- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel hat etwas mehr als 100 Zimmer in zwei Gebäuden mit drei bzw. vier Stockwerken, die durch die Empfangshalle verbunden sind. Das Hotel hat, wie vermutlich die meisten Anlagen in Cala Millor, schon einige Jahre auf dem Buckel, scheint aber in jüngerer Vergangeheit komplett renoviert worden zu sein, die Empfangshalle, der Speisesaal und die Treppenhäuser sind mit Marmorboden ausgelegt, es gibt zwei Aufzüge und auch der Rest der Anlage wirkt im großen und ganzen gepflegt und sauber. Am Eingang gab es neben der Treppe auch eine Rampe für Kinderwägen und Rollstühle. Buchbar war das Hotel über unseren Reiseveranstalter nur mit all inclusive, was sich im Vergleich zu früheren Urlauben dank der wegfallenden sonstigen Verpflegungskosten für Getränke etc. auf jeden Fall rentiert hat. Der Altersdurchschnitt der Gäste war sehr gemischt, es waren viele junge Pärchen, Familien mit Kindern aber auch ältere Paare und Reisegruppen im Hotel vertreten. Von den Nationalitäten her war das Publikum hauptsächlich aus den Niederlanden, Deutschland, England und Österreich. Insgesamt ist das Hotel, wenn man die spanischen 3 Sterne und den Preis für eine Woche all inclusice bedenkt, okay. Allerdings wären auch einige Dinge, wie z.B. die Freundlichkeit des Personals und Kantinen-Atmosphäre im Speisesaal ohne großen Aufwand ganz leicht zu ändern und würden die Qualität des Hotels gleich um einiges heben. Wie auch immer, wir sind nach Mallorca geflogen, um uns zu entspannen und mal dem Alltag zu entfliehen, hatten eine schöne Zeit in Cala Millor und konnten deswegen auch großzügig über den ein oder anderen Mangel hinwegsehen. Wer günstig wegkommen will, dem kann man das Hotel empfehlen, wer ruhigen, stilvollen und perfekten Urlaub machen will, sollte nach etwas anderem schauen.
Die Zimmer waren relativ klein, was jedoch kein Problem ist, da man im Urlaub, außer zum schlafen in der Regel nicht viel Zeit auf dem Zimmer verbringt. Es gab ein normal großes Doppelbett, einen Nachttisch, ein Telefon, eine Komode mit TV, einen Stuhl und einen Schrank mit Safe. Der Safe kostete für eine Woche 12€ und 5€ Kaution für den Schlüssel, ebenso gab es für den TV eine Fernbedienung gegen 5€ Kaution. Das Bad war wie für Hotels üblich mit Waschbecken, WC und Dusche/Badewanne ausgestattet, einen Fön gabs leider nicht. Unser Balkon ging zur Poolseite hin, was vermutlich etwas schöner ist, als die Balkone auf der Straßenseite. Die Betten wurden von der Putzfrau jeden Tag gemacht, auch gab es auf Wunsch immer frische Handtücher, ansonsten ist die Sauberkeit der Zimmer noch stark verbesserungsfähig. Durch unser Bad wanderten immer wieder mal vereinzelte Ameisen, der Spiegel im Bad wurde in der Woche gerade mal 1x geputzt obwohl er sichtbar verschmutzt war und der Boden war teilweise noch genauso sandig, wie vor dem Einsatz der Putzfrau. Schade.
