Hotel Schönbuch

Das Hotel liegt in sehr ruhiger Lage oberhalb von Pliezhausen und wird offensichtlich gerne als Tagungshotel und für Familienfeiern genutzt. Optisch erinnerte mich der Eingang und ein Teil der Lobby an Hotels aus den 70er-80er Jahren, das Haus präsentierte sich dann aber zweigeteilt. Im alten Teil gibt es z.B. sehr kleine Einzelzimmer mit recht rustikaler, zweckmäßiger Nussbaumausstattung aus der Eröffnungsphase, im Neubau dann sehr helle moderne Doppelzimmer. Wir bekamen ein behindertengerechtes Zimmer im Neubau zugeteilt, das auf den ersten Blick einen Preis für gelungenes Design hätte gewinnen können und mich sogar zum Fotografieren animierte. Aber bereits nach kurzer Zeit hatte ich eine längere Mängelliste zusammengestellt: 1. Es gab nirgendwo im Zimmer eine Schublade, einen Schrank oder Regalbrett, um den Kofferinhalt unterbringen zu können. Ein stilisierter schmiedeeiserner Ständer mit 2 Kleiderbügeln war neben 3 Haken gleich hinter der Tür und direkt über dem Heizkörper die einzige Option. Ich nutzte daraufhin die Fensterbank als Ablegefläche. 2. Die Nachttische sind winzig und mit moderner Kunst geschmückt, fassen darüber hinaus aber gerade mal ein schmales Buch. 3. Das Bad ist offen in den Raum integriert (lediglich die Toilette ist separat abgeteilt) und bietet überhaupt keine Privatsphäre. Auch hier ist lediglich 1 Handtuchstange angebracht, auf die noch nicht einmal alle 4 Handtücher für 2 Personen passen. Kein einziger Haken für Nachtwäsche etc. 4. Die Dusche ist unheimlich schlecht beleuchtet. Die winzigen Piktogramme auf der Armatur lassen sich nur mit Luchsaugen oder guter Brille erkennen, die man normalerweise vor dem Duschen eigentlich ablegt. 5. Der dunkle Bodenbelag ist unheimlich fußkalt und wirkt trotz Reinigung leicht schmuddelig, da man jedes Haar darauf sieht. 6. Zwei tiefe moderne Segeltuchsessel runden das Interieur ab, passen optisch gut dazu, können aber meiner Meinung nach nur von sehr fitten Leuten wirklich genutzt werden, keinesfalls von Gästen mit Einschränkungen. Der Innenarchitekt hat dem Hotelbesitzer mit diesem Konzept bestimmt keinen guten Dienst erwiesen. Positiv ist das Frühstück aufgefallen, das eine große Auswahl bot. Auch mit dem Service an der Rezeption war ich zufrieden. Da das Hotel äußerst ruhig und fußläufig zur Innenstadt gelegen ist, kann ich es für einen Kurzaufenthalt durchaus empfehlen. Für einen 1-2 wöchigen Urlaub würde ich mich allerdings nach etwas anderem umsehen.

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