- Preis-Leistungs-VerhältnisEher schlecht
Vorab: Die Anlage insgesamt ist wunderschön, sowohl von der Lage als auch von der Bauweise her. Die Weiterempfehlung, die ich ausspreche, bezieht sich auf Familien mit Kindern und/oder Senioren. Für unsere Zwecke war das Hotel leider nicht ganz geeignet. Ohne Auto ist man hier mehr oder weniger aufgeschmissen. Es gibt keinerlei öffentliche Verkehrsmittel in der Nähe. Die Anlage ist über eine eigene Zufahrtsstraße erreichbar, die ca. 1,5 km von der Jadranski Magistrala (Küstenstraße) entfernt liegt, aber auch an der Küstenstraße gibt es keine erreichbare Bushaltestelle oder vergleichbares - ohne Auto bleibt einem tatsächlich nur das Taxi, wenn man etwas einkaufen oder unternehmen möchte. In der Anlage selbst gibt es keinerlei Einkaufsmöglichkeiten, keinen Kiosk, keinen Minimarkt oder ähnliches. Von daher sollte man - gerade wenn man erst abends anreist - unbedingt zumindest Getränke für den ersten Abend mitbringen (ein Ehepaar aus der Schweiz kam kurz nach 23.00 Uhr an und konnte noch nicht mal eine Flasche Wasser irgendwo erwerben, zudem war auch noch deren Minibar leer). Weiterhin gibt es keine Lobby für Hotelgäste. Wenn man - wie wir - "nur" ein Standardzimmer gebucht hat, kann man sich nirgendwo aufhalten - bei Regenwetter mussten wir mehr oder weniger flüchten, um nicht nur auf dem Bett im Zimmer zu sitzen. Wir hatten sogar Gesellschaftsspiele dabei, konnten die aber nirgendwo aufbauen. Einzige Möglichkeit, sich außerhalb der Mahlzeiten irgendwo aufhalten zu können, ist die Strandbar, die aber zum einen offiziell um 21.00 Uhr schließt, zum anderen bei Regen erst gar nicht geöffnet hatte. Beim Check-in erhielten wir relativ dürftige Informationen, wir wurden informiert, wo sich unser Zimmer befindet, wo der Speisesaal ist und dass es einen "Wellness-Bereich" gibt. Auf dem Zimmer selbst gab es zunächst keine weiteren Informationen - im TV gibt es einen Bereich, in welchem man sich über einige Dinge informieren kann (z. B. auch für den WLAN-Zugang), als wir vor Ort waren, waren diese Infos aber noch relativ spärlich, erst gegen Ende, als sich die Anlage immer mehr füllte, wurde das Menü durch neue Punkte ergänzt und aktualisiert. Preise für die Mini-Bar haben wir allerdings nie gefunden, so dass wir diese auch nicht genutzt haben. Unser Zimmer war gut und zweckmäßig eingerichtet, aber sehr, sehr dunkel, man brauchte auch tagsüber immer Licht. Das Bad war mehr als ausreichend groß, sogar mit einem kleinen Fenster, der Balkon dafür winzig klein. Dort konnte man zwei Badetücher über der Balkonbrüstung trocknen, weitere Vorrichtungen zum Trocknen der Badekleidung oder weiterer Handtücher gab es nicht. Das Wasser in der Dusche lief leider nicht vernünftig ab, nach einer Meldung an der Rezeption wurde zwar Abhilfe geschaffen, das Problem trat aber kurz danach wieder auf.- Der Speisesaal war ausreichend groß, zumindest in unserer ersten Woche gab es dort eher selten Gedränge. Allerdings ist es ein Glücksspiel, im Freien sitzen zu können, da es dort nur eine sehr begrenzte Anzahl an Sitzplätzen gibt. In der zweiten Woche hat es sich merklich gefüllt und man musste des Öfteren mit der Kaffeetasse in der Hand Slalom laufen. Es gibt zwei Kaffeeautomaten (in der zweiten Woche wurde noch ein dritter in einem anderen Bereich aufgestellt), die aber irgendwie keine "Alarme" geben, wenn etwas nicht funktioniert. So kam es öfter mal zu langen Schlangen vor einem Automaten, weil der andere gerade keinen Kaffee oder keine Milch ausgespuckt hat. Geschmacklich ist der Kaffee nicht doll, aber trinkbar. Das Frühstücksbuffet kennt man spätestens am dritten Tag auswendig, es ist nicht sonderlich abwechslungsreich und extrem "eilastig" (Rührei, Spiegelei, gekochte Eier, Omelette). Die Tische wurden leider - wie auch beim Abendbuffet - oft nicht zeitnah abgeräumt, wir haben zum Teil unser gesamtes Frühstück oder Abendessen mit den unappetitlichen Resten unserer Vorgänger auf dem Tisch