- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir hatten das Hotel Schwan als neues Angebot von den Romantikhotels in der Schweiz gefunden und hatten es uns als Standort für 4 Tage für einen Besuch der Städte Zürich und Luzern ausgesucht. Der Ort Horgen erwies sich auch als idealer Standort, denn die Lage am See und die gute Erreichbarkeit mit Schiff und Bahn waren hervorragend. Bei unserer Ankunft wurden wir sehr freundlich begrüßt und bekamen nach einem peniblen Check-in mit Personalausweiskontrolle und Hinweis auf die Maskenpflicht Zimmer 25 in der 2. Etage. Unsere Koffer mussten wir über die schmale Stiege des rustikal gestalteten Innenbereichs hochschleppen. Danach war es erst einmal wichtig, das Auto unterzubringen, das noch vor der Tür stand, denn nirgends waren Parkplätze zu finden. Uns wurde das Parkhaus von COOP empfohlen, das nur 150 m entfernt war. Das klappte auch gut, wenn man auch damit rechnen muss, dass man pro Tag mehr als 20 Schweizer Franken los ist, wenn man es Tag und Nacht dort stehen lässt. Das altmodisch eingerichtete Zimmer mit Teppichboden, historischen Schwarzweiß-Bildern an den Wänden und vielen kleinen Lampen machte einen sauberen und freundlichen Eindruck. Die zwei Ventilatoren im Raum wiesen uns darauf hin, dass es bei hohen Temperaturen sehr heiß werden würde. Die beiden Fenster waren auf die Gasse neben uns mit dem Blick auf die italienische Pizzeria gegenüber ausgerichtet. Der Kleiderschrank hatte genug Stauraum und ein kleiner antiker Schreibtisch war auch vorhanden. Dadurch fiel aber schnell auf, wie schwierig es war, mein Notebook anzuschließen, weil keine Steckdosen da waren und die anderen hinter dem Bett oder der kleinen Sitzbank bereits durch die vielen kleinen Lampen belegt waren. Die Steckdosen hatten außerdem ein seltsames Schweizer Format, in das zwar Eurostecker passten, aber natürlich keine Schukostecker. Das ärgerte meine Frau besonders, weil sie ihren mitgebrachten Föhn nicht anschließen konnte. Immerhin waren zwei bequeme Betten vorhanden, die einen ruhigen Schlaf versprachen. Der wurde aber nicht erreicht, weil die Geräuschkulisse in der Nacht doch ziemlich stark war. Die Ursache war nämlich nicht nur die lautstarke Terrasse des gegenüberliegenden italienischen Restaurants, sondern die regelmäßig läutende Turmuhr der Kirche, die jede Viertelstunde lautstark verkündete. Das Bad mit kräftig surrender Zwangsbelüftung hatte zwar moderne Armaturen, aber zum Duschen musste man in die hohe Badewanne steigen. Positiv zu beurteilen waren allerdings die duftenden Kosmetika von L´Occitane. Der kleine 28 Zoll Fernseher war nicht mehr zeitgemäß, immerhin brachte der Kabelanschluss alle deutschen Sender auf den Schirm. Seltsam mutete es an, dass alle Filme mit einem Kommentarsprecher abliefen, der einen zusätzlichen Text zum Text der Darsteller sprach. Das hatten wir bisher noch nie erlebt, aber es scheint eine Schweizer Besonderheit zu sein. Sehr positiv war allerdings die erstklassige Internetverbindung. An der Rezeption bekamen wir das Passwort für das kostenlose WLAN, das mit mehr als 100 Mbit/s im Download und 78 Mbit/s im Upload einen hervorragendeb Datendurchsatz aufwies. Eine Minibar im Zimmer gab es nicht, dafür war auf dem Flur ein gekühlter Glas-Schrank mit Getränken vorhanden, aus dem man zu moderaten Preisen Softdrinks und Bier entnehmen konnte. Ziemlich störend empfanden wir die knarrenden Fußbodendielen. Wenn nachts jemand aufstehen und zum Bad gehen musste, knarrten sie so laut, dass der andere aufwachte. Das Frühstücksbüffet war ziemlich mager. Alles wurde abgepackt in kleinen Schälchen angeboten, die mit Folie verklebt waren. Das kann natürlich durch die Beschränkungen der Covid-19 Pandemie verursacht sein, aber das Angebot war sehr begrenzt. In den durchsichtigen Schubladen war nur eine geringe Auswahl von Käse oder Wurst zu finden. Unverständlich war, dass es an einem Morgen gar keine Butter gab, sondern nur Margarine. Auf Nachfrage sagte man uns, der Lieferant sei nicht gekommen. Ein gutes Management hätte etwas Butter im nahen Supermarkt eingekauft. Das Abendessen auf der Terrasse vor dem Hotel war sehr lecker. Wir bestellten Vitello Tonnato und Crostinis als Vorspeise und danach das Zürcher Geschnetzelte mit Rösti als Hauptgericht. Das war wirklich Klasse! Der Service war ebenfalls sehr gut und die Weinkarte enthielt viele regionale Sorten zu annehmbaren Preisen. Das hat uns gut gefallen. Weil meiner Frau das Zürcher Geschnetzelte so gut geschmeckt hatte, hatte sie es am nächsten Abend noch einmal bestellt und war erstaunt, dass überhaupt kein Kalbfleisch auf dem Teller war, sondern nur Pilze. Als sie dies bemängelte, sagte die Kellnerin: “Oh, da haben die Jungens wohl das Fleisch vergessen!“ Das war zwar eine nette Entschuldigung, dürfte aber eigentlich einem Koch nicht passieren. Zusammenfassend würde ich unseren Aufenthalt in diesem Hotel als zufriedenstellend bewerten, wobei uns die Küche deutlich besser gefallen hat.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im August 2021 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Paul |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 130 |