Gestern Abend - Ciprian und Girlan Burgunder Der Abend begann. Mit einem sehr guten Champagner von Laurent-Perrier, feinperlig, zart in Hefe und Frucht, großer Trinkgenuss. Der Weißweinflight war spannend. Girlan 2019 Chardonnay Curlan war hervorragend, komplex, lang und präzise, sehr gut. Wäre er mir knapp 130€ wert? Ich fürchte nein, mir war der große unterschied zum Cyprian 2020 Chardonnay nicht erschmeckbar. Der war frisch, schöne Balance zwischen Frucht und Mineralik, sehr lang am Gaumen. Ich fand beide Weine auf Augenhöhe, Der dazu gereichte Saibling war wieder ein Meisterstück von Bernd Fabian. Nun folgte der Pinot Noir Ciprian 2015, der etwas dunkler als rebsortentypisch zunächst etwas verschlossen wirkte, im Lauf des Abends aber deutlich zulegte, an Tiefe und Länge gewann, so dass ich ihn am Ende als einen der besten Weine des Abends sah. Der Girlan Pinot Noir Riserva Trattmann aus dem gleichen Jahr war ein sehr guter Burgunder, zunächst schien der zugänglicher, doch die Entwicklung des Schweizers machte das wett. Der Jahrgangsvergleich Pinot Noir Ciprian 2014 zu 2016 ließ den 2016, einen kraftvollen Pinot mit Tiefgang, Struktur und Länge aber mit einer kleinen Disharmonie, die darauf hindeutet, dass er noch etwas Zeit im Keller verbringen sollte. Der 2014 war schon eher als Gesamtkunstwerk zu sehen. Auch wenn er sicher noch einiges Lagerpotential hat, macht er heute schon Spaß. Genial dazu war das Rindercarpaccio mit Bündnerfleisch. Der Jahrgangsvergleich Pinot Noir Riserva Trattmann 2019 und Curlan 2020 war durchaus interessant, auch wenn ich beide Weine noch einige Jahre im Keller lagern würde. Der Trattmann war mineralischer, intensiver, dafür etwas weniger filigran und vielschichtig als der Curlan. Die Kalbsfiletscheiben mit Fregola Sarda ergänzten beide sehr gut. Der Höhepunkt der Verkostung war der Vergleich von Pinot Noir Ciprian 2013, fantastisch angereift, mit allem, was ein guter Burgunder braucht, für mich der beste Schweizer des Abends, mit dem besten Südtiroler, dem Ganger 2014, ebenfalls komplex und lang, filigran und druckvoll. Die 18 Stunden gegarte Rindsschulter war ein Heimspiel für beide. Die Blindverkostung barg einen hervorragenden Pinot von Uwe Schneider, für den mir Jim Clendendens Begriff „Mind behind“ einfiel, denn er vermittelt den Eindruck, jeden Schritt genau durchdacht zu haben. Der zweite blind verkostete Wein war überraschend ein Vernatsch, den ich als solchen nie erkannt hätte. Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten für einen wundervollen Abend!
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Oktober 2023 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 7 |