Fossiles Harz an deutschen Küsten
Bernsteinsuche in Deutschland: Die besten Fundorte an Nord- und Ostsee
Mit seinem warmen Glanz begeisterte das fossile Harz bereits die alten ÄgypterInnen. Bernstein zählt zu den traditionsreichsten Schmucksteinen überhaupt. Das über Millionen von Jahren gereifte Material existiert weltweit in Dutzenden Varianten. Unter den Namen Amber oder Succinit ist er vor allem an den Küsten der nördlichen Erdhalbkugel anzutreffen – dort, wo einst ausgedehnte Waldgebiete standen. Auch an deutschen Stränden können Suchende durchaus fündig werden.
Nord- und Ostseestrände als Fundgebiete
Bernstein hat eine geringfügig höhere Dichte als Süßwasser, weshalb er darin absinkt. In stark salzhaltigen Gewässern hingegen schwimmt das Material. Erst bei sehr niedrigen Wassertemperaturen, wenn das Meer eine höhere Dichte aufweist, steigt das fossile Harz an die Oberfläche. An der südlichen Ostseeküste, zum Beispiel auf den Inseln Rügen, Usedom oder Hiddensee, bestehen besonders gute Aussichten auf Funde. Aber auch an der Nordseeküste und auf den ostfriesischen Inseln werden regelmäßig Funde gemacht.
Nach Stürmen und Unwettern steigen die Chancen, Bernstein zu finden, erheblich. Kräftige Wellen wirbeln den Meeresboden auf, reißen Sedimente mitsamt eingeschlossenen Bernsteinstücken los und transportieren sie in Richtung Küste. Besonders oft wird Bernstein gemeinsam mit Algen, Seegras oder Treibholz in den typischen Spülsäumen angespült. Zusätzlich sorgt das kalte, dichte Wasser bei schwerer See dafür, dass das leichte Harz leichter aufschwimmt und so an den Strand gelangt.
Ein frühmorgendlicher Strandspaziergang lohnt sich, um im Sand nach den gelblich-bräunlichen Exemplaren zu suchen. Auch die flache Uferzone ist vielversprechend. Hier empfiehlt es sich, mit einem Kescher durchs Wasser zu waten.
Vorsicht vor gefährlicher Verwechslung
Bei der Bernsteinsuche ist allerdings auch Vorsicht geboten, denn Bernstein kann leicht mit Phosphor verwechselt werden, da beide eine ähnliche Färbung aufweisen. Phosphor kann sich jedoch bereits bei Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius in Kombination mit Sauerstoff entzünden und schwere Verbrennungen verursachen. Vor dem Einstecken in Hosen- oder Jackentaschen muss daher unbedingt eine Identifizierung erfolgen. Hierfür stehen mehrere Testmethoden zur Verfügung.
Eine Methode ist, den Fund mit einem Wolltuch intensiv zu reiben. Dadurch lädt sich der Bernstein elektrostatisch auf und zieht beispielsweise Papierschnipsel an. Eine weitere Option ist der Klopftest: Man schlägt den Fund vorsichtig an den Vorderzähnen an. Wenn es weich und dumpf klingt, handelt es sich vermutlich um das begehrte fossile Harz.
Hotel-Angebote an der deutschen Ost- & Nordsee
Deutschland mit dem Mietwagen erleben

