- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Meine Frau und ich (52 und 59J) verreisen öfter, buchen immer über diverse Reiseportals und orientieren uns auch an den jeweiligen Beschreibungen und Bewertungen bevor wir uns zur Buchung entschließen. Wir sind nicht sehr anspruchsvoll und haben uns öfters über diverse Bewertungen von Hotels gewundert, die wir dann in den betreffenden Hotels überhaupt nicht nachvollziehen konnten. So haben wir auch bei unserer diesmaligen Buchung über ein Reiseportal, bei dem wir schon oft gebucht hatten, nicht sehr an den zugegebenermaßen mehreren Klagen über das Hotel Andrea in Seeboden am Millstätter See gestört. Aber was wir dann dort in diesem Hotel – besser gesagt „Haus Andrea“ erlebt hatten, gab uns den Anlass zu dieser ausführlichen Stellungnahme, die als Warnung für alle dienen soll, die sich von 3 Sternen, all inclusive light und sonstigen Versprechungen, die dieses Haus vorzugeben scheint, verleiten lassen, so wie wir halt leider auch. Als wir am sonnigen frühen Sonntag-Nachmittag am „Hotel“ ankamen, waren wir gleich sehr verwundert, dass nirgendwo irgendein Mensch, Autos von Gästen oder sonstigen urlaubsüblichen Regungen zu sehen waren. Wir kamen uns beinahe vor wie Brad und Janet in der Rocky Horror Picture Show, als wir an der verschlossen Tür klingelten und nach einiger Zeit Schritte zu hören waren. Gott sei öffnete uns dann nicht Dr. Frank N. Furter, jedoch empfing uns ein an Gesprächigkeit und Freundlichkeit nicht zu unterbietender junger Mann aus Rumänien, der durchaus unseren „transylvanischen“ Vorstellungen hätte entsprechen können und führte uns dann durch völlig abgedunkelte Räumlichkeiten zur „Rezeption“. Nach sprachlich schwierigen (sehr gebrochenes Englisch) „Check in“ erfuhren wir dann, dass wir die einzigen Gäste im Moment seien (bei 17 Zimmern!), aber dass noch 1 Ehepaar erwartet wird. Wir wunderten uns darüber sehr, waren jetzt aber schon alarmiert und stellten uns auf weitere „böse Überraschungen“ ein. Nachdem wir dann in unserem gebuchten Familienzimmer die Vorhänge zurückzogen und die Balkontüren öffneten und endlich wieder Tageslicht zu sehen bekommen hatten, waren wir auch tatsächlich überrascht, denn das Zimmer war groß und geräumig, der Balkon mit Blick zum See eine Wohltat und das kleine Bad (wenn da 4 Personen wohnen völlig ungenügender Platz für Ablage, nur 1 kleiner Handtuchhalter) sehr sauber, über die dunkelbraune auf rustikal gestaltete Möblierung mit braun-orangen Vorhängen kann man sicherlich geteilter Meinung sein. Wir machten uns dann frisch und freuten uns auf eine Tasse Kaffee und Kuchen (all inclusive light!). Wieder wurden wir einen völlig abgedunkelten, muffigen Raum geführt, ebenfalls mit braunen, schweren Tischen und Stühlen, schwarzen Bodenfließen und wieder diese braun-orangenen zugezogenen Vorhänge, der sich als Frühstück- und Essensraum entpuppte. Wir bekamen dann von dem jungen Mann jeweils eine Tasse mit lauwarmen Kaffee und zwei Stück Fertig-Kuchen. Soweit so gut, wir waren ja die einzigen Gäste und dafür wird ja kein extra Kuchen gebacken und hofften auf Besserung, wenn sich vielleicht doch ein paar mehr Gäste einfinden werden. Weit gefehlt, denn im Laufe der Woche kamen dann doch noch mehrere Gäste, der Service bzw. das was man so bezeichnet, blieb aber himmelschreiend schlecht. Jegliche Verpflegung wurde aus dem Keller geholt, wo eine weitere des deutschen und englischen nicht mächtigen junge Frau sich wohl um das, was man Essen und Trinken nennt kümmert. Dort wurde auch die 5 Liter Thermoskanne mit Kaffee gefüllt, die dann den ganzen Tag in einem Nebenraum stand, im Keller wurden