- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Dieses wirklich charmante Hotel liegt ein wenig versteckt an einer Allee in Lindau-Bad Schachen. Bis zum See (Landungssteg der Schiffe) bzw. Strandbad sind es keine 100 Meter. Das Hotel besitzt etwa 30 kleine, aber sehr niedliche Zimmer, teils mit Balkon.Es gibt außer de Erdgeschoss noch zwei weitere Stockwerke, außerdem den Schwimmbadbereich im Keller. Im Preis enthalten sind Übernachtung und Frühstück, zusätzlich kann für 16 bzw. 18 Euro Halbpension gebucht werden. Während unseres Aufenthalts war das Hotel ausgebucht, trotzdem hatte man nie das Gefühl von Massenabfertigung oder jeglicher Enge oder sonstiger Einschränkungen. Das Hotel hat eine sehr interessante Geschichte. Es war vor mehreren hundert Jahren im Besitz eines Privatbankiers, der auf seinen Reisen nach Mailand in Bad Schachen Zwischenstopp machte und die alte Villa als Sommerresidenz nutze. Allein dies verleiht dem Haus eine geheimnisvolle Aura, die auch in den 18 Jahren des Umbaus nicht verlorengegangen ist. Da es sich um ein Privathaus handelt, sind die Zimmer natürlich nicht so geräumig wie in einem Betonklotz auf Mallorca. Doch wer am Bodensee so lange in seinem Zimmer hockt, dass ihn dies stören könnte, ist selbst Schuld und wohl am falschen Urlaubsort. Zum Schlafen, Umziehen und Ausruhen ist der Platz mehr als angemessen. Den Gästen stehen zwei Computer mit Internetzugang zur Verfügung, an denen jeder Gast pro Tag 30 Minuten kostenlos surfen kann. Alles in allem handelt es sich hier um ein sehr sehr schönes Hotel, das zudem im Gegensatz zu vielen anderen bezahlbar ist. Von hier aus lassen sich alle wichtigen Punkte des Sees schnell erreichen. Am besten reist man natürlich im Frühjahr bis Frühherbst, wir hatten das Glück, selbst Mitte September noch ein paar sehr warme Tage zu erwischen, die wir uns sonnend, shoppend und am See spazierend verbringen konnten, während es zuhause in Baden-Württemberg, nur 2 1/2 Stunden entfernt, tagelang wie aus Eimern schüttete. Die individuelle Geschichte des Hotels verleiht ihm einen zusätzlichen Charme. Wer lieber in großen, anonymen Bunkern wohnt, sollte eines der Luxushotels in Lindau in Betracht ziehen und sich dort mit der Parplatzsituation auseinandersetzen. Herr Esterl, wir kommen wieder. Versprochen!
Da das komplette Haus seit 18 Jahren von den Esterls restauriert und umgebaut wird und es sich hierbei um ein früheres Privathaus handelt, sind die Zimmer entsprechend klein. Es gibt verschiedene Kategorien, mit Balkon, ohne Balkon etc. Das Bad war sehr sauber, besaß ein Fenster (leider ohne Sichtschutz zu den Nachbarn) und machte einen neuen und ordentlichen Eindruck. Handtücher wurden auf Wunsch jeden Tag gewechselt. Ein Föhn war ebenfalls vorhanden. Die Zimmer sind zweckmäßig, aber sehr nett eingerichtet, es gibt einen Fernseher mit allen wichtigen deutschen, österreichischen und schweizer Programmen, Telefon. In unserem Zimmer befand sich zusätzlich eine Klapptür in der Decke, die vermutlich auf den Dachboden führte. Leider hatte ich nicht die Gelegenheit, Herrn Esterl zu fragen, was sich dort oben verbirgt.
