Mahnmal "Dieser Schmerz betrifft uns alle"

Köln/Nordrhein-Westfalen

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Enelore(66-70)
Juli 2025

Gedenken an den ersten großen Genozid im 20.Jhd.

6,0 / 6

Das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle" erinnert an den Völkermord an die christliche Minderheit der Armenier, die im Osmanischen Reich lebten, Als das Osmanische Reich 1914 als Verbündeter Deutschlands in den Zweiten Weltkrieg eintrat, erfolgten Deportationen der armenischen Bevölkerung und Konzentration der armenischen Bevölkerung in ihren Siedlungsgebieten, persönlicher Besitz wurde ihnen abgenommen, es kam zu Massakern, teils durch staatliche Stellen, teils als „spontan durch die ansässige türkisch- und / oder kurdischstämmige Bevölkerung“. Die armenische Bevölkerung wurde auch zum Verlassen ihres Lebensraums gezwungen und mussten sich auf den Weg Richtung syrischer und mesopotamischer Wüste machen. Dies hatten wohl nicht das Ziel, dass die armenische Bevölkerung in neuen Gebieten angesiedelt werden sollten, sondern Ziel war ihre Vernichtung. Auch auf diesen Todesmärschen geschahen immer wieder Massaker durch Türken und auch durch Kurden. Genaue Zahlen über die Todesopfer gibt es nicht, die Schätzungen reichen jedoch bis zu 2 Millionen Armeniern und Armenierinnen. Dieser Völkermord, der auch als „Armenozid“ bezeichnet wird, wird von armenischer Seite Aghet (Աղետ, Katastrophe) genannt. Dieser Völkermord gilt als der erste große Genozid des 20. Jahrhunderts. Aber bereits vorher kam es zu Massakern durch Türken und Kurden an der armenischen Bevölkerung. So wurden in den Jahren von 1894 bis 1896 schätzungsweise zwischen 80.000 und 300.000 Armenier und Armenierinnen ermordet, weitere 15.000 bis 20.000 wurden 1909 in und bei Adana getötet. Die Türkei bestreitet noch heute, dass es sich um einen Völkermord handelte. Laut Bundesregierung hatte die damalige deutsche Regierung die Deportationen und Massaker weder veranlasst noch diesen in irgendeiner Form zugestimmt.. Trotz dieser Aussage der Bundesregierung ist die damalige Führung des Deutschen Reichs nicht ohne Schuld, denn das Deutsche Reich unter Kaiser Wilhelm II. duldete als Verbündeter des Osmanischen Reichs diesen Völkermord und unternahm nichts dagegen. Es gibt zudem auch Berichte, wonach der deutsche Marineattaché Hans Humann die Meinung vertrat, dass die Armenier die Türkei auf Dauer schwächen würden. Zudem hielt er den Massenmord an die armenische Bevölkerung für "hart, aber nützlich".

Herbert(66-70)
Juli 2025

Völkermord an den Armeniern im osmanischen Reich

6,0 / 6

Am linken Rheinufer findet man am südlichen Aufgang zur Hohenzollernbrücke, unweit vom Reiterstandbild Kaiser Wilhelm II., das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle", welches an den Völkermord an die armenischen Bevölkerung im Osmanischen Reich erinnert. Das Deutsche Kaiserreich war ein Verbündeter und auch militärischer Unterstützer des Osmanischen Reichs und so trägt Kaiser Wilhelm II. als damaliges Staatsoberhaupt des deutschen Kaiserreichs eine durchaus erhebliche Mitverantwortung an diesen Genozid an der armenischen Bevölkerung. Dieser Völkermord an der armenischen Bevölkerung gilt als der erste große Genozid des 20. Jahrhunderts. Dieses Mahnmal bei der Hohenzollernbrücke wurde 2018 enthüllt. Es ist das erste Mahnmal in Deutschland, das nicht nur die türkische Verantwortung, sondern auch die deutsche Mitverantwortung am Völkermord an den Armeniern hervorhebt. Das Mahnmal besteht aus einem dreieckigen, nach oben sich verjüngenden Kegel, auf dessen Spitze sich ein aufgeschlitzter Granatapfel befindet. Versehen ist diese Skulptur mit einer Inschrift mit dem Titel „Dieser Schmerz betrifft uns alle" , in dem über diesen Völkermord informiert wird. Diese Beschriftung ist in deutsch, armenisch, türkisch und englisch ausgeführt. Dieses Mahnmal ist recht umstritten, denn ein Teil der türkischstämmigen Bewohner_innen Kölns (in erster Linie sind es türkische Nationalisten und Völkermordleugner) lehnt in weiten Teilen dieses Denkmal ab.

Klaus
Juli 2025

Eine dreieckige Säule

5,0 / 6

Das Mahnmal ist zur Erinnerung des Völkermords an den Armeniern aufgestellt. Es ist eine dreieckige Säule, nach oben zulaufend. Oben ist ein runde Kugel. Auf dem Denkmal ist in armenischer Schrift eine Erklärung. Das Denkmal steht am Rheinufer, auf einer Pflasterfläche. Adresse: Trankgasse 20, 50667 Köln Geodaten: WXR7+F3 Köln