Hotel Delphin Imperial

Nach 14 Urlauben in den Delphin Hotels sind wir in den letzten beiden Jahren fremdgegangen. Dies hatte seinen Grund, auf den ich aber hier nicht eingehen möchte, aber auch den Vorteil, von einem eingefahrenen Urteil ab zu kommen, um eine vergleichende und weitgehend objektive - so sie es denn überhaupt sein kann -Bewertung zu erstellen. Wer Delphin Hotels kennt, weiß um den großzügigen Baustil der Häuser sowie der Außenanlagen, die eher einem botanischen Garten gleichen als für Touristen frei gegebene Gartenanlagen. Dies kann im ersten Moment etwas bedrückend und eng wirken, was allerdings täuscht. Die Vielzahl der unterschiedlichen Pools sowie der Strand lassen jeden Urlauber das richtige Plätzchen finden. Das Haus gar selbst macht seinem Namen - Imperial - alle Ehre. Es ist ein großes Haus mit 850 Zimmern unterschiedlicher Kategorie für ca. 2500 Gäste. Der Baustil ist angelehnt an den Stil der amerikanischen Hochhäuser der dreißiger Jahre. Das Imperial hat viele Stilelemente des Chrysler Building aus Manhattan, N.Y. übernommen. Dieser Retrostil wird durch den Innenausbau und der Dekoration im Haus unterstrichen. Bei der Weitläufigkeit des Hauses mit all seinen Fluren, Etagen und Räumlichkeiten haben unsere 10 Tage Urlaub nicht ausgereicht um alle Winkel und Ecken zu erkunden, was für einen weiteren Urlaub in diesem Haus spricht. Wir hatten ein Doppelzimmer mit Meerblick gebucht und dieses auch erhalten, allerdings mit zeitlicher Verzögerung, da es erst noch der Reinigung bedurfte. Bei ständigem Kommen und Gehen der Gäste in einem ausgebuchten Hotel ist dies nicht verwunderlich. Sollten sie sich darüber ärgern, vertreiben sie sich die Zeit am Strand oder Pool mit einem Drink oder Snack. Dies ist jederzeit rund um die Uhr zu erhalten, denn Delphin Hotels bieten wirklich Ultra All Inclusive und sie brauchen das Kleingedruckte im Prospekt nicht erst zu lesen. Wir empfehlen, um die Wartezeit auf das Zimmer in angenehmer Bekleidung zu überbrücken, die Badesachen in das Bordgepäck zu packen. Erspart fürs Erste das Durchstöbern des Koffers im Gepäckraum des Hotels. Das Standardzimmer ist geräumig, modern ausgestattet und hat einen Laminatboden, der nicht nur optisch schöner, sondern auch hygienischer ist. Auch haben diese Zimmer endlich mal einen Balkon auf dem man sich bewegen kann; ausgestattet mit einer Zweiersitzgruppe und einem Sofa. Das Bad ist mehr als ausreichend, die Duschkabine erlaubt das Duschvergnügen zu zweit und falls sie ihren Kulturbeutel zu hause vergessen haben, kein Problem, sie finden im Bad alles was sie brauchen; zumindest der Herr. Damen sind da meist anspruchsvoller. Sollten sie ihre Sportsachen eingepackt haben, finden sie das Fitnessstudio in der untersten Etage. Es verfügt über ausreichend moderne und funktionierende Fitness- sowie Bodybuildinggeräte. Sie können sich hier nach Herzenslust austoben und sich anschließend im Spa durchkneten lassen. Hält die Figur in Form und vermeidet den typischen, von einem aufs andere Bein schaukelnden, Tourigang. Die Küche ist, wie auch zu erwarten war, ausgezeichnet und wer mal Abwechslung haben möchte, kann sich in einem der acht Spezialitätenrestaurants einen Tisch bestellen. Dies erfolgt in Eigenregie an einem PC-Terminal in der Lobby. Hier sollten sie sich pünktlich um 09:00 Uhr in die Schlange einreihen, da die Restaurants schnell ausgebucht sind. Das Hauptrestaurant und dazugehörende Terrasse sind hell, großzügig gebaut und verfügen über ausreichend Sitzplätze. Ein Gedränge war nicht zu erkennen, allerdings wer später zum Essen geht, dem sind lange Wege zwischen Buffet und Sitzplatz garantiert. So lassen sich Essen und Fitness verbinden, dem Architekten sei Dank. Und keine Angst, Mann spricht Deutsch, aber auch Frau, zumindest