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Josefa (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • August 2011 • 1-3 Tage • Wandern und Wellness
Naja, Design ist alles.
2,7 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Design ist hier alles. Das Hotel ist sehr aufwendig und schick gebaut worden. Die ca. 60 Zimmer und vier Suiten sind auf drei Gebäude aufgeteilt. Natürlich ist das lila/schwarze Design eine Geschmacksache, jedoch ist es durchaus sehenswert. Das gesamte Gebäude ist auch bei hellem Sonnenschein innen immer dunkel. Die dunkelbraunen Töne schlucken die spärliche Ausleuchtung. Die Tiefgarage ist ebenso dunkel, gerade wenn draussen die Sonne scheint ist die Einfahrt nicht ungefährlich. Beim Einparken sollten die Gäste sehr vorsichtig sein, da die Parklücken von abgehängten Klangspielen abgeteilt werden, welche bei Berührung mit dem Wagen böse Lackschäden verursachen können. Ob der Langflorteppich in einer Tiefgarage zum Befahren mit dem Auto so praktisch ist, muss der Hotelbesitzer selbst beurteilen. Die praktische Seite ist überhaupt nicht gerade die Stärke des Hotel Gams. Die Gäste setzten sich überwiegend aus Österreichern zusammen. Wer Wohnideen für das eigene Haus sucht, statt gepflegter Gastlichkeit ist hier absolut richtig aufgehoben. Designerhotel mit Design auf dem Teller. Sonst leider nichts. Für einen Zimmerpreis von € 360,00 (pro Paar) darf und kann man heute in Österreich bessere Leistungen erwarten.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Die Zimmer sind schön. Punkt. Ansonsten halt unpraktisch. Wahrscheinlich hat nie ein Eigentümer (welche man hier überhaupt nie sieht, es sind ja die Besitzer, welche sich auf das Besitzen beschränken) dort selbst Quartier bezogen. Seinen Kulturbeutel kann man mangels einem fehlenden kleinen Harken nirgendwo hinhängen. Der Spiegel hängt nicht über dem Waschtisch, sondern einen Meter links davon. Hat sich hier je ein Gast nass rasiert? Einen Kühlschrank gibt es nicht, aber einen Eisautomaten auf dem Flur. Schon mal bei 30 C im Sommer das Bedürfnis nach einem gekühlten Wasser gehabt, welches nicht der Zimmerservice extra bringt? Einen Zimmertresor gab es. Er wurde in das Designerwerk vermutlich nachträglich eingebaut, da er hinter die Eingangstür an die Wand gehängt wurde. Der Mülleimer bestand aus einem roten Plastikbecher, welcher sich nicht unbedingt in das Kunstwerk einfügte, aber als Eiskübel gut geeignet war. Das "Himmelbett" war ein Vorhang um ein ganz normales Doppelbett und der "Kamin" ein mit Lampenöl gefülltes Etwas an der Balkonaussenwand. Also nichts mit Gemütlichkeit und prassendem Holzfeuer oder Romatik im Himmelbett oder so. Das Bad und Schlafraum eine Einheit sieht echt schick aus. Wenn man ein warmes Bad haben und kühl schlafen möchte (kommt öfter vor in der Bevölkerung) müssen Sie sich aber nun entscheiden ;-) Die Minibar war ein (schickes) offenes Regal mit einer kleinen Getränkeauswahl in +25 C Zimmertemperatur. Eine Klimaanlage fanden wir auch nicht, wahrscheinlich gibt es ein modernes Umluftsystem, welches bei einer Aussentemperatur von mehr als 25 C jedoch keine Wirkung mehr zeigte.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Das Hotel hat nicht nur bei der Errichtung des Gebäudes viel Geld in die Hand genommen, sondern auch bei der Auswahl der Köche. Die hinter Glas gelegene Showküche lieferte Designermahlzeiten fürs Auge. Auch der Geschmack war gut. Ob man allerdings die Auszeichnungen in vorliegendem Umfang verdient hat, mag ich als privater Gast nicht beurteilen. Auch hier gilt wie im ganzen Haus: Design ist alles. Die eingeschlossenen Serviceleistungen sind im Gams allerdings deutlich schlechter als in vergleichbaren Wellnesshotels in Österreich. So gab es weder im SPA Bereich irgendwelche Snacks, Dips oder dergleichen. Ausser heissem Tee und ein paar kleinen Äpfelchen aus dem Garten fand sich dort nichts. Nicht einmal Mineralwasser stand zur Verfügung, mit Ausnahme für € 4,40 pro 0,5 Liter Flasche. Eine kleines Salatbufett am Nachmittag ist heute in den Wellnesshotels von Österreich schon Standard. Nicht so im Gams. Da wird Ihnen jedes Blatt berechnet. So dürfen Sie leicht zwischen Frühstück und Abendessen nochmals zusätzlich für kleine Snacks und Getränke pro Tag und Kopf mit € 25,00 Mehrkosten rechnen. Im Gastraum sitzt man im Tischabstand von 5 cm praktisch direkt mit dem Nachbarn am Tisch. Romantik sieht anders aus. Der enge und sehr dunkle Gastraum hatte eine schweißtreibende Temperatur von ca. 28 C. Ein modernes Umluftsystem statt Klimaanlage? Hätten wir die Leistungen des Kochs allein zu bewerten, so wäre hier mindestens ein GUT zu bewerten. Gastronomie setzt sich aber eben auch aus dem gesamten Service zusammen.