Hier kocht der Chef selbst. Und das merkt man. Unser 3-Gänge-Menü war abwechslungsreich und selbst für einen fast-Vegetarier wie mich waren die Fleischgerichte nicht zu übertreffen. Neben heimischen Gerichten wie den berühmten Bodensee-Felchen gab es mediterranen Salat und immer ein leckeres Dessert. Das Ambiente im Restaurant war sehr gemütlich, da der Raum nicht sehr groß ist und eben an ein Wohnzimmer in einer alten Villa erinnert. Die Einrichtung war modern und geschmackvoll, zum Essen lief leise Swingmusik. Das Frühstück bestand aus einem kleinen, aber feinen Buffet, an dem man alles finden konnte. Verschiedene Müslis und Cornflakes, Wurst, Käse, zig verschiedene Brötchensorten und Brot, Brezeln, Joghurt, eine Bioecke mit verschiedenen Getreidearten, sogar halbierte Grapefruits. Mittags gab es Essen a la carte, das man im Freien einnehmen konnte. Die Terrasse ist sehr schön und grenzt an den großen Garten, in dem Palmen und andere exotische Bäume wachsen.
Die ganzen 4 Tage über, die wir bei Familie Esterl verbringen durften, wurden wir, trotz ausgebuchtem Hotel, stets behandelt, als wären wir die einzigen Gäste im Haus. Schon bei der Buchung führte ich ein sehr nettes Gespräch mit Herrn Esterl, der mich umfassend beriet, auch was Wellnessanwendungen betraf. Das Personal war durchweg freundlich, hilfsbereit (auf dem Weg zum Schwimmbad wurden uns Bademäntel angeboten) und professionell, egal ob beim Frühstück, Abendessen, spontanem Fahrradverleih oder sonstigen Fragen. Herr Esterl und seine Mitarbeiter hatten immer ein offenes Ohr und nahmen sich genügend Zeit für jeden Gast. Auch das Zimmerpersonal war sehr aufmerksam, flink und sauber, die Zimmer wurden meist in der Zeit gereinigt, in der wir beim Frühstück saßen, was wir als sehr angenehm empfanden. Da wir hätten eigentlich in unserer letzten Nacht innerhalb des Hotels umziehen müssen, weil das Hotel ausgebucht war, waren wir angenehm überrascht, als Herr Esterl uns mitteilte, dass wir nun doch die letzte Nacht in unserem alten Zimmer verbringen könnten.
Da am Bodensee die Bauplätze am See generell nicht zu bekommen sind, kann man nicht verlangen, dass jedes Hotel an der Promenade steht. Dies wird auch mit keiner Silbe in einem Prospekt o.ä. erwähnt. Dafür ächtigt man hier auch um einiges biliger als in den anderen guten Hotels mit direktem Seeblick. Da man sich jedoch normalerweise sowieso nicht im Zimmer aufhält und der See nur weniger Meter entfernt ist, sollte dies nicht weiter stören. Die gute Zusammenarbeit mit dem Hotel Bad Schachen direkt am See ermöglicht es den Gästen, auch die Vorzüge dieses Hotels in Anspruch zu nehmen, wie z.B. die professionellen Kosmetikanwendungen von Frau Vossen. Allgemein ist die Lage eher ruhig, doch wenige Kilometer weiter in Lindau lässt es sich gut shoppen. Mit dem Fahrrad kann man auf netten Feldwegen die umliegenden Städtchen erkunden. Und die Schiffe legen gleich vorne am See ab.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Das Sportangebot ist im Moment noch nicht sehr groß, wird aber laut Herrn Esterl ausgebaut. Ein Schwimmbad mit Sauna und Sonnengarten ist schon da, es soll ein Fitnessraum folgen. Im Schwimmbad selbst gab es Badehandtücher, auf Wunsch bekommt man sogar Bademäntel. Die Wellness- und Kosmetikbehandlungen werden in Kooperation mit Frau Vossen absolviert, die ihr Kosmetikstudio in den Räumen des Hotels Bad Schachen hat. Da Frau Vossen Türkin ist, hat jede Behandlung ein ganz spezielles, orientalisches Flair. Offene Gewürze duften, das abgedunkelte Licht und die Dekoration laden zu Entspannen ein. Draußen wartet der See. Das Hotel Lindenhof besitzt einige Fahrräder, die geliehen werden können, um den See zu erkunden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 3-5 Tage im September 2005 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jennifer |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 3 |