- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
- BehindertenfreundlichkeitSehr schlecht
- Zustand des HotelsSehr schlecht
- Allgemeine SauberkeitEher gut
Der Aufenthalt in dem Hotel hat mich an die Familienurlaube meiner frühen Kindheit erinnert... vielleicht auch deswegen der Name 'Familienhotel Austria'?... Man sieht der Anlage sein Alter an. Die Möbel sind abgewohnt und im Stile der frühen 70er Jahre; Ansonsten konnten wir nichts speziell familienfreundliches wahrnehmen. Kinderspielzimmer, Spielplatz, Tischtennis, Familienspiele, Wuzzler, etc.? Das alles sucht man vergebens in dem Hotel. Die Bezeichnung 'Austria' im Hotelnamen suggeriert zwar eine internationale Affinität; trotz zahlreicher internationaler Hotelgäste tat sich die Hoteleriefamilie sichtlich schwer mit fremdländischen Sprachkenntnissen oder dergleichen zu punkten. Im Hotel werden drei Sprachen gesprochen - steirisch, laut und leise. Dem gesamten Gebäudekomplex sieht man an, dass es im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche (schlecht umgesetzte...) Zubauten gab, was in dem Umstand mündet, dass man in dem Haus auf fünf Ebenen aus dem Stiegensteigen - mal rauf, mal runter - gar nicht mehr rauskommt. Es ist jedoch zugegebenermaßen ein gutes Konditionstraining. Man sollte halt nur nicht bewegungseingeschränkt oder mit Kleinkindern unterwegs sein... Dann kann es leicht zur Tortur werden. Jedenfalls ist das Hotel sehr tierfreundlich. Die hauseigenen Hunde und Katzen bewegen sich ganz frei und ungeniert in Kueche und Speiseraum... Letzterer ist fuer eine 'Speisenausgabe' in Buffetform absolut ungeeignet, weil viel zu klein. Ab 8 gibt's Fruehstueck, ab 19 Abendessen. Und das ist exakt einzuhalten. Darüber wacht die Chefin mit Adleraugen. Wer zu früh vom Buffet nascht wird harsch abgemahnt! Warum die Strenge? Um 19 hat der Herr(scher) und Patron des Hauses - von Einheimischen auch liebevoll der 'Wilde Austria Heinzi' genannt - seinen großen Auftritt! Im Stile eines Holzfaellers mit Wrestling-Ambitionen stellt er die kulinarischen Koestlichkeiten kurz persönlich vor, wohl aus Angst, dass der ungeübte Gast diese ohne Hilfestellung nicht erkennt... Dafür ist die Weinkarte sehr überschaubar und bewusst einfach gehalten; jede Kinderspeisekarte in den Ennstaler Dorfgasthoefen ist wohl umfangreicher. Ein Thema zog sich wie ein roter Faden durch die kulinarischen Abenteuer der Woche - die Auswahl ist dürftig, dafür gibt's aber auch von allem etwas weniger... Ständig war irgendeine Warmhaltepfanne, Vorspeisenschuessel oder Brotkoerbchen (ja, auch beim Brot gab's regelmäßige Versorgungsengpaesse...) am Buffet gähnend leer, was dazu führte, dass sich zum Gongschlag um 19 alle HP-Gaeste nach einem intensiven Tag auf den Skipisten wie Raubtiere auf die Speisen stürzten und interessante Speisenkombos kreierten: Rindsuppe mit Heidelbeereis oder Hering mit Wiener Schnitzel... Man konnte sich ja nicht sicher sein, ob dann noch was von Hauptgang oder Dessert vorhanden ist, wenn man sich streng nach Etikette durch die Speisenfolge hanteln wollte... Nahm man dann allen Mut zusammen und beschämt nach Nachschub, dann kam man sich trotz ganz anständigen HP-Preisen fast ein wenig maßlos vor... Einmal gelang es uns sogar ein 'weiches Ei' kredenzt zu bekommen; ganz im Geheimen, damit's die anderen Gaeste nicht sehen... Ja, ja, externer und somit a la carte Gast musste man sein... Den extra Alpendollars wurde vor allem am Abend nahezu die ganze Aufmerksamkeit des Personals bzw der Hoteleriefamilie gewidmet. Die Einnahmen der Hausgaeste waren ja ohnehin schon gedanklich verbucht... Zu den Zimmern gelangt man über zahlreiche Treppen (Aufzug ist wohl erst ab 4* opportun?!...). Unsere waren stets sauber, da die Putzmaeuse täglich gründlich durchfegten. Handtücher wurden auch täglich gewechselt. Echt toll, ganz ohne Zynismus. Dafür waren Steckdosen Mangelware... Noch nie habe ich ein Badezimmer ohne Steckdose benutzen müssen. Gut, dass ich ein Nassrasierer bin und wir die Haare lufttrocknen lassen. Die Lage des Hotels, d.h. Nähe zu Hochwurzen Gipfel- und Rodelbahn ist definitiv ein großes Plus und wohl auch der Grund, warum das Hotel (noch immer...) gut besucht ist. An den Stammgaesten kann's wohl nicht liegen... Dafür ist der Geraeuschpegel strassenseitig ziemlich hoch, da das Hotel auch direkt an einer Durchzugsstrasse und einem großen Parkplatz liegt. Der Wellnessbereich ist eigentlich ok; lediglich der Umstand, dass man sich schon morgens fuer ein Zeitfenster zur Benutzung am Nachmittag bzw. Abend bewerben muss, war dann doch einigermaßen irritierend. Erhielt man dann den Zuschlag fuer den bevorzugten Termin, stieß man dafür fluchs ein paar extra Glueckshormone aus - auch nicht schlecht... Resümee: ein Aufenthalt, der nachwirkt... Normalerweise schreibe ich nämlich keine Hotelkritiken, aber in diesem Fall wollte ich meine Erfahrungen gerne teilen... Warum? Weil das Preis-/Leistungsverhaeltnis absolut nicht passt!... Ein alter Einheimischer meinte nur staubtrocken: "so-so, im Austria seid's Ihr. Ward's wohl spät dran beim Buchen?..."
- ZimmergrößeEher gut
- SauberkeitSehr gut
- Ausstattung des ZimmersSchlecht
- Atmosphäre & EinrichtungSehr schlecht
- Sauberkeit im Restaurant & am TischEher schlecht
- EssensauswahlEher schlecht
- GeschmackEher gut
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Eher schlecht
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftEher schlecht
- Rezeption, Check-in & Check-outSchlecht
- FamilienfreundlichkeitSchlecht
- FreizeitangebotSchlecht
Beliebte Aktivitäten
- Sport
- Entfernung zum SkiliftSehr gut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2013 |
Reisegrund: | Winter |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Juri |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |