H10 Costa Adeje Palace

Im Vergleich zu einigen anderen Hotels in der Nachbarschaft fand ich die Anlage luftig, großzügig, geradlinig. Das Foyer ist lichtdurchflutet, in freundlichen Farben, mit liebevollen Details (Blätter und Blumen im Brunnenwasser schwimmend, Fackeln und Kerzen am Abend) - und der Clou ist ein sanfter Blütenduft, der für mich einfach freundlich und angenehm war. Auch die Musik, die sowohl tagsüber im Hotel als auch abends am Pool zu hören war, vermittelte eine entspannte und gelassene Atmosphäre. Auch die Sauberkeit ließ für mich nicht zu wünschen übrig, weder auf dem Zimmer noch im Flur/Foyer/Außenbereich/Wellnessbereich oder Restaurant. Beim Essen gab's für mich den einzigen größeren Haken und ein paar kleine.. Während meines Aufenthalts waren viele ältere Paare da, einige junge Familien mit ganz kleinen Kindern und einige jüngere Paare. Für einen ruhigen, entspannten, angenehmen Urlaub unter südlicher Sonne direkt am Meer ist dieses Hotel genau das richtige. Natürlich ist nicht alles funkelnagelneu - aber solange es sauber ist, macht mir persönlich Patina nichts aus. Im Gegenteil. Die Atmosphäre hat mich überzeugt (und der Duft, der einen schon draussen in der Auffahrt empfängt!:-) und für meinen Teil kann ich nur sagen, dass ich mich richtig entschieden habe, die kostbarste Zeit im Jahr hier zuzubringen.

Ich hatte, nachdem ich mit mit einigen Mitbewohner unterhalten habe und auch andere Kritiken lese, offenbar großes Glück mit meinem Zimmer: es lag weder im Schatten noch auf der (Nord-)Seite, wo der Müll abgeholt wird, die Anlieferung ist oder die Mitarbeiter zum Rauchen draussen stehen und palavern. Mein Zimmer war groß und geräumig. Nun mag ich aber auch die landestypischen Fliesen und habe kein Problem damit, wenn mal eine Fuge schief ist oder eine Fliese abgewetzt. Es wurde penibel sauber gehalten und das reicht mir vollkommen aus. Auch das Bad war für mich o.k., der Duschvorhang war sauber, Bidet, Toilette, Waschbecken und Badewanne ebenso. Die benutzten Handtücher wurden jeden Tag gewechselt, Bettwäsche wechsele ich zuhause auch nicht täglich! Im übrigen mochte ich die Farben sehr und wie oben schon erwähnt die liebevolle Art, mit der das Zimmermädchen Vorhänge und Bettdecke täglich anders drapierte. Der Schrank mit der Minibar roch ein bißchen schmuddelig. In dem rollenden Doppelbett habe ich allein geschlafen, das war auch gut so, denn ich denke, zu zweit wird's problematisch, sobald sich einer umdrehen muss. Da würde ich zwei nicht zusammenhängende Einzelbetten bevorzugen.

Tja, was soll ich sagen: Der Kaffee ist nicht nur grausam, er ist seinen Namen einfach nicht wert. Auch ich kann nicht verstehen, warum ein Hotel, das so großen Wert darauf legt, den Urlaub für seine Gäste angenehm und im positiven Sinne unvergesslich zu machen, an dieser Stelle spart und einen derartigen Muckefuck anbietet. Auch die Milch ist keine Milch, sondern ein wässriges Milchprodukt. Da nützt der ganze Sekt und die frischen Säfte nichts. Das Schlimmste für mich war, dass der gleiche Muckefuck auch aus den Automaten in den Bars (Foyer, Poolbar) kommt. Nirgendwo im gesamten Costa Adeje Palace bekommt man einen vernünftigen, frisch gemahlenen und mit Dampf aufgebrühten Espresso, Cappuccino oder Café con Leche. Das ist unwürdig, knauserig und ich fühle mich mich an dieser Stelle nicht ernstgenommen. Die Qualität der Speisen ist Geschmacksache und auch mal besser, mal schlechter. Der gegrillte Fisch war lecker, das Fleisch superzäh und wurde immer mehr im Mund. Die Salatsoßen konnte man sich auch selbst zubereiten, ich hätte mir da eine größere Öl- und Essigauswahl und auch z.b. frischen Knoblauch etc. gewünscht. Das Frühstücksbuffett fand ich persönlich weitaus besser als das Abendessen. Die Essenszeiten allerdings fand ich sehr spät: morgens ab 7.30 und abends ab 18.30. Wenigstens eine halbe Stunde eher kommt auch den Frühaufstehern entgegen! Zum Trinkgeldgeben bin ich gar nicht gekommen, keiner der Kellner oder Kellnerinnen hat mich lange genug angeschaut, um mir wenigstens ein Lächeln zu geben oder persönlichen Kontakt aufzunehmen. Und immer wieder musste ich das Personal mühselig davon überzeugen, dass ich ALLEIN am Tisch sitze und KEINE weitere Person dazukommt. Ein weiterer Minuspunkt war der Raum, in dem die abendliche Unterhaltung stattfindet: da er keine Fenster hat und offenbar immer nur abends mit elektrischem Licht beleuchtet wird, war er schon wesentlich schmutziger und ungepflegter als die "Oberwelt". Die Tische waren nicht abgewischt und die Getränkekarten waren richtig widerlich, klebrig, abgegriffen und zerrissen. Da sollte vielleicht tagsüber etwas mehr Sorgfalt walten!

