Ibis Styles Bangkok Sukhumvit Phra Khanong

Wir hatten große Lust, mal wieder ein Ibis Styles in Bangkok auszuprobieren. Die Erfahrungen in anderen Häusern der Kette waren bislang durchweg positiv: bunt, modern, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Ibis Styles Sukhumvit Phra Khanong dagegen hat uns allerdings sehr ernüchtert zurückgelassen. Die Vorfreude wich schon beim Check-in der Erkenntnis, dass wir hier vermutlich nicht das bekommen würden, was wir erhofft hatten. Es fing mit Kleinigkeiten an: abgenutzte Möbel, eine Lobby, die eher Abstellkammer als Empfangshalle wirkte, und ein Personal, das die Kunst der Herzlichkeit offenbar nur aus der Theorie kennt. Und es hörte mit großen Enttäuschungen auf: ein Pool, in den man sich nicht einmal im Dunkeln wagen wollte, ein Frühstücksbuffet, das großzügig wirkte, aber geschmacklich enttäuschte, und Zimmer, die dringend mal eine Generalsanierung bräuchten. Was das Ganze besonders bitter macht: Das Preis-Leistungs-Verhältnis passt hinten und vorne nicht. Wir haben in Bangkok schon mehrfach in Hotels übernachtet, die nicht nur günstiger waren, sondern gleichzeitig auch sauberer, freundlicher und deutlich besser in Schuss. Wer hier ernsthaft von einem „guten Preis“ schreibt, kennt Bangkok offenbar nicht gut genug. Es gibt unzählige Unterkünfte, die für weniger Geld eine um Welten bessere Leistung bieten. Besonders verwundert hat uns, dass es auf Holidaycheck tatsächlich etliche sehr positive Stimmen zu diesem Hotel gibt. Wir fragen uns ehrlich, ob wir im gleichen Haus übernachtet haben. Denn das, was dort teilweise in den höchsten Tönen gelobt wird – sei es Frühstück, Sauberkeit oder gar das „tolle Design“ – haben wir hier schlicht nicht so erlebt. Im Gegenteil: Wir waren geradezu überrascht, wie groß die Diskrepanz zwischen unserer Erfahrung und manchen Bewertungen ist. Fast schon zynisch war übrigens der Werbespot, der in Dauerschleife im Hotel-Fernsehen lief: „A perfect stay“ prangte da in Hochglanzbildern über dem Bildschirm. Nach einer Nacht im Ibis Styles Phra Khanong wirkt dieser Spruch wie blanker Hohn. Für uns war es alles – nur kein „perfect stay“. UNSER FAZIT Wer Lust auf ein Ibis Styles in Bangkok hat, sollte sich lieber eines der anderen Häuser aussuchen. Dieses hier bietet leider weder „Style“ noch das Gefühl, dass man sein Geld gut investiert hat...!!!

Unser Zimmer im 18. Stock – ein Eckzimmer – hatte wenigstens Aussicht. Das war’s aber auch schon fast mit den positiven Eindrücken. Das Zimmer wirkte insgesamt dunkel, klein und ziemlich in die Jahre gekommen. Die Möbel hatten mehr Kratzer als die Schallplatten meiner Oma, das Sofa-Polster war zerknautscht, und die Schranktüren klemmten. Ein sich auflösender Lampenschirm sah aus, als hätte dieser schon bessere Zeiten in einer WG-Küche hinter sich. Das Doppelbett hingegen war überraschend bequem. Zwei ordentliche Kissen, eine gemeinsame Decke – wir haben gut geschlafen. Links und rechts am Bett gab es Steckdosen und Leselampen, über dem Bett eine bunte Wanddeko. Das wirkte immerhin halbwegs frisch. Aber alles drumherum: einfach nur müde. Das Badezimmer war noch so ein Kapitel für sich. Abgetrennt zum Zimmer durch eine Glaswand mit Milchglas-Streifen. Schön gedacht, in der Praxis aber eher unfreiwillig komisch, weil man trotzdem wunderbar sehen konnte, was hinter der Scheibe passiert. Intimsphäre? Fehlanzeige. Die Dusche hatte guten Druck, sowohl Handbrause als auch Rain-Shower funktionierten – ein kleiner Lichtblick. Aber die Schiebetür schloss nicht richtig, sie hing schief in den Schienen. Im Bad gab es bunte Fliesen, einen großen Spiegel und genügend Ablagefläche. Leider auch: Roststellen, Schimmel in den Ecken, ein oller Plastikeimer und Handtücher, die ihre besten Tage schon lange hinter sich hatten. Die Hygieneprodukte kamen aus Wandspendern – nicht unbedingt etwas, das Vertrauen schafft. Sie rochen billig und waren von der Konsistenz her eher Waschgel für Turnhallen. Kein Vanity-Kit, nichts Besonderes. Wenigstens zwei Rollen Toilettenpapier lagen bereit – immerhin etwas. Alles in allem wirkte das Bad wie ein Bereich, den man dringend renovieren müsste.

