Ritterstraße (Odos Ippoton)
Rhodos Stadt/RhodosNeueste Bewertungen (7 Bewertungen)
Hier waren die Herbergen der Kreuzritter
Auf der Straße der Ritter findet man zu beiden Seiten Herbergen der einzelnen „Zungen“, in denen die Ritter wohnten. „Zungen“ bezieht sich dabei auf die Sprachen, denn die Ritter des Johanniterordens stammten aus Spanien, Frankreich, Italien, England und Deutschland. Jede dieser landsmannschaftlichen Gliederungen hatte ihre eigenen Herbergen. An manchen Häusern findet man noch Wappen, die auf die Nationalitäten schließen lassen. Es wird vermutet, dass die Herbergen der Ritter vor allem als Vertretungen der „Zungen“ dienten, weniger als Unterkunft der Ritter. Allein die Zahl der Ritter lässt deren Unterbringung in den doch recht begrenzten Räumlichkeiten an dieser Straße unmöglich erscheinen. Insgesamt ist diese Straße ein besonders beeindruckender Teil innerhalb der Festungsmauern.
Griechische Ministerien und historischen Gebäuden.
Diese sehr oft beschriebene Straße der Johanniterritter ist mit lauter Häusern gestaltet. Hier liegen die Herbergen der verschiedenen "Sprachen" oder Zungen wie man die Johanniter damals einteilte. Die Ritter wurden hier verköstigt, man empfing hohen Besuch, es wurden Besprechungen abgehalten, aber gewohnt haben sie hier nicht. Sie wohnten als Gäste in privaten Häusern der Stadt. In türkischer Zeit haben dort wohlhabende Kaufleute mit den Familien gewohnt, die Fenster wurden mit Holzblenden geschützt, damit ihre Frauen uneinsehbar die Straße beobachten konnten, die Italiener haben diese wieder entfernt. Im Stadtplan, der in jeder Touri Info gratis ausliegt, kann man nur 5 Gebäude sehen, wo es doch 8 unterschiedlieche Zungen gab. 1 weiteres Gebäude war die Kirche Agios Trias. Am Ende der Ritterstraße kann man auf der linken Seite noch Ruinen der damaligen Johanneskirche sehen. Diese Kirche kam durch einen Blitzschlag in Schießpulver zur Explosion, welches damals einfach vergessen wurde. Die Italiener haben die Kirche im Original dann am Mandrakihafen wieder aufgebaut. Interessant ist das Haus des Prinzen Djem ein damaliger türkischer Prinz, der um den Thron seines verstorbenen Vaters kämpfte, sein Halbbruder gewann den Kampf, Djem mußte nach Rhodos fliehen, er verbrachte einige Zeit im Asyl. Der Halbbruder zahlte an die Ritter jährlich 40 000 Golddukaten, damit die Ritter ihn dort festhielten. Also, so ritterlich arm waren damals und sicher auch heute die Johanniter nicht, von denen inzwischen eine katholische und eine evangelische Linie gibt. In den Häusern sind inzwischen viele griechische Kultusministerien untergebracht. Besuchen kann man diese Räume nicht.
Ausflug in die Vergangenheit
Enge Straße mit toller Architektur, sollte man auf jeden Fall mitnehmen wenn man in Rhodos-Stadt ist. Dient auch als tolles Fotomotiv ;o)
Sehenswert
Wer viele Infos zur Geschichte möchte, sollte in jedem Fall einen Ausflug Buchen.
Spannend und faszinierend
Durch diese Strasse zu gehen ist fast ein muss, wenn man in der "Old Town" von Rhodos bummelt - echt faszinierend!
Gänsehautfeeling
Zeitreise,) besonders bei Nacht ist der Eindruck unvergesslich.
