Willkommen in Rheinland-Pfalz! Großartige Naturlandschaften warten auf euch: vulkanische Maare, tiefe Schluchten, steile Weinberge, wilde Flüsse und malerischer Wälder, dazu viele alte Burgen und Schlösser, die einzigartige Schätze beherbergen. Wir haben euch 9 Highlights bei einem Besuch in Rheinland-Pfalz zusammengestellt.
Wenn ihr euch gerne viel an der frischen Luft bewegt und an nachhaltigem Urlaub interessiert seid, ist die Westerwälder Seenplatte mit ihren sieben Seen genau das richtige Urlaubsziel für euch. Hier könnt ihr schwimmen, ein Tretboot leihen, windsurfen, stand-up-paddeln, wandern oder radfahren. Ihr wählt die Aktivität, die euch gefällt!
Der größte der sieben, einst von Mönchen zur Fischzucht angelegten Teiche, ist der Dreifelder Weiher. An seinem nordwestlichen Ufer liegt der Campingplatz „Haus am See“, hier gibt es einen SUP-, Ruder- und Tretboot-Verleih. Am Ufer entlang führt der 20 km lange „Radrundweg Seenplatte“, mit vielen hilfreichen Schautafeln und einem Abenteuerspielplatz am Wegesrand. An zwei weiteren Seen, dem Post- und dem Hausweiher, könnt ihr auf gemütlichen Campingplätzen unterkommen – Surfschule und Reitstunden gibt’s vor Ort.
Die anderen vier Weiher der Seenplatte – der Hofmanns-, der Haiden- und der Brinkenweiher sowie der Wölflinger Weiher – sind geschützte Naturbiotope. Dort könnt ihr Tiere beobachten und Pflanzen erkunden. Alle sieben Seen könnt ihr auf dem „7-Weiher-Weg“ erwandern. Die insgesamt 31 Kilometer sind in vier Teilabschnitte aufgeteilt.
Von ihrem Ursprung im Rothaargebirge bis zur Mündung im Rhein fließt die Lahn durch eine wildromantische Landschaft vorbei an Burgen, Schlössern, historischen Städten, Fachwerkdörfern und Weinbergen. Ein ideales Urlaubsziel für Radfahrer, Wanderer und Kanuten.
Ein Teil des vom ADFC mit vier Sternen ausgezeichneten Lahnradweges führt durch Rheinland-Pfalz. Dank seiner guten Befahrbarkeit, Ausschilderung und touristischen Angebote ist er für Familien, E-Biker und Sportradler gleichermaßen gut geeignet. Eine der schönsten Etappen führt von Diez nach Bad Ems. Ihr startet in der ehemaligen Residenzstadt Diez mit einem letzten Blick auf die Fachwerkhäuser am Alten Markt und das Grafenschloss. Unterwegs habt ihr immer wieder schöne Ausblicke auf die Lahn, ihr kommt vorbei an Balduinstein mit seiner mittelalterlichen Felsenburgruine und an den Weinbergen von Obernhof. Und am Ziel: Bad Ems mit seiner beeindruckenden Bäderarchitektur und Kurpromenade.
Auch für Paddler ist die Lahn gut geeignet. Vom Wasser aus erscheinen die Burgen entlang des Ufers noch mächtiger, die Felsen noch ein bisschen steiler. Die erste Einstiegstelle für Wasserwanderer liegt südlich von Marburg. Zwischen Wetzlar und Limburg unterquert ihr im Schiffstunnel von Weilburg auf einer Länge von 195 Metern den Mühlberg.
Der Lahnwanderweg wurde vom Deutschen Wanderverband mit dem Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet. Auf seinen 295 Kilometern vom Rothaargebirge bis zum Rhein bei Lahnstein wechselt er mehrfach die Uferseite. Besonders reizvoll sind die Etappen im unteren Lahntal ab Diez, wo sich der Fluss zwischen hoch aufragenden Felsen hindurchschlängelt.
Spektakuläre Schleifen und romantische Winzerorte – ein Flug über das Moseltal eröffnet neue Perspektiven. Nach dem Start am Flugplatz Föhren bei Trier folgt das gelbe Wasserflugzeug von Pilot Norbert Klippel den vielen Biegungen und der sich windenden Mosel. Kleine Weinorte ziehen vorbei, sie wirken von oben wie Miniatur-Städte in der sich rund um den Fluss ausbreitenden Weinlandschaft.
Besonders sehenswert sind Leiwen und Trittenheim, die dicht beieinanderliegend von einer der schönsten Moselschleifen umschlungen werden. Die Fachwerkstadt Bernkastel-Kues liegt noch ein kleines Stückchen weiter flussabwärts Richtung Koblenz, wo die Mosel in den Rhein mündet. Ebenfalls in einer imposanten Moselschleife schmiegen sich der Weinort Kröv und Traben-Trarbach mit seinen prächtigen Jugenstil-Villen aneinander.
