Ich (89) reiste mit meiner Partnerin (79) per Bahn und kam am Freitag, 13. Mai, um 13:00 Uhr in St. Goar an. Eine Tafel in der Nähe des Bahnhofs weist nach einem "Hotel-Shuttle" zu dem hoch oben über Sankt Goar gelegenen Hotel gleich neben der Burg der ehemaligen Herren von Katzenelnbogen mit einem geraden Pfeil und der Bemerkung "250 m rechts". Tatsächlich jedoch führt der Weg zur Haltestelle nach 100 m nach links abwärts an der Kirche vorbei bis ans Rheinufer und dann nochmals Richtung links. Gemäss Fahrplan an der dortigen Haltestelle sollte der angeblich von der Stadt St. Goar betriebene Hotel-Shuttle vom Rheinufer aus um 13:12 fahren, es kam aber keiner. Man habe dann Pause, erzählte mir die Fahrerin bei der nächsten Abfahrt um 14:12. Auf der Sitzbank bei der Haltestelle gibt es eine fast unlesbar gewordene Metallplatte: "Burg-Express Hermann Schneider 06741/2030". Auf Anruf von einem Schweizer Mobiltelefon aus erfolgte die Ansage, die Nummer sei ungültig. Eine telefonische Anfrage, ob das Hotel uns abholen kann, wurde verneint. Man war zwar bereit, ein Taxi zu suchen. Doch Taxis gibt es offenbar keine mehr in St. Goar. Man müsse eines von weiter her bestellen und dann auch die Anfahrt bezahlen. Nach Ankunft mit dem eine Stunde späteren Shuttle haben wir festgestellt, dass die Rezeption auf der ersten Etage nur über eine steile Aussentreppe mit 20 Stufen erreicht werden kann, über welche der Gast seine(n) Koffer(n) schleppen darf. Erst an der Rezeption wird dann eher überflüssigerweise ein Träger gerufen, der das Gepäck per Aufzug ins Zimmer bugsiert, so dass es zusammen mit uns Gästen im Lift sehr eng wird. Vor dem Hotel steht ein schöner alter weisser Hotel-Gästewagen, offenbar nur noch als Ausstellungsstück. Durch die Verzögerung nach einer Bahnreise von insgesamt mehr als sieben Stunden haben wir ein Mittagessen verpasst. Beim Betreten des Frühstückraums am Sonntag, 15. Mai, fragte eine junge Angestellte im Kasernenhofton grusslos nach der Zimmernummer und was man trinken wolle, bevor man sich überhaupt nur gesetzt hat. Man hat das dringende Gefühl, zu stören. Keine zehn Pferde werden mich jemals wieder in dieses Hotel bringen, dessen Leitung sich offensichtlich nur für in keiner Weise behinderte Gäste interessiert, die mit der eigenen Motorkutsche anreisen. Von echter touristischer Leistungsbereitschaft habe ich keinen Schimmer bemerkt. Im Zimmer 238 auf der 3. Etage gibt es kein Haustelefon, mit dem man etwas aufs Zimmer bestellen könnte. Und wer bei seinem Aufenthalt ab und zu in St. Goar spazieren möchte, ist auf die seltenen Shuttle-Termine (Euro 3.50 je Person und Fahrt) angewiesen (falls sie dann tatsächlich stattfinden) oder muss sehr gut zu Fuss sein, um die steile Strasse oder den Fussweg runter und wieder rauf zu bewältigen. Schade; mangelhafte Leistungsbereitschaft der Leitung dieser hochpreisigen Hotel-Gruppe.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2022 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ludwig Amadeus |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 1 |
Sehr geehrter Herr Ludwig Amadeus, vielen Dank für Ihr ausführliche Beschreibung Ihres Aufenthaltes hier bei uns am Rhein. Die Zufriedenheit unserer Gäste hat bei uns stets höchste Priorität und wir wissen jedes Feedback und jede Kritik sehr zu schätzen, damit wir unseren Service und unser Hotel den Wünschen unserer Gäste anpassen können. Wir haben Ihre Schilderungen sehr sorgfältig gelesen und möchten uns zuallererst einmal dafür entschuldigen, dass wir bei diesem Aufenthalt Ihre Erwartungen, welche Sie nach ihrem letzten Besuch bei uns hatten, nicht erfüllen konnten. Wir haben mit der Stadt St. Goar bereits über das Schild für den Shuttle zur Burg geredet, damit sich die Verantwortlichen um eine korrekte Ausschilderung, sowie die Einhaltung der Zeiten kümmern können. Das St. Goar kein Taxiunternehmen mehr hat, darauf haben wir als Hotel leider keinen Einfluss, aber wir arbeiten sehr eng und gut mit dem Unternehmen im Nachbarort zusammen. Da wir aber ein wenig ländlich liegen, ist auch dies ein kleineres Unternehmen, mit einer beschränkten Anzahl an Autos. Unsere Gäste bestellen im allgemeinen Ihren Transfer vor Anreise und werden stets pünktlich abgeholt oder wie Sie bereits selber erwähnen, können wir auch einen Wagen aus dem nächsten Ort bestellen. Es tut uns sehr leid, dass dies vergessen wurde anzugeben, als man Ihr Zimmer bei uns reservierte. Ein eigenen Shuttle haben wir nicht, das ist korrekt, da wir auch keinen Fahrer haben, mit den notwendigen Dokumenten um unser Gäste zu fahren, da die Anfrage dafür sehr gering ist. Nach diesem Vorfall werden wir es aber noch einmal besprechen ob es eine Möglichkeit gibt solch einen Shuttle einzurichten. Der Oldtimer auf dem Burghof ist ein Ausstellungsstück und bereits seit längerem nicht mehr betriebsfähig. Wir waren ein wenig überrascht bezüglich Ihrer Aussage zum Gepäck und der Treppe, da diese bereits bei Ihrem letzten Besuch vorhanden war und wir jedem Gast gern beim Gepäck behilflich sind. Da wir von der Rezeption nicht den Burghof einsehen können, haben wir leider nicht die Möglichkeit die ankommenden Gäste vorzeitig zu erkennen. Hier sind wir immer auf einen kleinen Hinweis der Gäste angewiesen, dass wir das Gepäck unten an der Treppe abholen dürfen. Wir sind ein altes Schloss bzw. Burg, welche unter Denkmalschutz steht und bauliche Veränderungen einschränkt, bzw. untersagt, was uns aber auch gleichzeitig die Möglichkeit bietet, das Schloss authentisch zu lassen. Daher betonen wir deutlich, dass wir kein Haus sind, welches für Gäste mit eingeschränkter Mobilität ausgestattet ist. Über ein auffälligeres Telefon im Zimmer auf dem Schreibtisch werden wir uns aber gern beraten. Für den Umgangston im Restaurant möchten wir uns vielmals entschuldigen, hier geben wir Ihnen vollkommen Recht, dies gehört nicht zu dem Standard, welchen Sie von einem Haus wie unserem zu erwarten haben und es ist bereits ein Training in Bezug auf Umgangston und Wortwahl mit unseren Auszubildenden geplant. Es tut uns sehr leid, dass so viele Faktoren zusammengespielt haben und Sie Ihren Aufenthalt nicht genießen konnten. Wir verstehen natürlich, dass Sie in Zukunft ein zentral gelegeneres Hotel bevorzugen, bzw. eines mit einem hotel eigenen Shuttle. Wir wünschen Ihnen alles Gute Mit freundlichen Grüßen Denise Heins Direktionsassistentin