Reisetippbewertung Zum Andreas Hofer
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Alter: 26-30
Reisezeit: im Dezember 10
Weiterempfehlung: Nein
Ø dieser Bewertung: 2.8
Rehnüsschen mit Folgen
Wir haben heute einen an sich netten Abend im Restaurant „Zum Andreas Hofer“ verbracht. Die Rahmenhandlung: zwei Hirschragouts (eines klein, eines groß), ein Rinderhüftsteak, 5 Zweigelt, ein Espresso, eine nette Kellnerin, ein furioser Chef des Hauses. Die Hirschragouts waren eher weniger Ragout als Fleisch, die Semmelknödel eher Kartoffeln, alles in allem verwunderlich. Dem Nebentisch ging es mit ihrer Bestellung ähnlich, wie uns prompt von ihnen mitgeteilt wurde. Höflicherweise haben wir uns nicht beschwert. Erstaunlich dann schon die Rechnung mit der Positon zwei Mal Rehnüsschen, insgesamt ein Preisunterschied von 17 Euro. Verständlich im Nachhinein die Reaktion der Kellnerin, die darauf angesprochen stammelte: der Hirsch war doch aus, sie dächte, dass Reh oder Hirsch keinen Unterschied machte. Beides „wild“. Wir haben höflich gesagt, dass sie uns auf diese Änderung im Speiseplan hinweisen hätte sollen – bis dahin eine respektvolle Diskussion. Das änderte sich, als der Chef des Hauses in wehrhafter Lederhose und stierem Blick an unseren Tisch stampfte, und uns auf untergriffige und lautstarke Weise glauben machen wollte, dass wir durch das Essen der falschen Speise ein „Geschäft“ mit ihm eingegangen seien. Absurd. Er duzte uns ungefragt, sprach schreiend mit uns – der Zeitpunkt, wo wir uns nicht mehr wie vorher im Gespräch mit der Kellnerin verhandlungsbereit zeigten, sondern betonten, keinen müden Groschen mehr zu bezahlen als die von uns bestellten Speisen. Angesichts des Sachverhaltes relativ schwer begreiflich drohte er uns wegen Zechprellerei dranzukriegen und die Polizei zu rufen. Wir innerlich aufatmend und aufgrund der aggressiven Gebärden des „le Chef“ drohende Selbstjustiz fürchtend stimmten jubilierend zu. Schlußendlich wurde die Polizei nicht gerufen, wir bekamen eine angeblich korrigierte Version der Rechnung mit diesmal nur einer Rehnuss (+7 Euro) und im Gepäck die aggressive Aufforderung, das Lokal sofort zu verlassen. Unserer Bitte, die Rechnung für uns auseinanderzurechnen, wurde nicht nachgekommen. Wir alle wurden noch nie in einem Lokal derartig aggressiv und untergriffig behandelt und würden auch niemandem empfehlen, das Lokal zu besuchen. Von allem anderen abgesehen: das Steak und eines der Rehnüsschen war fast roh. Der Wein sehr gut. Voilà.