Die Moselregion eignet sich auch hervorragend für Wandertouren. Zwei Etappen des 365 km langen Fernwanderweges Moselsteig führen von Reil bis nach Zell. Zu den Highlights gehört der Ausblick vom ehemaligen Kloster Marienburg auf den Zeller Hamm sowie ein Besuch im Bremmer Calmont, dem steilsten Weinberg Europas. Ebenfalls eine Empfehlung wert: der Rundwanderweg "Trittenheim zur Zummethöhe", der zu einem preisgekrönten Aussichtspunkt führt.
Benediktinerin, Äbtissin, Seherin, Dichterin, Heilkundlerin und Universalgelehrte – Hildegard von Bingen zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des Mittelalters. Auf dem Hildegardweg habt ihr die Möglichkeit, die Region Nahe auf spirituelle, aber auch körperlich fordernde Weise zu erkunden. Über zehn Etappen führt der rund 140 Kilometer lange Pilgerwanderweg, von Idar-Oberstein über den einstigen Familiensitz in Niederhosenbach bis nach Bingen am Rhein, wo sich die letzte Wirkungsstätte der Hildegard von Bingen befand.
Der Weg folgt dabei meist dem Fluss Nahe und führt an einigen Sehenswürdigkeiten wie etwa dem Edelsteinmuseum in Idar-Oberstein vorbei. Auf dem Weg liegt ebenfalls die Klosterruine Disibodenberg, in der Hildegard von Bingen ihr halbes Leben verbrachte, sowie der Rupertsberg, der Ort ihrer Klostergründung. Endpunkt des Weges ist die heutige Benediktinerinnenabtei Sankt Hildegard in Rüdesheim-Eibingen.
„Hier stehe ich, ich kann nicht anders“ – Diese berühmten Worte sprach Martin Luther 1521 in Worms – und weigerte sich, von seinen Schriften und der Idee einer anderen Kirche Abstand zu nehmen. Es war der Beginn der Reformation. Das ist nun 500 Jahre her – und Anlass für die Stadt Worms, ein großes Jubiläumsprogramm aufzubieten.
Die Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ widmet sich der Bedeutung und dem Mythos des Wormser Auftritts und wirft Fragen zum Thema „Gewissensfreiheit“ auf. Gezeigt werden Persönlichkeiten, die Mut und Zivilcourage bewiesen haben, etwa Sophie Scholl, Nelson Mandela oder Georg Büchner (3.07. – 30.12.2021, museum-andreasstift.de).
Viel Wissenswertes über Martin Luther erfahrt ihr auch an den fünf Stationen des „Luther-Rundgangs“ in der Innenstadt. Zu sehen gibt es unter anderem die Bronzeskulptur „Die Großen Schuhe Luthers“ oder das Lutherdenkmal, eines der weltweit größten Reformationsmonumente. In der Luther-Bibliothek zu Worms liegen zudem mehr als 650 Druckschriften aus der Reformationszeit, unter anderem auch eine Pergamentbibel von 1541 – mit einem handschriftlichen Eintrag des Reformators.
An kaum einem Ort in Deutschland könnt ihr so sehr den Geist von Freiheit und Demokratie spüren wie im Hambacher Schloss in der Pfalz. Vor knapp 200 Jahren demonstrierten hier fast 30.000 Bürgerinnen und Bürger für mehr Freiheit und Volkssouveränität. Bei einem Besuch erwartet euch eine grandiose Aussicht in die Ferne und das wogende Meer von Weinreben rund 200 Meter unterhalb der Burg.
Außerdem könnt ihr eine spannende Ausstellung über das Hambacher Fest und die frühe Demokratiebewegung in Deutschland erleben: Ihr könnt euch Reden von damals anhören, euch von der Stimmung mitreißen lassen, Landkarten puzzlen, Konkarden basteln und damit die Ereignisse des 27. Mai 1832 in ihren geschichtlichen Kontext einordnen. Heimlicher Star der Ausstellung ist aber eine Installation aus 400 Playmobilfiguren, die den damaligen Festzug hinauf zum Schloss nachstellen.
Hohe Berge, alte Burgen und natürlich die schöne Loreley – schon immer hat die Schönheit des Mittelrheins Künstler zu großen Werken inspiriert, auffallend viele waren es jedoch Anfang des 19. Jahrhunderts: Richard Wagner, der englische Landschaftsmaler William Turner oder der französische Schriftsteller Victor Hugo entdeckten eine Region, deren Ursprünglichkeit perfekt zur Epoche der Romantik passte. Inspiriert von der spektakulären Naturkulisse schufen Clemens Brentano und Heinrich Heine ihre Balladen von der Wassernixe Loreley. Das in Brentanos Werk vorkommende Bacharach gilt immer noch als „heimliche Hauptstadt der Rheinromantik“, vor allem wegen seiner vielen lauschigen Winkel, den Fachwerkschönheiten, Kirchenbauten und erstklassigen Weingütern.