eingenommen, gleichzeitig wurden uns unsere noch in Benutzung befindlichen Teller manchmal "weggerissen". Das System dahinter habe ich nie durchschaut. Überhaupt scheint das Servicepersonal hier nicht besonders "fit" zu sein - gerade am Abendbuffet wurden uns Getränke nur auf mehrfache Nachfrage serviert, manchmal waren wir mit dem Essen schon fertig, bis die Getränke kamen. Die Getränkepreise im "Restaurant" sind außerdem zu hoch. Auch am Abendbuffet war das Essen zwar genießbar, aber von einem Vier-Sterne-Niveau meines Erachtens weit entfernt. Es gab wenig landestypische Speisen, zu den "typischen" Cevapcici gab es weder Ajvar noch Zwiebeln. Muscheln, die an der Aktionstheke zubereitet wurden, waren meist schon vor 20.00 Uhr nicht mehr zu bekommen. Dass das Essen in Buffetform nicht immer sonderlich heiß sein kann, ist klar, aber oft war es halt richtig kalt. Insgesamt haben uns die Speisen nicht umgehauen, wenig Abwechslung und wenig gewürzt. Das Personal hat das Niveau von studentischen Hilfskräften, darüber hinaus scheint es dort eine Zweiklassen-Gesellschaft zu geben, denn ich habe beobachtet, dass einige Gäste richtig "hofiert" wurden - gestört hat es mich nicht, aber aufgefallen ist es halt. Die Strandbar... naja. Man sitzt dort sehr unbequem, es gibt überhaupt keine Kissen oder Auflagen, wir haben uns dann mit einem kleinen Kissen aus dem Zimmer ein wenig beholfen (wir waren übrigens nicht die einzigen, die das Sitzen dort als Zumutung empfanden). Die Öffnungszeiten sind - dafür dass es keine Alternative gibt - bescheiden, hätte nicht die Fußball-WM stattgefunden, wären die Schotten vermutlich direkt um 21.00 Uhr dicht gemacht worden. Die Preise für Getränke sind an der Bar ganz minimal niedriger als im Restaurant, aber auch hier funktioniert der Service überhaupt nicht. Sobald einmal mehr als sechs Leute dort saßen, kam das Personal völlig ins Straucheln, hat Bestellungen ganz vergessen, falsch gebracht oder aber - noch schlimmer - gar nicht erst aufgenommen. Außerdem muss man aufpassen, wenn man mit Kreditkarte bezahlt, mehrmals wurden uns am Ende Getränke, für die wir bereits unterzeichnet und bezahlt hatten, nochmals mit einer Schlussrechnung berechnet. Schaut genau hin, ob es die richtige Zimmernummer, der richtige Name und die richtige Anzahl an Getränken sind. Veranstaltungen für Erwachsene gab es nicht - zweimal hat man einen "Quiz-Abend" veranstaltet: Wir erhielten Blatt Papier mit einigen Fragen, die nach ein paar Minuten wieder eingesammelt wurden. Das war's. Die Kinder-Disco fand immer direkt an der Strandbar statt, für Leute, die anderweitig interessiert waren (es wurde z. B. parallel ein Fußballspiel im TV übertragen), gab es keine Ausweichmöglichkeit, so dass man sich gleichzeitig von den TV-Bildern und der lauten Kinder-Disco berieseln lassen musste. Das Eiscafe hatte während unseres gesamten Aufenthalts geschlossen, von daher ist hier keine Aussage möglich. Fazit: Für Familien mit Kindern ein Paradies, für Kinder gibt es eine Menge zu sehen, zu erleben und zu tun. Sie können nach Herzenslust toben und spielen, die Eltern haben ihre Ruhe. Für Senioren oder Menschen, die ausschließlich Ruhe und Wasser suchen, ebenfalls gut geeignet. Für alle anderen, die im Urlaub nicht bereits um 21.30 Uhr ins Bett gehen möchten, eher nicht empfehlenswert. Uns wäre es schrecklich langweilig geworden, hätten wir nicht knapp 1.600 km mit dem Auto unterwegs sein können, um dieses tolle Land zu erkunden. Außerdem würde ich empfehlen, nur Frühstück zu buchen und sich für alles andere "draußen" umzuschauen - essen kann fast überall sehr gut und günstig und auch die Getränkepreise betragen teilweise nur die Hälfte dessen, was es im Restaurant und an der Bar kostet. Aus dieser einzigartigen Lage und der Anlage insgesamt könnte man viel mehr machen...
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2018 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Claudi |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 1 |