Landhaus Belmicke

Dieses Haus schreit geradezu nach einer Kernsanierung. Eine oberflächliche Renovierung reicht hier nicht mehr aus. Von einer Schönheitsfarm heutiger Prägung ist diese Oase weit entfernt. Vielleicht waren diese Standards in den fünfziger Jahren aktuell, heute nicht mehr. Überall liegt welliger, alter Teppichboden. Auch der sogenannte Gymnastikraum bietet einen trostlosen Anblick. Ein paar Matten, ein paar Stäbe und Bälle und ein altersschwacher CD-Player. Wie der Garten einmal ausgesehen hat, lässt sich heute nur noch erahnen. Überwucherte Wege, teilweise mit rot-weißem Absperrband gesichert, ein fast vollständig in sich zusammengebrochener Laubengang, verwitterte Mauern, ein ausgepumpter Gartenteich sind nur einige der zu erwähnenden Mängel. Die vom Hausherrn angepriesene salzlose Kost kann man eine Woche ertragen, dann reicht es. Ich habe ganz locker 4 Kilo abgenommen, aber zu welchem Preis. Ich habe mich mit dieser Woche nicht belohnt sondern bestraft. Das Verwöhnen der Gäste muss noch geübt werden. Es hat sich leider noch bis zum Landhaus Belmicke herumgesprochen, das der Kunde (Gast) König ist. Heißt es nicht der Ton macht die Musik? Auf Belehrungen oder schroffe Antworten auf Fragen legt ein Gast keinen Wert. Außerdem wurden die Gästezimmer von den Angestellten (nicht die Reinigungskräfte) eigenmächtig bei Anwesenheit der Gäste betreten. Somit ist zu sagen, Preis und Leistung stehen in einem eklatanten Widerspruch. Vielleicht sollte mal publik gemacht werden, dass wir das Jahr 2010 schreiben und nicht das Jahr 1950. Ich werde mir diese „Wohlfühlwoche“ nicht mehr gönnen (antun).

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