Hotel Sea Gull/Seagull

Von aussen sieht das Hotel eigentlich recht schnuckelig aus. Es ist in den landestypischen Farben angemalt. Die Zimmer sind in zwei langen Flügeln untergebracht, die man aber von der Strasse als solches nicht erkennen kann. Aber der äußere Schein trügt. Denn das Hotel ist bereits in die Jahre gekommen. Und was Sauberkeit betrifft, habe ich eine andere Vorstellung. Mit Wasser bekleckerte Waschbecken oder Spiegel, blieben eben halt so. Das Badezimmer war eine wahre Wonne. Spack lässt grüssen. Aber den Vogel hat die Dusche abgeschossen. Sie hatte ein sagenhaftes Innenmass von immerhin ca. 60 x 60 cm. Man konnte es sich aussuchen je nach Korpulenz: entweder Füsse waschen können oder Rübe stossen. Meistens aber beides. Auch habe ich eine neue Erfahrung machen müssen: Toilettenpapier musste man sich an der Rezeption abholen. Außen hui, innen pfui. Nicht noch einmal und schon gar nicht mit GTI. Ansonsten ist mit dem Dolmus für billiges Geld alle Städte zu erreichen. Mit mehreren Leuten ist dann aber auch ein Taxi eine Alternative. Jedoch gilt auch hier: handeln, handeln, handeln

Die Klimaanlage verfügte über eine diebstahlsichere Fernbedienung. Das Blöde war nur, sie funktionierte nicht. Das Zimmer verfügte über einen kleinen Kühlschrank. Nur leider konnte man ihn nicht benutzen, denn erstens stank er innen so erbärmlich, als hätte ein Hund reingesch...... und zweitens wenn man das Zimmer verliess, war der Kühlschrank ohne Strom und somit nutzlos.

Das Essen, sagen wir es mal so: Man verhungerte nicht dabei. Die Vielfalt der Speisen waren in diesem Hotel sehr eingeschränkt. Das galt für alle Essenzeiten. Ausgenommen ist natürlich die Salattheke und die Dickmacherecke ( Kuchenecke etc. ) Mehr Obst wäre auch nicht schlecht gewesen. Eigentlich gab es nur Apfelsinen. Wenn die Russen nicht zugeschlagen haben, hatte man sogar noch eine Chance, eine Apfelsine abzubekommen. Sorry ich vergaß: Es gabt an einem Tag sogar ein Apfel. Super. Mal von ständig bekleckerten Tischdecken und fettigen Gläsern abgesehen, kam es schon mal hin und wieder vor, dass die Kaffeemaschinen defekt waren. Dann waren es jedoch alle beide. Meistens passierte es dann auch nachmittags zur Kaffeezeit und anstatt alles dranzusetzen, den Schaden zu beheben, wurde uns nur gesagt: Nix Kaffee mehr - Maschine kaputt. Na toll. Gläser für Saft oder Wasser, gab es nur am ersten Tag. Danach musste man mit Joghurtbecher vorlieb nehmen. Die flogen dann auch dementsprechend auf Grund von Wind auf dem Boden rum. Das der Reiseveranstalter GTI überwiegend Russentouristen bedient, haben wir zu spät erfahren. Was wir mit diesen Landsleuten so alles erlebt haben, war schon eine Erfahrung wert. Beim Essen z.B. kann man nur raten, als erstes an der Theke zu stehen, sonst sinkt die Chance sich die leckeren Speisen auszusuchen rapide. Die müssen alle in ihrem ersten Leben Kellner gewesen sein. So viele Teller, die eine einzelne Person tragen konnte, war schon enorm. Das schlimme war nur: Die meiste Speisen davon wurden wieder weggeworfen, weil es einfach stehen blieb. Man darf einfach nicht darüber nachdenken, wie viele Menschen davon noch hätten satt werden können. Einfach traurig.

Die Verständigung mit dem Personal war mehr als schwierig. Deutsch war schon mal gar nicht drin und Englisch war auch nicht gerade berauschend. Jedoch in russischer Sprache waren alle perfekt. Manchmal hatten wir das Gefühl, die wollten uns nicht verstehen. Service ? Welcher Service ? Man musste sich generell alles selber holen und schaute ständige in mürrische Gesichter, die dann auch immer in einem süffisanten Ton mir dir türkisch sprachen. Ich möchte nicht wissen, was man uns immer " Nettes gesagt " hat. Service fehlte ebenso an 2 Bars und einem mittelgroßen Pool. Die Bars hatte man vorsichtshalber erst gar nicht betrieben und der Pool, tja, der war eben leer. Auch nicht schlecht. Schliesslich war ja schon Hauptsaison.

Dieses Hotel liegt irgendwo in der Einöde. Was dort als Einkaufsstrasse bezeichnet wird, ist ein Witz. Es ist überall sehr staubig und man könnte meinen, die Zeit wäre dort irgendwie stehen geblieben. Das beste ist, man fährt in benachbarte Orte, z.B Göynük oder Kemer. Für 2,50 EUR ist man mit einem Dolmus in Kemer. Taxi von Kemer nach Beldibi kostet 15,-- EUR. Da einzige was dort nett anzuschauen ist, ist das Taurus-Gebirge. Das sieht wirklich toll aus. Strand?! Was für ein Strand ? Den gibt es so gut wie gar nicht. Da wurde auf die Schnelle Betonstreifen hingeballert, dass man dort die Strandliegen hinstellen konnte. Ach ja, hätte ich fast vergessen: Dort führten noch einige vor sich hinrostende Metallstege ins Meer. Aber nutzen konnte man sie trotzdem nicht. Es waren eben halt nur Metallgerippe. Bohlen fehlten jedoch.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Ein Pool war ohne Wasser und das in der Hauptsaison. Aber dafür war die Pool-Bar auch nicht besetzt. Im Prospekt kostenlos bereitgestellte Handtücher, gab es erst gar nicht. Sport haben wir nicht in Anspruch genommen. Was wir gesehen haben war Dart und Boule. Naja, wem`s gefällt. Weitere Animation z.B abends gab es nicht.