allsun Hotel Cristóbal Colón

Als „Wiederholungstäter“ haben meine Frau und ich nach dem Mai 2022 erneut einen 15-tägigen Urlaub im Oktober 2022 im Hotel Cristbal Colon (CrCo) nicht nur gebucht, sondern auch besucht. Nun ist es an mir, eine Bewertung abzugeben. Für die Beschreibung wähle ich wieder die „Ich-Form“, beinhaltet aber auch die Beurteilungspunkte einstimmig mit Aussagen meiner Frau, die von ihr selbst festgestellte Umstände einschließt. Sollte unsere Gesundheit, die Finanzen und Corona es zulassen, werden wir in 2023 wieder im CrCo anklopfen. Die freundliche Art des Personals, die Ordentlichkeit im Haus und im Außengelände, die gepflegte Gastlichkeit im Restaurant und das günstige Preis-Leistungsverhältnis haben uns überzeugt. Doppeltes Ausrufezeichen.

Das Zimmer das wir wieder bewohnen durften war aus der Kategorie Superior, das gleiche wie zuvor schon, schön groß und renoviert. Eine Mail vor Reiseantritt mit der Bitte nach diesem Zimmer wurde freundlicher Weise für uns erfüllt. Es verfügte über ein gemütliches Bett mit einer Super- Matratze, einen Kleiderschrank mit endlich einmal genügend vielen Kleiderbügel, einen Flat-TV, einen festmontierten Safe (gegen Gebühr), eine nicht benötigte Klimaanlage und ein großes Badezimmer mit begehbarer Dusche. Für Freunde einer sogenannten „Regendusche“, hier wird sie geboten. Der Zimmerservice (Betten und Reinemachen) wurde auf 6 Tage in der Woche reduziert. Das ist völlig ausreichend. Allerdings gibt es noch unrenovierte Standart-Zimmer, die noch mit Teppichböden und Wannenduschen ausgestattet sind. Diese sollen aber nach Auskunft in dieser Winterpause ebenfalls renoviert werden.

Die Verpflegung ist sehr gut und hat uns jeden Tag positiv überrascht. Umfangreiche Auslagen für das Frühstück erlauben es zwischen Kontinentalfrühstück, englisches Frühstück mit baket Beans, kleinen frisch zubereiteten Pfannkuchen und Fisch (aus der Konserve?), Müsli mit verschiedenen Cerealien, Smoothies, verschiedene Brotsorten, süßem Kleingebäck und frischem Obst zu wählen. Dazu können aus den Automaten 8 verschiedene Heißgetränke abgerufen werden. Zwischen Frühstück und Mittagessen gibt es noch das sogenannte „Spätaufsteher-Frühstück“ das ein reduziertes Angebotsumfang zur Verfügung stellt. Der Mittagstisch ist immer noch sehr umfangreich. Er reicht vom kalten Salat- Büfett, über verschiedene Warmgerichte mit und ohne Fleisch oder Fisch, über die heiße Theke, an der immer frisch gebraten bzw. zubereitet wird, bis hin zum Dessertbuffet, das von Eiscreme über Cremespeisen und Kuchen bis zu Frischobst reicht. Gegen 15 Uhr gibt es kleine Snacks oder Sandwiches für Gäste die nicht Mittagessen waren und die Zeit bis zum Abendessen zu lange wird. Das Abendessen spiegelt sich in täglich wechselnden Themenabenden wieder, die spezielle, darauf bezogene Schmankerl neben den Standartessen die Auslage bereichert. Diese Themenabende wechseln in 14-tägigem Rhythmus. Für alle Warmgerichte gilt: das Essen war schmackhaft, gut gewürzt und gut temperiert. Die Temperatur wurde immer wieder geprüft. Dass nach dem Dekret der Ballearenregierung nur 3 alkoholische Getränke pro Person bei den Mahlzeiten ausgegeben werden, ist für mich, entgegen vieler anderer Besucher, kein Beanstandungspunkt. Trotz der Information bei Buchung, in der Buchungsbestätigung, in den Reiseunterlagen und zuletzt beim Einchecken im Hotel, gab es zu diesem Umstand immer wieder recht lebhafte Diskussionen in Bezug zu „All Inclusive“. Wer diese Informationsfülle nicht nutzt oder ignoriert, braucht dann im Hotel aber auch keine „dicken Muckis“ zu machen. Eine Unart der Gäste war es, im Speisesaal die Getränke zu ordern und nach dem Essen mit in die Bar zu nehmen, ignorierend der Vorgabe, dass keine Mahlzeiten, und dazu rechne ich auch die Getränke, aus dem Speisesaal mitgenommen werden soll. Es wurde geduldet aber nicht gerne gesehen. Wer sich das gesteckte ferne Ziel der Insel-Regierung vor Augen hält, dass Mallorca eine Ferieninsel für die ganze Familie werden soll und keine „Sauf-und Partyhochburg“, kann dieses Vorhaben nur unterstützen, denn zum Feiern und Frohsein braucht man keinen Alkohol sondern nur Gleichgesinnte.