- Check in/Check out: superfreundlich, bemüht - Wellness/Massage: sehr! kompetent, spricht leider nur Spanisch und ich nicht, wir haben uns trotzdem bestens verstanden und ich kann die junge Dame nur weiterempfehlen - Zimmerreinigung: sehr bemüht, ich kann beim besten Willen nichts aussetzen, hatte immer das Gefühl, man wollte es mir "hübsch" machen - Restaurantpersonal: teils teils. Ein paar Englisch-Sprachkenntnisse wären schon von Vorteil, aber vielleicht ist die Kommunikation zwischen Personal und Gast an dieser Stelle ja auch nicht unbedingt erwünscht. Natürlich müssen die Kellner schnell und effizient arbeiten, das geht aber hier wie anderswo dann oft auf Kosten der Freundlichkeit und Zugewandtheit. Einmal haben sich die Kellner sogar über meinen Kopf hinweg um meinen Tisch gestritten. - ich hatte keinen Grund, mich zu beschweren (für den schlechten Kaffee kann das Personal ja auch nichts)

Ich habe bewußt die "Ortsrandlage" gewählt. Dadurch hat man alle Möglichkeiten: - am Meeresufer Richtung Süden ist man nach einem angenehmen Spaziergang in wenigen Minutem am Sandstrand Playa del Duque. Man kann dort gemütlich in der Sonne sitzen, das Strandleben genießen, einen richtig guten Cappuccino trinken, einen kleinen Einkaufs- oder Schaufensterbummel in qualitativ hochwertigen Geschäften machen und natürlich im herrlichen blauen Meerwasser baden. Der Strand ist oft recht voll, das sollte einem nichts ausmachen. Weiter Richtung Süden hat man dann das pralle (Touristen-)leben mit Billigshops und Billiglokalen, lauter Musik und fröhlichen Engländern. - Richtung Norden am Ufer entlang dann das genaue Gegenteil: ein naturbelassener Kiesstrand mit ebensolchen - eher wenigen - Menschen, gerne als Landeplatz für Paraglider genutzt, mit dem typischen Meeresrauschen, das entsteht, wenn die Wellen Kies wieder mit zurück ins Meer nehmen. Danach ein kleines Fischerdorf mit Fischlokalen, die absolut empfehlenswert sind. Und geht man hindurch, landet man an einsamen Klippen, mit Dornengestrüpp und Kakteen bewachsen, und kann die wundervollsten Sonnenuntergänge umgeben von Wind und Wasser mit Blick auf La Gomera genießen. Klar, der Flughafen ist eigentlich nur 30 Minuten entfernt, ich habe die Zeit der Abholung anderer Hotelgäste aber als "Rundfahrt" angesehen und dabei Häuser, Menschen und das Leben selbst beobachtet.... Die Ausflüge, die ich gebucht hatte, entsprachen exakt der Beschreibung unserer Reiseleiterin und entsprachen insofern meinen Erwartungen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Ich habe mich am Pool nicht oft aufgehalten, weil ich tagsüber eigentlich immer unterwegs war. Einmal habe ich allerdings die Wassergymnastik mitgemacht. Problematisch dabei ist die Pooltiefe: bei 1,55 bekamen ich und einige meiner Mitstreiterinnen Probleme, denn wir sind zu klein, um im Stehen Wassergymnastik zu machen. Der Animateur war mittelmäßig und kam mir nicht sonderlich kompetent vor, aber vielleicht sind meine Ansprüche da auch zu hoch. Die Anlage rund um die Pools hat mir sehr gefallen, war sauber und gepflegt, ich persönlich finde es schade, dass es nicht möglich ist, z.b. morgens vor dem Frühstück eben ein paar Runden zu schwimmen. Die "Live"-Musikangebote sind fast so fürchterlich wie der Kaffee: alles aus der elektronischen Retorte (E-Pianos und Synthesizer, so weit das Auge und Ohr reicht), schlecht und billig. Wie wäre es, da mal wirklich gute Musiker mit echten Instrumenten auftreten zu lassen? Das wäre bestimmt der Knaller! Die Einkaufsmöglichkeiten im Hotel sind eher überschaubar. Abends vor dem Essen wird meist Modeschmuck angeboten, hier sind die Qualitäten unterschiedlich und das Hotelmanagement sollte vielleicht auch auf die Anbieterinnen achten, da sind z.t. schon sehr schräge Gestalten dabei, die keinen wirklich guten Eindruck machen.