Reisetippbewertung Holocaust Mahnmal
15 von 18 User (83%) finden diese Bewertung hilfreich.
Alter: 36-40
Reisezeit: im Februar 09
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 4.0
Unklare Gefühlslage
Das Holocaust-Mahnmal befindet sich wenige Schritte vom Brandenburger Tor entfernt, hinter dem Adlon-Hotel Richtung Potsdamer Platz und ist jederzeit zugänglich.
Ich war sehr gespannt auf den Besuch des Denkmals, letztendlich blieb aber nur ein Gefühl der Ratlosigkeit. Obwohl es Februar mit schlechtem Wetter war, trafen wir sehr viele Besucher am Mahnmal an. Manche Besucher saßen auf den Steinen und nehmen einen Imbiss, andere schlitterten auf dem Eis zwischen den Stelen, Kinder spielten Verstecken im Labyrinth - das hatte ich anders erwartet. Die Tragik, das geschichtliche Desaster, die Katastrophe, an die das Mahnmal erinnern soll, kommt aus meiner Sicht nur schwerlich rüber. Hinzu kommt, dass man beim Betrachten der Stelen auch immer Ausschnitte des heutigen Lebens mit im Bild hat - sei es die Plattenbauten oder das Sony-Center. Vielleicht ist das vom Künstler gewollt, es machte es mir aber schwer, mich auf die Thematik zu konzentrieren. Dazu ist sicher auch der Besuch des Besucherinformationszentrums nützlich, von dem wir jedoch mit unseren Grundschulkindern Abstand genommen haben. Letztendlich bin ich mit unklarer Gefühlslage etwas ratlos am Mahnmal gestanden. Als Vergleich dazu: mein mehrfacher Besuch des Konzentrationslagers in Buchenwald bei Weimar hat sehr tiefgreifende Eindrücke bei mir hinterlassen, die bis heute im Kopf präsent hat. Das hat das Mahnmal in seiner Umgebung bei mir nicht bewirken können.