Tauchbasis Deep Blue Divers Hurghada

Hurghada/Hurghada/Safaga

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Thomas
Juli 2006

Deep Blue Divers - Schnorcheltag auf der Barrakuda

1,0 / 6
Hilfreich (7)

Es hätte so schön werden können - 3x schnorcheln, lecker Mittagessen, auf dem Deck sonnen und ab und zu ein kühler Drink ...aber es kam alles ganz anders. Für 35€ je Nase ging es am 11.07.2006 vom Calimera Hurghada aus los. Schnorchelausrüstung wurde gestellt und unsere Gruppe von 30 Ausflüglern erst einmal auf das falsche Schiff - die Calimera I geschickt - alle wieder runter und rauf auf die BARRAKUDA. Warum ? Die Calimera I war von 10 Leuten privat gechartert und dieses schöne Schiff wurde uns somit vorenthalten. Ersatz war dann der viel kleinere Seelenverkäufer BARRAKUDA. Um 09:00 Uhr wurde abgelegt und der erste von den drei versprochenen Schnorchel-Tauchspots angesteuert. Auf dem Bötchen herrschte drangvolle Enge - man kam sich näher - doch leider spreche ich kein russisch. Gegen 10:30 Uhr ab ins Wasser und gucken - hier gab es nichts überwältigendes zu sehen. Man zählte einen 1 Meter Rochen, einen Barrakuda und diverse bunte, kleinere Fische - insgesamt ganz nett. An Bord wurde zwischenzeitlich gebruzzelt, um 11:30 ging es weiter und gegen 12:00 Uhr wurde an einer Insel festgemacht, auf der die Ami´s 1969 wohl die Mondlandung gedreht haben. Das Anlagemanöver war schönstes Hafenkino. Von der Calimera I - an der wir längsseits festmachen sollten wurde verzweifelt zu unserer Besatzung rübergebrüllt - Die Schiffsführung lies nichts unversucht den Festmacher in die Schraube zu kriegen oder zumindest die hochgestellten Badeleitern abzureissen. Nun wurde in die Kajüte zum Essen gebeten. Bei der Speiseplanung ging man wohl von den 10 Leuten aus die jetzt auf der Calimera I waren und nicht von uns 30 hungrigen Ausflügler. Nachdem das Essen kalt und Wasser/Cola warm geworden waren (Bier gabs nicht), kam der kulinariche Höhepunkt der Reise Essen, Bestecke, Teller, Sitzplätze alles Mangelware - es machte sich an Bord Unmut breit. Da das Essen wegen seiner Fülle schon nach wenigen Minuten beendet war, durften wir nun die Insel erkunden - oder sollten wir etwa hier das zweite Mal schorcheln ? Das Inselchen verfügte über einen Anleger, der bei der Bundeswehr in der Einzelkämpferausbildung eingesetzt werden könnte - wer da unverletzt rauf- und runterkommt kann sich etwas einbilden. Einige verrostete Rohre trugen eine durchlöcherte, scharfkantige Metallplattform, die zu betreten ein richtiges Wagnis darstellte. Ein mitreisender Wiener gab Hilfestellung und vermied so das Schlimmste. Nun 30 Minuten Inselausflug - 500m am Strand hin (wohin?) ud wieder zurück. Jetzt wieder an Bord - über den Anleger ging nicht, das Boot hatte sich etwas versetzt- also bis zum Nabel ins Wasser und dann hopp auf die Leiter. Das Ablegen klappte ohne Probleme, und es wurde eine kleine Bucht angefahren, in der ein einsamer Delfin seine Runden drehte. Dieses arme Tier wurde hier nun von gleich zwei Booten mit Hupen, Tröten und Pfiffen förmlich gejagt und zeigte sogar 3 Mal seine Schwanzflosse. Nach einer viertel Stunde Delfinshow ging die Fahrt weiter - der Kapitän (?) verschwand immer öfter unter Deck. Die knappen Wasservorräte (2 Flaschen 0,3l Softdrink und 2 Fl. Wasser zu 0,5l je Person für 8 Std.!!!) wurden zum großen Teil vom Motor benötigt, dem irgendwie das Kühlwasser abhanden kam. Es half alles nichts, die Schiffsführung entschied sich nach 30 Minuten Fahrt die Maschine abzustellen. Nun dümpelten wir im Roten Meer. Zusammengepfercht, ohne vernünftigen Sonnenschutz, ohne Trinkwasser, hungrig und bös genervt. Das Achterdeck, wo es weder Sitzgelegenheiten noch Sonnenschutz gab wurde von einigen zur stählernen Liegewiese erkoren - Handtuch auf den Boden und irgendwie überleben wir schon. Nach einer halben Stunde nahte Rettung - es wurde ein Tampen geworfen und man nahm uns auf den Haken. In atemberaubend langsamer Schleppfahrt unter glühender Sonne ging es nun zum zweiten (oder doch schon dritten?) Schnorchelplatz. Hier lagen bereits einige andere Boote vor Anker und wir gesellten uns dazu. Eine Delfinmama und ein Delfinchen tummelten sich hier auch einige Augenblicke herum. Da wir ja reichlich Zeit verloren hatten war nun Turboschnorcheln angesagt, nix besonderes zu sehen - aber immerhin erfrischend nass. Alle Mann an Bord und Übernahme von Kühlwasserkanistern von einem netten Spenderschiff. Hurra ! Die Maschine lief wieder. Zu trinken wollte man uns aber nicht geben. Der dezente Hinweis auf Trinkgelder für die Besatzung wurde geschlossen überhört. Als Werbeeinblendung kam dann ein Vers, daß man auch Schnupper-Gerätetauchen anbietet. Meine Begeisterung für die Deep Blue Divers war da schon so gedämpft, daß ich weghörte. Um 17:45 Uhr dann wieder heil (?) zurück am Calimera, die Beachbar gestürmt und ein oder auch zwei kühle Bier genossen. Insgesamt 270€ (2x 35€ Ausflugskosten und ca. 200€ der verlorene Urlaubstag) für gehungert, genervt, fast verdurstet - aber überlebt. Tip: T-Shirt drucken lassen: "I survived Deep Blue Divers Barrakuda" und am Anleger verkaufen wenn der Äppelkahn abends einläuft - oder wurde er zwischenzeitlich doch verschrottet? Lagebeschreibung: Calimer Hurghada - Tauchbasis Deep Blue Divers Hinweis/Insider-Tipp: Moral von der Geschicht: Das Ausflugsboot vorher ansehen, bestätigen lassen wieviele "Gäste" an Bord genommen werden, was und wieviel zu trinken mitgenommen wird und ob der Motor heil ist.

Barrakuda - Hier Schnorcheln?
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von Thomas • Juli 2006
Barrakuda -Landausflug -Anleger des Grauens
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von Thomas • Juli 2006
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