Hotel Hubertushof

Wie so viele andere alpine Hotels ist diese Haus in den 60ern gebaut worden und inzwischen auf zeitgemäße Ansprüche adaptiert worden. Oft werden diese Modernisierungen nur halbherzig durchführt und der Charme der 60er und 70er verfolgt einem auf Schritt und Tritt. Im Hubertushof ist diese Modernisierung sehr gut gelungen: Alle Zimmer sind auf zeitgemäßem Standard. Keine wackeligen Duschkabinen und bahamabeige Fliesen im Bad. Alles am Stand der Zeit und Technik (Flat-TV). Die Standard Zimmer sind nicht die größten, aber die Fotos, die Quadratmeterangaben und die Grundrisse im Internet stimmen mit dem überein was geboten wird, also keine Enttäuschung zu erwarten. Alles im Haus ist erstklassig sauber und gewartet. Die Suiten (wir hatten die Juniorsuite Hannes Schneider und ein Komfort Doppelzimmer) sind sehr individuell und tw. mit sehr eigenwilligen Farbkompositionen gestaltet. Man sieht das aber sehr gut auf der Homepage und kann danach seine persönliche Auswahl treffen. Erstklassige Matratzen, ich habe selten so gut geschlafen! Einziger Minuspunkt – und der ist sicher Geschmacksache: Das Stiegenhaus und Teile der Gänge sind noch im alten Alpenhotelstil gestaltet. Das heisst schmiedeeisene Geländer mit Schnörkseln, Zimmerschilder und Umrandungen im Stil einer neuzeitlich bemalten Bauerntruhe und damit nicht nach meinem Geschmack. Im Restaurant gibt es eine modern eingerichtet Lounge mit Klavier und offenen Kamin. Hell und gemütlich, mit schöner Aussicht ins Tal. Dort werden die Nachmittagssnacks (in der ¾) Pension inbegriffen, an einem Buffet angeboten: Diverse Würstel, Suppen, Bretteljause und immer extrem gute und frisch gemachte Mehlspeisen (Kuchen, Torten, Strudel) von umwerfender Qualität und nicht, wie so oft in Hotels, nur einfaches Bisquit mit verschiedenen Glasuren. Einmal in der Woche gab es hier nach/zu dem Abendessen einen Musikauftritt eines Künstlers mit internationalem Programm. Sehr angenehm, dezent und unaufdringlich. Positiv auch, dass bei spätem Frühstück (bis 10:30) wirklich noch alles ausreichend vorhanden ist: Spezialgebäck, Kuchen, Wurst Käse, Lachs u.v.m. in erstklassiger Qualität und ansprechend präsentiert. Und auch um 10:45 wird nicht abgeräumt, bevor gefragt wurde, ob man nach etwas wünschte. Zum Abendessen kann der Gast wählen, ob er im modernen Teil (tw mit Aussicht, oder in Buffetnähe) oder in der gemütlichen Jagdstube sitzen möchte. Beides ist elegant gedeckt und dekoriert. Bei der Weinkarte ist uns erfreulich aufgefallen, dass sie nicht nur groß und übersichtlich ist, sondern von einem Weinkenner gestaltet wurde. Österreichische und internationale Top-Weine in allen Preisklassen. Auch Raritäten findet man da, aber auch viele bekannte Namen. Sehr erfreulich auch die Auswahl an hochwertigen Spirituosen (zB Zacappa Rum, Edelbrände und viele Single Malt Whiskeys) und der Grander Trinkbrunnen. Granderwasser wird auch bei Tisch kostenlos serviert. An der Bar gibt es einen Raucherbereich, der aber auch für uns Nichtraucher absolut nicht störend war. Das Abendessen besteht aus einem 5-gängigen Wahlmenü, welches nicht wie anderswo in der Früh, sondern am Abend spontan nach Gusto bestellt werden kann. Dadurch wird alles wirklich frisch zubereitet. Das Tempo der Menuefolge bestimmt der Gast. 3 Hauptgerichte (Fisch/Fleisch/Vegetarisch) stehen zu Auswahl und dann gibt es noch zusätzlich 2 Extragerichte, meist lokale oder österr. Spezialitäten, die man Anstelle des Menühauptganges wählen kann. Alles ist ausgezeichnet und frisch zubereitet und vor allem auch sehr ansprechend angerichtet. Man hat die Qual der Wahl und freut sich auf jeden Gang. Auch beim Salatbuffet (= einer der 5 Gänge) gibt es eine riesige und täglich wechselnde Auswahl, wechselnde Dressings und verschiedene Antipasti. Auf persönliche Wünsche und Menüänderungen wird gerne Rücksicht genommen und bleibt man länger als eine Woche so wiederholt sich das Menü erfreulicherweise nicht. Die (kostenlose) Tiefgarage hat direkten Zugang zum Schischuhraum und zum Haus. Bei Vollbelegung muss man den Autoschlüssel an der Rezeption abgeben, da in 2 Reihen geparkt wird. Es gibt ausreichend Gepäcktrollies, allerdings leider nur zur „Selbstbedienung“. Kein Problem, nur ein Tupfen auf dem i, der uns gefehlt hat. Sehr elegantes modernes Schwimmbad mit Kristallluster und traumhafter Aussicht. Modernst eingerichtete Kraftkammer und Ruheraum, ein Tischtennistisch sowie ein Massageraum. Alles da! Das Publikum im Hotel war international und kultiviert. Paare, Familien mit kleinen Kindern, Gruppen. Holländer, Deutsche, Österreicher, Russen und Engländer. Keine Bademäntel am Frühstücksbüffet, keinen Sauforgien am Abend, kein tobender Kindergarten. Dresscode ist/war casual und wie man es im 4**** Hotel erwartet. Echtes Ski-in Ski-out: Mit einem Lift gelangt man direkt auf die Piste. Über die Größe und Qualität des Skigebiets hier braucht man nichts zu sagen. Sensationell, wobei ich den Eindruck hatte, dass die meisten blauen Pisten eher rotes Niveau hatten. Also nichts für pure Anfänger. 5 Minuten zu Fuß in das ruhige Ortszentrum von Stuben und zu einer kleinen kaum benützten Langlaufpiste, dies sich auch als Hundewanderweg (Kein Wald, kein Wild, keine Autos) perfekt eignet. Sogar Hundekotsackspender gibt es hier im Ort, aber auch auf den Waldwanderwegen in der gesamten Arlberggegend. Hier gibt es kein Hully Gully, kein Apres Ski. Wer das sucht und will muss nach Lech (welches in ein paar Minuten per Auto oder Taxi erreichbar ist.) Wir (50+) und unsere vierbeinigen Fellnasen haben die frische Bergluft, das Panorama und die Ruhe hier sehr genossen. Alle diese positiven Vorzüge wären aber nur halb soviel wert, würde die menschliche Komponente nicht passen. Wir haben uns von der ersten bis zur letzten Minute sehr sehr wohl gefühlt. Echte Herzlichkeit und Gastfreundschaft!!! Die Chefin kümmert sich persönlich um alle Gäste und deren Wünsche. Hunde sind nicht nur geduldet sondern auch willkommen. Wir verbrachten mit Abstand einen unserer schönster Winterurlaube der letzten Jahre und kommen sehr gerne nächstes Jahr wieder. (2 Familien, 50+/60+, 3 Hunde)

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