auch die Bier-, Limonaden- und Weingläser gefüllt und immer einzeln gebracht. Es gibt keine Ausschanktheke oder Ähnliches, wo man sich Getränke holen konnte und gesehen hat, was man serviert bekommt, alles kommt aus dem mysteriösen Keller in den der Zugang strengstens verboten ist, und natürlich kommt man da auf den naheliegenden Gedanken, dass da Billigbier und Wein aus Tetrapack vom nebenan befindlichen „Billa-Markt“ ausgeschenkt wird. Die Art und Weise, wie man dann die Getränke serviert bekommt, lässt einem tatsächlich Grabesstimmung aufkommen, denn es wird dabei kein Wort gesprochen, es wird einem sogar der Blickkontakt verweigert und man verschwindet sofort wieder. Bloß keine weitere Bestellung mehr, soll das wohl heißen. Das ist aber alles bei Weitem nicht das Schlimmste, denn das kommt mit dem Abendessen! So etwas haben wir in allen unseren Urlauben, ob privates Zimmer, Pension, Gasthof oder Sternehotel noch nicht erlebt. Das versprochene abwechslungsreiche 4 Gänge-Menü mit Salatbuffet ist eine Unverschämtheit und das stelle ich so dar, obwohl wir gewiss keine anspruchsvollen Gäste sind: Das Ganze wird im dem schon beschrieben, immer mit zugezogen Vorhängen Raum angeboten. Wir haben dann jedes Mal die Vorhänge aufgemacht und es uns dann auf der ja vorhandenen schönen, sonnigen Terrasse bequem gemacht. Die wässrige Suppe aus einem Suppentopf wie in einem Zeltlager, passend dazu sind die Teller und Schalen aus unzerbrechlichem Plastik Porzellan-Design, das Salatbüffet besteht aus einer (1) Schüssel, in der sich immer Tomate, Gurke und klein geschnittener Salat befindet, der „Hauptgang“ besteht aus 2 unterschiedlichen Warmhalte-Behältern mit meist undefinierbarem, verkochtem Inhalt, trockenem Fleisch und noch einem Behälter immer mit geschmacklosem Reis, in den etwas Gemüse beigemischt ist. Schon nach kurzer Zeit sind alle Speisen, die schon lau warm gebracht werden, kalt geworden. Auch diese Behälter werden aus dem ominösen Keller geholt, wo es erkennbar keine Küche gibt und so liegt auch hier der Schluss nahe, dass diese Behälter aus einer Großküche geliefert werden, die zum Beispiel für Altenheime kochen und das leider auch noch schlecht! Das kann jede Betriebskantine besser, wo ich für 4.50 € eine heiße, schmackhafte und abwechslungsreiche Mahlzeit bekomme. Der 4. Gang ist der besagte Fertigkuchen (1 Sorte, aber täglich wechselnd). Fazit: Hier wird das „all inclusive light“ zum Desaster, hier wird man im höchsten Maße abgezockt, denn es fehlt jeglicher Service, jegliche Qualität und jegliches Preis-Leistungsverhältnis. Denn auch das all inclusive light kostet! Da die Betreiber dieses Hauses sowieso kein Interesse haben, den Gästen Freude zu bereiten, sollten sie unbedingt das „all inclusive“ sofort einstellen und sich mit einem „Haus mit Frühstück“ zu begnügen. Denn die Zimmer sind sauber und das Frühstück ist akzeptabel, was aber auf Dauer bei der fehlenden Herzlichkeit und dem Auftreten der Betreiber sich wohl nicht allzu nachhaltig auswirken wird. Wir werden dieses Haus jedenfalls n i e m e h r w i e d e r betreten und hoffen dass die Reiseportale aus unseren Schilderungen entsprechende Konsequenzen ziehen!
große, saubere Zimmer mit Seeblick, kleines aber sauberes Bad
verkochtes, undefinierbares, vermutlich aus einer Großküche in Warmhaltebehältern angeliefertes, lauwarmes Essen
Null Service völlig unfreundlich kein Interesse am Gast
Lage gut, nur wenige Minuten bis zum See und ins Dorf
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im August 2018 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Hans |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 1 |