Es gab einen Speisesaal, der leider nicht allen Gästen des Hotels gleichzeitig Platz geboten hat. Nach einer kurzen Wartezeit war allerdings immer ein freier Tisch zu bekommen. Die Tische selbst waren, wenn man nicht einer der ersten beim essen war, nicht mehr sauber. Auf den Tischdecken war dann anhand der Flecken und Krümel eindeutig noch nachzuvollziehen, was die Vorgänger alles bereits gegessen haben. Dass dreckige Tischdecken ausgewechselt wurden, haben wir nicht bemerkt! Stillos wirkte auch die Methode, mit der das Personal die Tische abgeräumt hat. Es gab zwei Wägen mit Mülleimern, in die von den Bedienungen die Essensreste von den Tellern gekratzt wurden und anschließend das gebrauchte Geschirr auf den Wagen gestapelt wurde. Ebenso wurden die Tische nicht wie sonst üblich mit Gläsern, Besteck und Servietten eingedeckt, wie wir es von anderen Hotel ausnahmslos gewohnt waren. Stattdessen musste man sich seine Getränke und das Besteck selbst holen. Insgesamt war daher im Speisesaal eher eine Atmosphäre wie in einer Kantine. Zum Frühstück gab es Buffet mit Semmeln, Brot und Toast. Dazu 2 verschiedene Wurstsorten, 1 Marmeladensorte, 1 Käsesorte und Honig, Joghurt, Müsli und Milch und jeden Tag die gleichen "Törtchen" aus der Großpackung. Aus einem Automaten konnte man sich Kaffee, Kakao und verschiedene Säfte holen, die für unseren Geschmack allerdings nicht wirklich lecker waren. Zum Abendessen gab es ein jeden Abend identisches Salatbuffet mit 2 verschiedenen Saucen bzw. Essig und Öl, jeden Abend Pommes Frites, gelegentlich auch Nudeln, Kartoffeln, Fisch und Fleisch, wobei aufgrund des immer ähnlichen Geschmacks der Speisen keine wirkliche Abwechslung zustande gekommen ist. Als Nachtisch gab es Obst wie Wassermelonen und Pfirsiche, verschiedenes abgepacktes Eis, Kekse aus einer Prinzenrolle, Windbeutel u.ä. Insgesamt war uns die Auswahl an Speisen zu gering, wenngleich auch niemand verhungern musste :) Tagsüber konnte man sich die Getränke an der Poolbar holen, wo ebenfalls ein Automat mit Cola, Fanta, Sprite, Wasser und Bier zur Verfügung stand, zu Essen gab es Toasts, Pizza und Würstchen.
Das Personal am Empfang kam uns nicht besonders freundlich vor. ´Mal ein "Hallo" und sowas wie ein "gute Heimreise" beim Auschecken wäre doch ganz nett gewesen und hätte gleich für eine angenehmere Atmosphäre gesorgt. Stattdessen wurde man fast schon böse angeschaut, wenn man seinen Schlüssel am Empfang abgegeben hat oder holen wollte. Auch wäre es schön gewesen, bei der Ankunft kurze Informationen z.B. über Essenszeiten, Lage des Speisesaals usw. zu bekommen. Das ganze haben wir leider erst auf Nachfrage erfahren. Ebenso der Mann an der Pool-Bar, der abgesehn von einem Schwätzchen mit seinem Kollegen über die anwesenden "chicas" nie ein Wort geredet hat und nur mit einem Was-willst-du-Blick auf die Bestellung gewartet hat. Einige Vorredner hier haben geschrieben, dass das Personal mit Trinkgeld etwas aufgetaut ist. Unserer Meinung nach gibt man Trinkgeld aber, wenn man mit der Leistung des Personals zufrieden ist und nicht, um überhaupt nett emfangen zu werden. Wir fanden das Verhalten des Personals jedenfalls keineswegs trinkgeldwürdig! Zwar nicht störend aber ebenfalls etwas komisch fanden wir, dass sich das Personal gleichzeitig mit den Gästen am Buffet beim Frühstück, Mittag- und Abendessen bedient hat. Dadurch kam es auch mal vor, dass die Rezeption längere Zeit nicht besetzt war und man keine Chance hatte, an seine Zimmerschlüssel zu kommen. Das Personal im Speisesaal wirkte etwas genervt, wenn man mal 40min vor dem Ende der Essenzeiten erst zum Essen kam und es entstand unweigerlich der Eindruck, man solle etwas schneller essen, damit die Damen endlich Feierabend machen können. Einzige Ausnahme vom Personal waren die Kellner an der Bar, die durchaus mal gelächelt haben, freundlich und auch mal witzig waren.
