Toumpallos / Garrison's Camp
Paphos/SüdzypernNeueste Bewertungen (1 Bewertungen)
Äußerst beeindruckende Freilegungen
Zuerst eine Anmerkung zur Bezeichnung des Areals: Ich habe leider keine Übersetzung des Namens Toumpallos in Erfahrung bringen können – auch nicht auf Nachfragen bei den Einheimischen. Aber man hat mir erklärt, dass es (auf griechisch) etwas mit Rundbögen zu tun hat und fertigte mir eine entsprechende Zeichnung an. :-) Und riesige Rundbögen findet man in der Tat an vielen Eingängen dieser eindrucksvollen Gebäude – wenn man sie denn „Gebäude“ nennen kann. Wie der Zweitname „Garrison’s Camp“ zustande kam, kann man nur vermuten: Eine Zeitlang glaubte man wohl, dass früher hier Soldaten untergebracht waren. (Ist auch weiterhin auf engl. Websites zu finden.) Teile der Ausgrabungen / Freilegungen liegen direkt am Straßenrand – wobei sie nicht auf den ersten Blick auszumachen sind, da sie unter dem Straßenniveau liegen. Ein Teil (eingezäunt) ist zugänglich über eine abwärts führende Treppe links neben der Leoforos Apostolou Pavlou (vom Hafen aus kommend). Ein weiterer Teil – er liegt unter (!) einem oben an der Straße stehenden Wohnhaus - kann nur über den Archäologischen Park erreicht werden, ebenso das davon linksseitig (westlich) liegende sehr große, unterirdische „Gebäude“. Ein früherer Tempel ? Ich komme auf „Tempel“, weil es laut einer Quelle (moi.gov.cy) auf dem Areal von Toumpallos drei verschiedene Grabungsgebiete gibt: Einmal den Ort des unterirdischen Tempels, dann die Grabungen unter einem enteigneten privaten Gartengrundstück und schließlich der östlich davon liegende frühchristliche Domus (eine private Wohnstätte). Bleibt die Frage: Was habe ich nun fotografiert ? Das anliegende Video / die Slide Show „Toumpallos 1“ zeigt zu Beginn einen Eingang, tief unten an einer Mauer liegend und in die Mauer hinein führend. Direkt darüber befindet sich das o. g. Wohnhaus an der Leoforos Apostolou Pavlou. Hierbei könnte es sich um die Grabungen auf dem enteigneten privaten Gartengrundstück handeln. Näher inspiziert habe ich den Eingang nicht. Ich habe es nicht gewagt, da es schon tief in die Erde hineinzugehen schien. War auch nichts abgesichert. Anschließend stelle ich im Video die riesigen Rundbögen des davon links liegenden Komplexes vor: ebenfalls unterirdisch und von gewaltigem Ausmaß. Dies könnte der Tempel gewesen sein. In diesen bin ich eingetreten. Sehr beeindruckend. Auf dem zweiten anliegenden Video / der Slide Show „Toumpallos 2“ sieht man dann das völlig unter dem Straßenniveau liegende „Gebäude“ mit Innenhof. Der frühchristliche Domus ? Es könnte gut möglich sein, denn diese Grabung liegt östlich der beiden anderen. Aus welchen Zeiten stammen die freigelegten Räume, die „Gebäude“ ? Leider ist auch hier keine konkrete Antwort möglich, denn hier scheint Schicht auf Schicht zu liegen. So fand man bei den Grabungen sowohl Stücke aus hellenistischer als auch aus römischer und frühchristlicher Zeit: z. B. Kupfermünzen römischen Ursprungs, Vasen aus der hellenistischen Epoche, Haarnadeln aus frühchristlicher Zeit und diverse auf unterschiedlichen (!) Niveaus liegende Mosaikfußböden. Sicher scheint allerdings zu sein, dass die ältesten gefundenen Stücke aus dem 4. Jahrhundert vor Christus datieren und dass die Zerstörungen der Gebäude auf Erdbeben zu verschiedenen Epochen zurückzuführen sind. Da absolut nichts vor Ort ausgeschildert / erklärt ist, habe ich zur Erstellung dieser Bewertung zwei offizielle Quellen zu „Toumpallos“ in Anspruch genommen: moi.gov.cy (Bericht von 2008) und archeolog-home.com (Bericht von 2010).