Das Frühstücksbuffet war auf den ersten Blick wirklich groß. Es gab warme Speisen, Nudeln, Fleischgerichte, Reis, Brot, Gebäck, Früchte, Spiegeleier und sogar eine Egg-Station. Die Auswahl war also vorhanden, keine Frage. Auf den zweiten Blick kam die Ernüchterung: Das Buffet wirkte unordentlich, die Speisen waren oft nur lauwarm, und die Qualität war durchwachsen. Die Früchte waren überraschend gut – süß und frisch. Aber das war dann auch schon der Höhepunkt. Brot war altbacken, warme Speisen eher fade, und die Atmosphäre im Restaurant? Katastrophe. Möbel abgenutzt, dreckig, klebrige Tische, fleckige Stühle. Wir hatten mehr das Gefühl, in einer Bahnhofshalle zu frühstücken als in einem Hotelrestaurant.

Beim Service macht das Ibis Styles Phra Khanong leider keine Punkte. Der Check-in war kühl und wenig herzlich. Wir mussten pro Nacht eine Kaution von 1.000 Baht hinterlegen, entweder bar oder per Kreditkarte – kein Weltuntergang, aber in diesem Moment spürt man, wie sehr das Vertrauen zwischen Gast und Hotel fehlt. Unser Gepäck stellte man immerhin auf einen Wagen. Begleitet ins Zimmer wurde es dann aber nicht. Den Rest durften wir selbst erledigen. Auch sonst: keine nennenswerten Bemühungen, uns willkommen zu heißen. Effizient, ja. Aber herzlich? Nein. Freundlich? Eher abwesend. Das Personal war zwar nie unhöflich, aber eben auch nie wirklich präsent. Die thailändische Gastfreundschaft, die wir aus vielen anderen Hotels kennen, haben wir hier nicht gespürt.

Die Lage ist… naja. Man kann sagen: Es ist irgendwie noch okay, aber bestimmt nicht die erste Wahl. Das Hotel liegt an der großen Sukhumvit Road, genauer gesagt im Bereich Phra Khanong. Wer gerne zu Fuß unterwegs ist, der wird hier enttäuscht: Sehenswürdigkeiten? Fehlanzeige. Charmante Nachbarschaft? Leider auch nicht. Stattdessen Wellblechdächer, halb verfallene Häuser und ein recht tristes Stadtviertel, das eher nach Abrissbirne schreit als nach „Bangkok entdecken“. Immerhin ist die BTS in Reichweite. Zur Station Phra Khanong läuft man gute fünf Minuten. Danach ist man immerhin schnell im Geschehen: Nach Siam zu den großen Shopping-Centern dauert es ca. 20 Minuten, zum Nachtleben nach Nana knapp eine Viertelstunde, und bis zum Erawan-Schrein kommt man ebenfalls in akzeptabler Zeit (25 Fahrminuten). Aber: Ohne Skytrain ist man hier ziemlich aufgeschmissen. Einziger Bonus: Direkt am Hotel fährt die BTS auf ihrer Trasse vorbei. Das sieht vom Zimmer aus fast spektakulär aus, wenn die Züge vorbeirattern – wie ein kleines Bangkok-Kino direkt vor dem Fenster. Wer allerdings absolute Ruhe sucht, der sollte vielleicht besser woanders schlafen.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Das Gym? Nichts, was man in Erinnerung behält. Ein paar Geräte, die ihren Zweck erfüllen, aber ohne schöne Aussicht und ohne Atmosphäre. Ein Raum, in den man vielleicht mal kurz hineinschaut, aber sicher keinen sportlichen Morgenritual-Marathon startet. Der Pool dagegen hätte eigentlich ein Highlight sein sollen. Schon das Design versprach ein stylisches Erlebnis. In der Realität war das Wasser trüb und unappetitlich – wir nannten es irgendwann nur noch „Pipi-Pool“. Zum Reinspringen konnten wir uns beim besten Willen nicht überwinden. Die Pool-Bar sah aus, als wäre sie seit Wochen verwaist, und die Möbel standen wild durcheinander. Wir mussten erst selbst ein bisschen umräumen, damit das Ganze halbwegs fototauglich aussah. Ein gepflegter Hotelpool in Bangkok kann durchaus spektakulär sein. Dieser hier leider nicht.