Hotel Teun

Das Hotel ist eigentlich ein Restaurant mit Hotelbetrieb in einem an sich schönen Amsterdamer Haus. In dem eigentlich schon kleinen Haus sind auf den oberen drei Etagen ungefähr 10 (!) Zimmer eingerichtet. Bedingt durch die enge Architektur holländischer Häuser sollte man hier gut zu Fuß sein, um überhaupt auf's Zimmer zu kommen - für die Dachetage muss man schon die Kletterkünste einer Bergziege imitieren können. Eigentlich gab es Übernachtungen mit Frühstück - das sollte man aber nicht zu Ernst nehmen. Es waren (für Amsterdam typisch) deutsche, englische und niederländische Gäste im Hotel. Einziger Lichtblick war hier die Sauberkeit - schmutzig war's im Hotel nicht. Amsterdam scheint im Allgemeinen ein sehr teures Pflaster zu sein - hier wird man aber richtig abgekocht. Zu diesem Preis bekommt man in Deutschland teilweise schon 5-Sterne-Hotels. Schade, denn so etwas trübt den sonst sehr guten Eindruck den die Stadt auf uns gemacht hat - Amsterdam ist in jedem Fall eine Reise wert.

Die Zimmer sind sehr, sehr, sehr klein - sie sind wirklich kaum größer als eine Besenkammer - und das bei Preisen von 260 Euro für drei Nächte! Beim Aufstehen muss man sich schon abstimmen, wer zuerst die Beine aus'm Bett nimmt - zwei Personen kommen nicht aneinander vorbei. Die Zimmerausstattung bestand aus einer kleinen TV-/DVD-Kombination und einem IKEA-Selbstbauschrank (so einer aus zusammensteckbaren Stangen, über die dann eines Stoffhaut gezogen wird). Man weiß eigentlich gar nicht, wo man seine Sachen lassen soll - da die Ventilation im Bad entweder gar nicht (sehr feucht) oder ständig (sehr laut) geht, fangen die Sachen auch irgendwann an, den Badezimmermief anzunehmen. Die Bettwäsche war zwar sauber, aber trotzdem fleckig und löchrig - gleiches kann man über die Handtücher sagen. Für Bad und Dusche empfehle ich Badeschuhe. Die Zimmer sind alle ziemlich hellhörig, was sich aber dadurch relativiert, dass kaum ein Gast außer zum Schlafen gerne auf seinem Zimmer bleibt.

Das Frühstück fand einen Tag nicht statt (der Betreiber hatte verschlafen). Statt uns die Rechnung für das Ausweichlokal zu erstatten, bot er uns einen Cafe an - Frechheit. Am darauffolgenden Tag merkten wir, dass wir nichts verpasst haben - das Frühstück bestand aus zwei ungetoasteten Scheiben Weißbrot, einer Scheibe Käse, 'n bischen abgepackte Butter und Marmelade und Orangensaft aus'm Pappbecher - vielen Dank. Das allgemeine Essen im Restaurant ist auch eher bescheiden - es gibt nur kleine Pizzas mit hartem Boden (auch wenn sie frisch gemacht werden). Ansonsten hat man sich gut auf das allgemein hohe Preisniveau in Amsterdam angepasst.

Mit dem (wahrscheinlich türkischstämmigen) Betreiber konnte man sich noch halbwegs auf englisch verständigen - der Rest der Mannschaft brauchte einen anderen Gast zum dolmetschen. Der erste Eindruck wurde schon dadurch getrübt, dass wir das Zimmer sofort (nur bar) bezahlen mussten, ohne es gesehen zu haben - eine Rechnung, oder Anmeldekarte zum Ausfüllen gab's auch nicht, der formularverliebte Deutsche wird da schon mal misstrauisch. Zimmer-Service gibt es nicht, die Zimmersafe's brauchen ein Schloß, für das man extra bezahlen muss, der Flughafen-Transfer muss vorher bestellt werden und kostet 35 Euro. Ganz groß war, dass wir während unserer drei Nächte auch noch ein Mal umziehen mussten, leider hat sich die Zimmersituation dabei auch verschlechtert.

Das Hotel ist ca. 15 Minuten Fußweg vom Hauptbahnhof (Central Station) entfernt - entsprechend lange ist man auch in anderen Bereichen der Innenstadt unterwegs. Die Straße vor dem Hotel ist tagsüber sehr belebt (jedoch ohne Straßenbahn, Bus oder dergleichen) - abends lässt der Betrieb dann nach, so daß man auch zur Ruhe kommt. In unmittelbarer Nähe gibt es mehrere Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten für die Selbstversorgung. Die Zimmer zur Rückseite sind nicht ruhiger, da hier die Ventilation des Restaurants lärmt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Davon haben wir nichts gesehen.