Birdcage Gay Resort

Hotelbewertungen und Restaurantkritiken haben etwas gemeinsam, wie schon Ego in Ratatouille so treffend bemerkte: “Am dankbarsten sind negative Kritiken, da sie amüsant zu schreiben und auch zu lesen sind.“ Ich stimme dem durchaus zu, wie offensichtlich auch der Vorkritiker Stefan, der vor uns in der Anlage war. Grundsätzlich beruhen Kritiken auf persönlichen und damit subjektiven Eindrücken. Selbst objektive Feststellungen wie lose Steine, abgeplatzter Putz oder zerbrochene Plastikmöbel werden jeweils individuell mehr oder weniger stark gewichtet. Uns haben die losen Steine nicht gestört, und da wir uns nur in dem für Gäste vorgesehenen und von Gästen einsehbaren Bereich bewegt haben, haben wir keine Plastikmöbel sehen können. “Betteln“ und “vorwurfsvolle Blicke“ sehe ich als rein subjektive Eindrücke, die – und der Gedanke muss gestattet sein – auch in dem Sprichwort mit dem Rufen und dem Wald begründet sein können. Unsere Eindrücke: Die Poolgröße mit ca. 5 x 10m haben wir für eine Anlage mit max. 14 Gästen als gut empfunden, zumal die meisten am Strand und nie mehr als zwei gleichzeitig im Wasser waren. Auch unserer Meinung nach sollte der Pool ausschließlich den Hotelgästen zur Nutzung vorbehalten sein. Die angenehme Wassertemperatur mit ca. 24°C Mitte April lässt sich nach unseren Erfahrungen nur mit einer Heizung erreichen. Ganz offensichtlich war der Pool tatsächlich beheizt und nicht nur beheizbar. Die Auflagen auf den Liegen waren in der Tat ausgeblichen, was bei im Schnitt acht Stunden Sonne pro Tag auch nicht verwunderlich ist. Schmuddelig waren sie nicht. Das WLAN funktioniert (vielleicht mittlerweile?) überall problemlos. Die in früheren Kritiken genannten Punkte zum Frühstück können wir zum Teil bestätigen. Der Service bietet Optimierungspotenzial zum Beispiel in der Form, dass Abfälle und benutztes Geschirr auch während des Frühstücks erkannt und abgeräumt werden. Bezüglich der anderen Mängel hatten wir wohl mehr “Glück“ gehabt. - Wir haben jeden Morgen zwei Brötchen gegessen, - … mit täglich wechselnden Wurst- und Käsesorten - … und Rührei oder Spiegelei oder Omelette, ganz nach Wunsch und in für uns ausreichender Menge - Auch der Sekt/Prosecco war immer in ausreichender Menge vorhanden und wenn die Flasche leer war, gab es eine neue. Sicher ist der Schminkspiegel im Bad sehr niedrig angebracht. Ist das aber wirklich so schlimm? In anderen schwulen Anlagen gibt es sonst überhaupt keine und mit etwas Bücken lässt er sich auch benutzen. Richtig, die Bar in der Lounge (wie oft auch die Lounge selbst), war meistens nicht geöffnet. Eigentlich schade, denn die Lounge bietet ein sehr schönes Ambiente für einen Nachmittags- oder Abenddrink. Ob es nun schlimm ist, wenn eine Rezeption meistens geschlossen ist, darüber mag man geteilter Meinung sein. Wir benötigten sie nur zum Ein- und Auschecken. Und da bei einer so kleinen Anlage niemand eine 7x24 Stunden besetzte Rezeption erwarten kann, halte ich das Argument mit dem Notfall für nicht stichhaltig und empfehle für diesen Fall wirklich das Mobiltelefon – selbst wenn der Notruf dann einen Euro kosten sollte. Fazit: Man muss grundsätzlich auch diese Anlage in Relation zu vergleichbaren anderen, in diesem Fall schwulen Anlagen auf Gran Canaria, sehen, von denen es mittlerweile immer mehr gibt. Das Birdcage ist fraglos derzeit die teuerste - unseres Erachtens dafür auch mit Abstand die beste. Egal wo ich bin auf dieser Welt, ich finde in jedem Hotel Mängel, sei es in der Ausstattung oder im Service. Fehlerfreiheit kann ich nur zuhause erwarten, denn da bin ich selbst für Ausstattung und Service verantwortlich. Wir jedenfalls freuen uns auf den nächsten Aufenthalt. (Hierzu noch ein Tipp: Der vom Birdcage angebotene Transfer ist übrigens günstiger als ein Taxi und wesentlich schneller und bequemer als der Linienbus. Aber natürlich auch hier gilt, dass jeder für sich selbst entscheiden muss, ob ihm die jeweilige Leistung den Preis wert ist.)

Beliebte Aktivitäten

• Strand