Am besten erkundet ihr die Schönheiten des Rheins vom Wasser aus. Mit dem Raddampfer könnt ihr eine Burgen-, Bacchus- oder Loreleyfahrt unternehmen. Zwischendurch warten zahlreiche malerische Orte, historische Gassen, Burgen und Biergärten auf euch. Spektakuläre Aussichtspunkte sind Maria Ruh, direkt gegenüber des Loreley-Felsens, die Burgen Katz und Rheinfels sowie die Festung Ehrenbreitstein.
Die Maare in der Eifel sind schon mehr als 20.000 Jahre alt. Die trichterförmigen Mulden entstanden nach vulkanischen Wasserdampf-Explosionen – heutzutage kennen wir sie als kreisrunde Seen umgeben von einer einzigartigen Landschaft. Allerdings sind nur noch zwölf der einst etwa 80 Maar-Vulkane noch mit Wasser gefüllt. Das zwischen Koblenz und Trier gelegene Pulvermaar zählt mit 74 Metern zu Deutschlands tiefsten Seen. Hier gibt es sogar ein Naturfreibad mit Rutsche, Springturm und Kinderbecken. In Gillenfeld liegt ein Feriendorf mit Campingplatz direkt am Kraterrand, von dort aus habt ihr einen tollen Blick auf das „blaueste Auge“ der Eifel.
Die zum UNESCO-Geopark Vulkaneifel gehörende Landschaft wird von zahlreichen Wanderwegen durchzogen. Sehr empfehlenswert ist eine geführte Tour mit Kulturlandschaftsführerin Irene Sartoris. Auf ihren Exkursionen durch die einzigartige Landschaft aus Vulkankegeln und kreisrunden Kraterseen beantwortet die Gästeführerin anschaulich Fragen zu den Besonderheiten der Region.
111 Traumschleifen führen durch die einzigartige Natur des Hunsrücks, entlang von Schluchten und Klammen. Zu den fünf schönsten Touren zählen Wanderungen durch die Baybachklamm, die Ehrbachklamm, das Murscher Eselsche, der Masdascher Burgherrenweg und die Hunolsteiner Klammtour.
Steile Ab- und atemberaubende Aufstiege, schroffe Felsformationen und weite Ausblicke erwarten euch auf der elf Kilometer langen Wanderung durch die Baybachklamm, den Grand Canyon des Hunsrücks. Insgesamt 400 Höhenmeter gilt es zu überwinden. Seilsicherungen helfen, den Weg mit seinen kantigen Felsstufen und großen Baumwurzeln zu meistern.
Abwechslungsreiche, knapp neun Kilometer lang ist die Wanderung durch die Ehrbachklamm. Über gut gesicherte Brücken und Stege geht es durch einen urigen Wald, über Felder und Wiesen auf das Hunsrück-Plateau, zum Aussichtspunkt Teufelskanzel und dem Schäferbrünnchen am Winkelholz.
Entlang eines historischen Zechenweges verläuft die Rundwanderung Murscher Eselsche rund um Morshausen, den Geburtsort des Hunsrücker Schriftstellers Jakob Kneip. Die vielfältige und außergewöhnliche Tour wurde vor einigen Jahren vom Wandermagazin für die Wahl zu Deutschlands schönstem Wanderweg nominiert. Die elf Kilometer lange Strecke führt über den Baybach, zu „Hampit, dem Jäger“, einer Romanfigur von Jakob Kneip, vorbei an einer Sinnesbank, auf einen Felssporn und über einen seilgesicherten Abstieg zurück in den Talgrund.
Meditativ und spektakulär zugleich präsentiert sich der Masdascher Burgherrenweg. Über 14 Kilometer führt er euch rund um die Burgruine Balduinseck. Der Weg wird unterwegs von schroffen Schieferklippen und vielen alten Mühlen gesäumt. Insgesamt 300 Höhenmeter gilt es unterwegs zu bezwingen. Unterwegs warten die Hängeseilbrücke Geierlay, die ehemalige Erzgrube Apollo und der 2008 erbaute Galgenturm auf euch.
Von der einst imposanten Burg Hunolstein, heute Ruine, in Morbach über schattige Waldwege hinab ins Tal der Dhron hinein in die 800 Meter lange Hölzbachklamm – die Hunolsteiner Klammtour überzeugt durch stille Täler, traumhafte Ausblicke und einen wild rauschenden Fluss. Hier spürt und hört ihr die Kraft der Elemente wie auf kaum einer anderer der Hunsrücker Traumschleifen.
Mit rund 4,1 Millionen Einwohnern ist Rheinland-Pfalz nach Einwohnern das sechstgrößte und nach Fläche das neuntgrößte Bundesland der Bundesrepublik Deutschland. Landeshauptstadt und zugleich bevölkerungsreichste Stadt ist Mainz.