so viel, dass jeder seine Wünsche erfüllt bekommt. Im Vergleich zu den letzten Urlauben hat sich der Bereich Service positiv entwickelt. Das Personal ist stets freundlich und aufmerksam, aber nicht aufdringlich. Auffallend ist auch die Anzahl des Personals, nicht nur im Service der Restaurants sondern auch der Reinigungskräfte, die permanent die Hinterlassenschaften der Touris weg räumen. Wer schon mal Badeurlaub gemacht hat, weiß auch um den oftmals chaotischen und unzumutbaren Zustand der sanitären Einrichtungen am Strand. Im Imperial hingegen waren diese stets tip top. Gleiches trifft auch auf das Haus zu. Am Strand haben sie die Möglichkeit eine Liege auf dem Steg zu ergattern mit dem Vorteil kurzer Wege zur Bar, was in wärmeren Regionen wichtig ist, da man ja viel trinken soll, oder am Sandstrand unter Sonnensegeln oder für die echten Sonnenanbeter, ganz ohne Sonnenschutz. Es soll ja in unserer Republik einige Millionen Analphabeten geben und ich bin überzeugt, dass dies zu trifft. Viele dieser armen Mitbürger verbrachten ebenfalls ihren Urlaub im Hotel Imperial. Wie kann es denn sonst sein, dass man sich weder an die gewünschte Kleiderordnung noch an die Reservierungsanweisung für die Sonnenliegen hält. Zugegeben, der hoteleigene Strand könnte für das große Haus etwas breiter sein. Wer als Spätaufsteher erst gegen 12:00 Uhr am Strand erscheint wird sich schwer tun freie Liegen zu finden. Die Beachboys allerdings geben sich unermüdlich größte Mühe, ihre gewünschte Anzahl an Liegen zusammen zu tragen. Einzelne Sonnenschirme mit jeweils zwei Liegen würden dem Strand und damit auch dem Hotel noch etwas mehr Flair verleihen und einem persönlich ein Stück Privatsphäre geben. Die gegenwärtige Anordnung der vielen Liegen hat allerdings den Charme, dass sie keine Urlaubsliteratur mit nehmen müssen, spart ja auch Gewicht, was die Damenwelt zu schätzen weis, denn sie können ohne Anstrengung die Bildzeitung, aber hat ja nur Bilder, oder den Liebesroman ihres Nachbarn mit lesen. Allerdings müssen sie auch den Geruch seines Sonnenöls und sein lautes Schlafen erdulden. Zum Glück gibt es ja die Beachbar. Und hier endlich hören sie alle Variationen an Handyklingeltönen. Es ist auch zu erfahren wie das Wetter in Deutschland ist, um sich darüber zu ärgern, dass es zu hause nicht regnet, aber in Antalya. Auch interessieren mich die Blähungen der Oma des Touristen am Nachbartisch, bin ja schließlich ein mitfühlsamer Mensch. Am Strand teilt jeder jedem alles mit, und das auch ohne NSA. Kurze Zusammenfassung: Es war ein sehr schöner Urlaub in einem tollen Hotel, das absolut unseren Vorstellungen entsprach. Für uns gab es keine Punkte zu bemängeln, wer allerdings sucht, wird bestimmt was finden. Wir aber wollten unseren Urlaub genießen und das ist in diesem Haus ausgezeichnet möglich. Unser Dank gilt dem Personal, das freundlich, aufmerksam aber niemals aufdringlich stets bemüht ist, jeden Wunsch zu erfüllen. Jeden hier namentlich zu nennen ergäbe eine zu lange Liste. Wir wünschen dem Personal und dem Hotel weiterhin viel Erfolg. Einen Hinweis möchte ich allerdings noch anfügen, nicht falsch verstehen, ist keine Kritik. Wir saßen beim Empfang der Stammgäste in der hinteren Reihe und konnten die Präsentation aber auch all die anderen Gäste wunderbar beobachten. Der Bauchtanz war wunderschön und mehr noch die Tänzerin. Das Mittanzen der Gäste auf der Bühne geschieht auf freiwilliger Basis, allerdings sollte das Befreien des Tänzers von seinem Hemd unterbleiben, insbesondere wenn er schon älter und korpulent ist. Wir sind keineswegs prüde, aber so manch andere Gast fand ebenfalls keinen Gefallen daran. Wir sind schlicht der Meinung, dies passt zum Stil eines Hotel namens - Delphin Imperial - nicht.

Beliebte Aktivitäten

• Strand