. Hoch in dieser kleinen Korbliftin Richtung der Langkofelscharte, erst etwas frei schwebend, später dichter an der Wand hoch. Die Wanderer unter uns konnten wir gut erkennen, es sind wohl ca 700 Höhenmeter. Oben angekommen, zeigten die Männer der Bergbahn schon das wir uns umdrehen sollten.... klasse zu zweit und mit den Rucksäcken auf dem Rücken, aber irgendwie ging es, dann ging die Tür auf, wir liefen in entgegengesetzter Richtung aus der Bahn wurden mit 4 helfenden Händen begleitet und schwups waren wir draussen. Der Blick dort oben ist atemberaubend, einmal ins Tal, dann durch die Scharte laufend auf die Climbing Area der Fünffingerspitze dem Plattkofel und auf der hinteren Seite Richtung Sella Joch bis ganz hinten zur Seiser Alm. Wir waren beeindruckt. Schauten uns um, ließen uns lange Zeit und entschieden uns aber gegen die Wanderung um den Langkofel, wegen Knieproblemen meinen Mannes. Wir suchten uns einen Platz auf der Terrasse in der Sonne mit Talblick und genoßen die Atmosphäre der Toni Demetz Hütte. Leider waren die Toiletten dort geschlossen, es gab an dem Tag kein Wasser.... Was aber die Stimmung nicht minderte, ausser vielleicht bei denen, die hoch gewandert sind ;-) Wir entschieden uns mit der Bahn runter zu fahren und in der Gastronomie der Talstation etwas zu essen. Es gab dort sehr leckere selbstgemachte Spaghetti mit Tomaten und frischer Basilikumpesto. Das war ein toller Abschluss des Tages vor Ort, wir fuhren danach noch weiter mit Passo Pordoi. Leider zog sich dort das Wetter etwas zu und wir hatten keinen schönen Blick mehr und fuhren nicht mehr hoch. Dafür ging es entspannt mit dem Cabrio zurück nach Terenten.
Rundwanderung Langkofel und Plattkofel
Vom Sellajoch aus kann man zu einer sehr schönen und nicht übermäßig schwierigen Rundwanderung um den Langkofel und den Plattkofel aufbrechen. Wir haben uns dazu entschieden, die Langkofelgruppe entgegen dem Uhrzeigersinn zu umrunden und sind daher nach rechts, immer den Wegweisern 526 und später 527 folgend, gegangen. Bei der Rundwanderung müssen keine großen Höhenunterschiede bewältigt werden. In einem Wanderbuch ist von 600 Höhenmetern, im Internet von 400 Höhenmetern die Rede. Natürlich sind im Hochgebirge sowohl Trittsicherheit, als auch gutes Schuhwerk und Ausdauer sowieso Voraussetzung. Teilweise sind Bergstöcke hilfreich, sie werden aber nicht unbedingt benötigt. Insgesamt läuft man um den Langkofel und den Plattkofel ca. 5 1/2 Stunden (reine Gehzeit) und legt ungefähr 16 Kilometer zurück. Wir haben nach knappen 4 Stunden in der Plattkofelhütte eingekehrt, die für eine Berghütte wirklich nobel ist. Es wäre sicherlich schön, hier zu übernachten und weiterführende Touren zu unternehmen. Weitere Einkehrmöglichkeiten bestehen in der Langkofelhütte und der Murmeltierhütte. Beide liegen aber nicht direkt am Rundweg! An sich sollte man diese Rundwanderung nur bei schönem Wetter bzw. guter Sicht machen. Denn es ist wirklich schade, wenn die Langkofelgruppe, die Seiseralm und was man sonst noch sehen könnte, im Nebel verschwinden. So ist es uns leider ergangen.
Von der Plattkofelhütte auf den Plattkofel
Von der Plattkofelhütte ( ca. 2450m ) kann man in ca 2 h den Plattkofel besteigen. Der Weg führt Serpentinenförmig über Schotter zum Gipfel. Da der Weg manchmal nur zu erahnen ist sind alle paar Meter Markierungen gesetzt. Trotz Markierung ist es ziemlich schwer auf dem richtigen Weg zu bleiben. Teilweise muß man schon ein wenig klettern was eine gewisse "Trittsicherheit" voraus setzt. Oben angekommen ( 2985m ) erwartet einen eine grandiose Aussicht über die Seiser-Alm oder zum Langkofel. Da es an den Hängen ziemlich steil hinunter geht sollte man schon ein wenig Schwindelfrei sein. Ich kann diesen Tip nur an sportliche und Trittsichere Wanderer weitergeben. Kinder und Unsportliche sollten die Besteigung unterlassen.
Wunderschöne Tageswanderung
Ausgangs- und Endpunkt dieser imposanten Tour ist das Sellajoch. Mit Hilfe des Lifts erreicht man ohne große Probleme die Toni-Demetz-Hütte und somit die Langkofelscharte (2681m). Achtung: Hier muss man sogar im August mit Schneeresten rechnen. Der Abstieg zur Langkofelhütte ist steil und bedingt Trittsicherheit. Weiter verläuft der Weg zur Plattkofelhütte, mit wunderschönem Blick auf die Seiseralm. Über den Friedrich-August-Weg geht es schließlich zurück zum Ausgangspunkt Sellajoch. Tipp: Diese Tour hat mit 2 Kindern und zwei längeren Pausen gut 8 Stunden gedauert. Alle Personen sollten über die entsprechende Kondition sowie Trittsicherheit verfügen. Da es im Langkoffelkar sogar im Hochsommer frisch ist, unbedingt Westen oder Jacken mitnehmen. Es gibt zahlreiche Hütten zur Einkehr. Sowohl Lang- als auch die Plattkofelhütte waren etwas überlaufen. Auch im Langkofelkar drängen sich die Bergsteiger, aber auf der Gesamtstrecke verläuft sich alles.