Die Aufnahme ins Hotel war von freundlichem Personal begleitet und es war schön, vertraute Gesichter wiederzusehen. Dass man an der Rezeption jemals auf gestresste oder unfreundliche Mitarbeiter traf war nie der Fall. Das kann man übrigens von allen Hausangestellten sagen, mit denen meine Frau oder ich in Kontakt kamen. Ein nicht unbeträchtliches Maß dürfte der Umgangston sein, der zwischen Hotelführung und den Mitarbeitern herrscht. Der ist im ganzen Haus erspürbar. Auch wenn die Saison kurz vor ihrem Ende stand, war das Personal steht’s freundlich und zuvorkommend. Es „stimmte die Chemie“, wie man so sagt. Als Gast fühlt man sich dadurch aufgehoben und willkommen geheißen. Zu den Coronamaßnahmen im CrCo stelle ich fest: der Desinfektionsspender im Eingangsbereich hat den Sommer gut überstanden und erfreut sich leider einer abnehmenden Resonanz. Überall im Haus stehen Spender oder einfach nur Flaschen zur Bedienung bereit. Es besteht keine generelle Maskentragepflicht mehr, aber es wird auf eine freiwillige Umsetzung empfohlen. Leider sind schon wieder Gäste im Haus unterwegs die meinen, Corona ist vorbei und man kann sich dicht an dicht im Haus bewegen, besonders im Lift, obwohl eine Infotafel vorhanden ist, die die Nutzung erläutert. Wir haben uns dafür manche mürrische Bemerkung anhören müssen. Aber Gott sei Dank, ging dann jedes Mal die Lift-Tür zu. Dennoch hat sich in den letzten 2 Tagen meine Corona-Warnapp gemeldet und nach ein paar Tagen zu Hause war es amtlich: Irgendein Ignorant hat uns, vermutlich im Lift, mit dem Virus ausgestattet. Wenn wir in 2023 wiederkommen, und alles spricht dafür, werden wir prinzipiell im Lift Masken Tragen. Vielleicht auch am Buffet, wo die Leute eng beieinanderstehen. Eine Neuerung gegenüber Mai war das jetzt im gesamten Bar-/Poolbereich ausgesprochene Rauchverbot. Es wurde neben den Pooltoiletten ein Raucherbereich eingerichtet, der aber meiner Meinung nach etwas deutlicher gekennzeichnet sein sollte. Eine Beschirmung oder Überdachung wäre auch nicht schlecht, denn wenn es regnet kommen die Zigaretten der Barüberdachung sehr viel näher. Die Präsenz des/der alltours-Mitarbeiter(in) war außerordentlich. Täglich war ein Ansprechpartner vor Ort für die kleinen und großen Belange der Gäste.

Die Lage des Hotels hat sich seit dem Mai nicht verändert und kann als zentral bezeichnet werden. Es sind nur wenige Gehminuten zum Strand und zu den beiden Bushaltestellen. Da es auf Höhe zwischen der Ballnearios Nr. 7 und 8 liegt, kann man die Strandpromenade in beide Richtungen zu ausgiebigen Spaziergängen nutzen. Das CrCo liegt an einer ruhigen Straße ohne übermäßigem Verkehrsaufkommen. Auch die relative Nähe zum Flughafen ist praktisch nicht wahrnehmbar. Es gibt kein Fluglärm, obwohl in der Zwischenzeit das Flugaufkommen nach Corona wieder deutlich zugenommen hat. Dafür aber, besonders von Freitag- bis Sonntagnacht, lautstarke und bestimmt nicht nüchterne Besuchergruppen des Bierkönig und des MegaPark, die auf den Straßen um das CrCo unterwegs sind. Aber für diese Belästigung kann ja das Hotel nichts.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Die Animation war auf ein Minimum reduziert. Zweimal in der Woche gab es Livemusik. Der Rest der Animationen wurden ins Hotel Pil-lari Playa ausgelagert, was aber recht angenehm für uns war, weil die Bespaßung in der Regel mit Lärm verbunden ist und der in dem Poolbereich und dem relativ engen Geviert über kurz oder lang auf die Nerven gehen könnte. Vielleicht liegt es auch an unserem Alter, dass wir darauf gerne verzichten konnten. Das, was geboten wurde war genau richtig und genug. Dazu kommt noch, dass in der diesjährigen Ausschreibung des CrCo nur von einem „Erwachsenenhotel“ die Rede ist. Es sind also keine Kinder unter 14 Jahren vorhanden, die ihr spezielles Spaßprogramm bräuchten. Dafür ist das Haus nicht ausgelegt.