    Service
  • Sehr schlecht
  • Das Personal besteht aus lauter jungen Mädchen mit offensichtlich beschränkter gastronomischer Erfahrung. Einige sind unfreundlich bis zickig, andere unbedarft freundlich. Bei der Weinauswahl bat ich um Beratung für einen trockenen Weisswein, welcher nicht aus Österreich kommt. Auf meine Frage welche der beiden angebotenen Italiener trockener sei kam folgende Reaktion: "Na ja, Italien ist ja warm, äh also sind die wahrscheinlich beide süsslich.... " Meine Frage: Raten Sie jetzt? entgegnete sie: "Natürlich, das soll ich sonst tun? Nehmen Sie doch einen aus Österreich, die sind alle süss!" Gerade deshalb möchte ich ja keinen Wein aus Österreich, meinte ich. "Ja, dann muss ich mal meine Kollegin fragen", sprachs und verschwand. Statt mit einer sachkundigen Beratung, kam Sie nur mit dem Hinweis zurück, ich möge den ersten der beiden italienschen Weine nehmen. Aha. Vielen Dank. Der Empfang war schon nicht gerade vielversprechend. Eine andere junge Dame leiherte Ihren Text herunter und vermittelte einen sehr desinteressierten Eindruck. Auf die Frage ob man uns beim Ausladen des Fahrzeugs helfen könnte, meinte Sie: Ich komm mit herunter. Sie nahm aber keinen Gepäckwagen mit. Dieser wurde von ihr erst nach Aufforderung organisiert. Also der erste Eindruck war schwach. Daran änderte auch der Begrüssungsprosecco mit echten Blattgold nichts. Der sah aber gut aus, Designerhotel eben.


    Lage & Umgebung
  • Schlecht
  • Ferien nicht auf, sondern unmittelbar neben dem Bauernhof. Bezau ist ein kleines Dorf, wo diese Designerhotel hinpasst wie die Bergziege ins Kö-Einkaufszentrum von Düsseldorf. Die Einkaufsmöglichkeiten sind im Ort auf wenige Geschäfte beschränkt. Das kulturelle Angebot ist auf dem Dorf natürlich Null. Die Ausflugsmöglichkeiten beschränken sich auf die Möglichkeiten die umliegenden Berge zu besteigen.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Der Garten ist klein und bietet nicht ausreichend Liegemöglichkeiten für die Gäste. Daher findet man sofort bei einigen Gäste die Mallorca Methode: Handtücher auf die Liegen verteilen und zum Frühstück gehen. Ist in dieser Preisklasse einfach unwürdig. Auf meine Frage nach einer Liege kam folgende Antwort: "Sie dürfen sich gerne eine Liege aus dem Ruheraum rausschieben." Aha. Sollte für € 360,00 pro Nacht nicht die Antwort lauten: Moment, ich sage unserem Hausdiener Bescheid und er schiebt Ihnen die Liege nach draussen?! Der Pool ist winzig klein und wird durch einen mückenbehafteten Schwimmteich ergänzt. Die sonstigen SPA Anlagen sind neu und tadellos.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1-3 Tage im August 2011
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Josefa
    Alter:36-40
    Bewertungen:1