Hier feierten die alten Ritter
Die Ritterstraße (Odos Ippoton) führt von der Platia Moussio hinauf zum Großmeisterpalast. Rechts an dieser Straße liegen von unten nach oben die früheren Herbergen bzw. Paläste (alle restauriert) der Italiener, Franzosen, das Haus des Prinzen Djem, die Agia Triada (Kirche) und die Herberge der Provence. Auf der linken Straßenseite liegen von unten nach oben das frühere Krankenhaus der Johanniter (heute das Archäologische Museum), der Palast und die Herberge der Spanier. Laut Aussage der Reiseleiterin hat oben links ebenfalls die Herberge der Engländer und ganz oben links die Herberge der Deutschen gelegen. Insbesondere die Existenz der Herberge der Deutschen wird aber stark bezweifelt. Gab es überhaupt eine Herberge der Deutschen ? Was die Herberge der Engländer betrifft, soll sie laut einer anderen Quelle auf der Platia Moussio gestanden haben. Zur Geschichte: Der Johanniterorden bestand aus sieben / acht „Zungen“: Italien, England, Deutschland, Aragon / Kastilien (Spanien) und drei französischen „Zungen“: Nordfrankreich, Provence und Auvergne. Eine „Zunge“ bedeutet die Gesamtheit der aus einer Gegend stammenden Brüder / Ritter im Orden. Nach der Eroberung der Insel Rhodos zu Anfang des 14. Jh. erbauten die Kreuzritter die oben erwähnten Herbergen und Paläste, die aber weniger zur Übernachtung dienten (außer für Besucher) als zur Zusammenkunft der Ritter für gemeinsame Feste, für Beratungen, usw. Zu den einzelnen Herbergen: Die Herberge der Italiener war / ist das dritte Haus auf der rechten Straßenseite von unten gesehen. Das Haus hat eine einfache Fassade und ein leicht spitzbogiges Portal mit – darüber – dem Wappen des Großmeisters Fabrizio del Carretto, der den Bau um 1519 beenden ließ. Imposanter ist die Herberge der Franzosen / der Auvergne: Die Fassade - insbesondere oben - ist kunstvoller, geschmückter und über dem ebenfalls leicht spitzförmigen Portal befindet sich das Adelswappen der Großmeister d’Amboise und d’Aubusson, weiterhin das Wappen des französischen Königs mit den drei Lilien. Heute finden man neben dem Portal der Herberge der Franzosen das Schild „Agence Consulaire de France“ (Vizekonsulat). Hinter der Herberge der Franzosen soll sich das Haus des Prinzen Djem befinden. (Oder liegt dieses Haus vor der Herberge der Franzosen ? Ich kann es leider nicht mehr 100%ig lokalisieren). Dieser türkische Prinz soll nur sehr kurze Zeit - einen knappen Monat - über einen Teil des osmanischen Reiches geherrscht haben, dann aber von seinem Bruder, dem Sultan Bayazet II. vertrieben worden sein. Zuflucht fand der Prinz auf Rhodos. Direkt dahinter findet man die kleine Kirche Agia Triada. Sie stammt aus dem 12. / 13. Jh.. Die Marienfigur neben dem Portal soll weniger alt sein. Während der osmanischen Besatzung war die Kirche eine Moschee. An die Kirche schließt sich ein kleines Haus an (früher Haus des Kaplans), in dem heute das italienische Vizekonsulat untergebracht ist. Anschließend geht man unter einer Art Torbogen durch, der die rechtsseitig liegende Herberge der Provence mit der linksseitig liegenden Herberge der Spanier verbindet. Die linke Straßenseite - von unten aus gesehen - wird von dem großen früheren Krankenhaus der Johanniter und dem Palast und der Herberge der Spanier eingenommen. Im dem früheren Krankenhaus befindet sich heute das Archäologische Museum, wobei ein Gartentor des Museums auf eben diese Straße geht. Früher war hier ein türkischer Garten. An das Krankenhaus schließen sich der Palast und die Herberge der Spanier an. Ein Torbogen in der Herberge führt zu einem Seitengässchen. Die Herberge der Spanier ist gekennzeichnet durch das Schild „Inn of Spain“ Heute befinden sich in den meisten Paläste und Herbergen diverse rhodische Niederlassungen (kulturelle Einrichtungen). Besichtigen kann man diese Gebäude nicht. Es ist richtig, dass die Opos Ippoton sehr restauriert erscheint - beinahe zu sehr restauriert. Aber sie gehört zum ebenso restaurierten Großmeisterpalast und ist trotz einiger fast neu wirkenden Gebäude ein beeindruckender Teil von Rhodos-Altstadt. So haben mir zum Beispiel die Herberge der Franzosen und die Agia Triada sehr gut gefallen.