Wenn man mit dem Transferbus nach ca. 1 Stunde Fahrzeit vom Flughafen ankommt, hält der Bus auf der Hauptstraße, da die Seitenstraße, in der sich das Hotel befindet, für den Bus eindeutig zu eng ist. Die letzten 50m zum Hotel zu Fuß zurückzulegen sollte aber kein Problem darstellen :) Das Hotel liegt im Gegensatz zu den meisten anderen Hotels in Cala Millor nicht direkt am Strand oder an der Fußgängerzone, sondern etwas abseits vom Trubel in einem Wohngebiet. Neben dem Hotel war eine Baustelle, von der aber nie etwas zu hören war, lediglich die Aussicht auf den Rohbau und den Baukran war nicht ganz so prickelnd. Zum Strand läuft man ca. 4-5 Minuten. Der Strand selber ist, genauso wie das Wasser, sehr sauber, jedoch leider etwas überlaufen. Für zwei Liegen und einen Sonnenschirm zahlt man pro Tag insgesamt 10,50€, was meiner Meinung nach total überteuert ist. (Tip: Einfach in einem der vielen Geschäfte einen Sonnenschirm und zwei Luftmatratzen kaufen und damit am Strand legen, dadurch spart man schon am 2. Tag :)) Am Strand gibt es Bademeister, die von einem Aussichtsturm aus über die Sicherheit der Badegäste wachen und auch bei kleineren Problemchen mit Pflastern etc. weiterhelfen. Am Abend erreicht man über den gleichen Weg nach ca. 200m die Fußgängerzone von Cala Millor mit zahllosen Einkaufsmöglichkeiten und Kneipen. Dort werden auch massenhaft Flyer für die Discos von Cala Millor wie z.B. Lollypop, Havanna und Karussell verteilt, welche sich ebenfalls in der Fußhängerzone bzw. der Strandpromenade befinden. Es ist also für jeden Geschmack etwas geboten und abendliche Langeweile sollte kaum aufkommen. Im Übrigen wird fast überall sehr gut Deutsch oder Englisch gesprochen, wer dem Spanischen bzw. Katalanischen also nicht mächtig ist, wird trotzdem problemlos weiterkommen. Wir haben uns für einen Tag bei der Reiseleitung ein Auto gemietet (60 €, Opel Corsa) und damit die Insel erkundet und hatten somit auch die Möglichkeit, ein sehr schönes Mallorca abseits vom Massentourismus und Hotelhochburgen kennenzulernen. Es ist dort also auch jeder gut aufgehoben, der nicht nur auf der Suche nach Partyurlaub ist.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Im Hotel gab es eine Tischtennisplatte, einen Billardtisch und Spielautomaten gegen Gebühr. Der Pool war im Neckermann-Katalog sehr vorteilhaft fotografiert und wirkte deswegen größer als in Wirklichkeit. Liegen und Sonnenschirme waren am Pool ausreichend vorhanden, auch wenn früh ab 7.30 Uhr die ersten Gäste ihre Handtücher auf die Liegen legten und somit ihr Territorium markierten. Der gesamte Poolbereich wirkte sauber, im Außenbereich darf nur aus Plastikbechern und von Plastiktellern gegessen werden, somit gabs auch keine herumliegenden Scherben. Der Pool selbst wurde jeden Morgen sauber gemacht. Außer Sonntag war jeden Abend Animation geboten mit Tanzabend, Bingo, Flamenco etc.. Wir selbst waren abends allerdings immer im Ort unterwegs und können deshalb nichts genaueres dazu sagen, lediglich dass irgendwann man das Kufsteinlied ("Die Perle von Tirol") und irgendwelche Schlager gespielt wurden. Mit der doch recht lauten Musik war immer pünktlich um 23 Uhr Schluss.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im August 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Thomas |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 1 |