Unterwegs mit Christoph Karrasch
Mit dem Fahrrad durch Florenz: Stadtgeschichte & Toskana-Panorama auf zwei Rädern
Florenz und Fahrradfahren? Klingt im ersten Moment nach Adrenalinkick auf italienischen Straßen. Doch wer sich traut, wird belohnt: Die Innenstadt von Florenz ist größtenteils autofrei – ideal also, um das Herz der Renaissance bequem und umweltfreundlich zu erkunden. Der italienische Straßenverkehr ist bekanntermaßen mit Vorsicht zu genießen - schon als Autofahrer. Doch wie ist es, sich mit dem Fahrrad durch die Florentiner Innenstadt zu bewegen?
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Alle anzeigenÜberraschend entspannt: Mit dem Fahrrad durch die Altstadt von Florenz
Wagemutig probiere ich es einfach aus und stelle fest: Geht hervorragend! Das touristische Zentrum von Florenz ist nahezu autofrei, so dass man problemlos durch die alten Gassen radeln kann.
Ich lasse mich hineinziehen in die große Florentiner Geschichte. Die toskanische Hauptstadt gilt als Heimat der Renaissance des 15. und 16. Jahrhunderts und hat berühmte Söhne wie Leonardo da Vinci und Niccolò Machiavelli hervorgebracht. Galileo Galilei war hier Hofmathematiker der mächtigen Medici-Dynastie, und im frühen 16. Jahrhundert ist in Florenz Michelangelos berühmter David entstanden. Du fährst vorbei an den Wirkstätten dieser großen Persönlichkeiten. Sie alle haben das geistige Florenz geprägt.

Christophs Tipp
Mit einem Audio-Guide im Ohr wird die Stadttour zum Geschichtsabenteuer. Wirf vorab einen Blick in den App Store, wo Du zahlreiche kostenlose Guides downloaden kannst. So hast Du Deinen persönlichen Stadtführer immer mit dabei.
Zwischen Kuppeln, Kunst und Klassikern
Mit dem Fahrrad durch Florenz zu fahren, ist wie eine Reise durch ein lebendiges Geschichtsbuch. Jeder Tritt in die Pedale bringt Dich vorbei an weltberühmten Bauwerken, inspirierenden Kunstwerken und malerischen Plätzen, die seit Jahrhunderten Menschen aus aller Welt begeistern.
Zentraler Orientierungspunkt ist die majestätische Kathedrale Santa Maria del Fiore, deren riesige Terrakottakuppel das Stadtbild prägt. Die von Filippo Brunelleschi entworfene Kuppel gilt als architektonisches Meisterwerk der Renaissance – und lässt sich wunderbar von verschiedenen Blickwinkeln der Stadt aus bestaunen.
Nur wenige Minuten weiter radelst Du über die Ponte Vecchio, eine der ältesten Brücken Europas. Sie ist nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern auch ein Symbol florentinischer Geschichte. Früher beheimatete sie Gerbereien und Schlachtereien, heute funkeln in den Auslagen der kleinen Läden hauptsächlich Goldschmiedekunst und feiner Schmuck. Besonders stimmungsvoll wirkt die Brücke in der goldenen Stunde, wenn sich das Licht im Arno spiegelt.
Auch abseits der bekannten Monumente verstecken sich kleine Renaissance-Perlen: Brunnen, Innenhöfe, Fresken an unscheinbaren Häuserwänden – wer mit offenen Augen radelt, entdeckt ständig neue Details. Und immer wieder öffnen sich kleine Piazze, auf denen sich das florentinische Leben abspielt: Kinder spielen, Musiker musizieren, Einheimische genießen ihren Espresso.

Christophs Tipp
Wenn Du etwas mehr Zeit hast, lohnt sich ein kurzer Stopp am Piazza della Signoria, dem politischen Zentrum der Stadt mit dem imposanten Palazzo Vecchio und der Loggia dei Lanzi – einem Freiluftmuseum mit antiken Skulpturen, ganz ohne Eintritt.
Raus ins Grüne und rein in die Toskana
Nach so viel Stadt zieht es mich raus in die Natur. Am Nachmittag entschließe ich mich, die Stadt zu verlassen und mit dem Fahrrad hinaus in die Natur zu fahren. Schon wenige Minuten hinter der Stadtgrenze zeigt sich das Postkartenbild der Toskana: sanfte Hügel, Zypressenalleen, Olivenhaine. Mein Ziel: das charmante Bergdorf Fiesole. Die Route führt vorbei an historischen Villen, die teilweise aus dem 15. Jahrhundert stammen, und einem alten Kloster – ein echtes Erlebnis für Natur- und Kulturfans gleichermaßen. Und das Beste: Der Weg ist nur knapp sieben Kilometer lang, aber voller Panoramamomente.

Christophs Tipp
Unbedingt eine Pause am Aussichtspunkt in Fiesole einlegen – der Blick auf Florenz ist spektakulär!
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Florenz mit dem Fahrrad – kulturell, komfortabel und überraschend vielseitig
Florenz bietet nicht nur Kunst und Geschichte, sondern auch perfekte Bedingungen für eine aktive Städtereise auf zwei Rädern. Wer früh startet, kann morgens durch die Altstadt radeln, mittags den Arno entlanggleiten und nachmittags in die Toskana aufbrechen. So viel Abwechslung bekommst Du selten auf so kurzer Strecke.