Beim Check-In an der Rezeption wird man fairerweise gleich mit den preislichen Besonderheiten des Hotels vertraut gemacht: Poolhandtuchwechsel kostet 1,-€, WLAN kostet extra, Restaurant kostet extra sofern man nicht ins Buffet-Restaurant geht, Safe kostet extra. Ein erster Rundgang durch die Hotelanlage führt durch den sehr grünen Palmengarten um die großzügig angelegten Pools und an ein paar verteilten Poolbars vorbei. Viel Schatten, wenige Sonnenplätze - was sicher in den Sommermonaten hilfreich ist, jedoch im Winter zu teilweise kuriosen Völkerwanderungen sonnenhungriger Winterflüchtlinge führt. Zimmer sind sauber, groß genug, sauber und aufgeräumt. Das Frühstück verpasst man nur schwer, die sehr hellhörige Anlage wird zeitig genug gereinigt - man wird von den Geräuschen weggeschobener Betten, über den Hotelflur kommunizierender Zimmerbienen oder von draussen durch die ersten Gäste, welche die Stellung ihrer Sonnenliegen optimieren, zuverlässig geweckt. Die beiden Buffet-Restaurants sind der Zimmeranzahl nicht gewachsen, fallen durch etwa einen Regenguss die Außenplätze weg, steht man schonmal 20 Minuten nach einen freien Essplatz an. Umso überraschender war es in der zweiten Woche, als eines der Retaurants geschlossen war. 'zu wenige Halbpensionsgäste' - war die Erklärung. Nun gut - pfercht man den zahlenden Rest eben zusammen und vergrätzt diesen auch noch. Herzlichen Dank! Kantinenfeeling zum 4-Sterne-Preis, das hatten wir bisher noch garnicht. Wer schonmal eine Reportage über Massentierhaltung im Fernsehen gesehen hat, fühlt sich im Buffetrestaurant wie im Erlebniskino. Viel zu wenige Kellner schaffen es in erstaunlicher Weise, Gedecke und Getränke vor dem sicheren Dahinscheiden hungriger Gäste zu liefern. Sichtlich gestresst und nur wenige Stunden vor dem Burnout hetzen die armen Geschöpfe durch die platzoptimiert drapierten Tische. Entspannte Nahrungsaufnahme, die Urlaubsfeeling aufkommen lässt - fehlanzeige. Man hat die Möglichkeit, für ~20€ eines der anderen Restaurants zu nutzen. Eine Buchung der Halbpension kann man sich m.E. sparen. Selbstessern sei außerhalb noch das balinesische Restaurant gegenüber emfohlen aber auch andere Lokalitäten sind zur Genüge in Laufweite. Die 45,-€ für die bloße Benutzung des Coralliums war es uns dann doch nicht wert. Hätte die Wettervorhersage Schnee angekündigt, könnte man sich den Schritt nochmal überlegen. Alles in Allem entsteht der Eindruck, dass hier durch junges Management, wie man es von grinsenden Billiganzugträgern aus dem Nachwuchsförderkreis des BWL-Studienganges kennt, eine Gewinnoptimierung um jeden Preis betrieben wird: die Belastungsgrenze des Personals ist durch Reduzierung der Kopfzahl schon lange erreicht bzw. überschritten und man macht sich an die Toleranzgrenze der (zahlenden) Gäste heran. Meine Toleranzgrenze ist dabei schon um LÄNGEN überschritten, liebe Damen und Herren in den Billiganzügen. Deshalb wird das der letzte Urlaub in diesem Hotel gewesen sein. Weiterempfehlungsrate ~10% - für die gute Lage, die (trotz der unübersehbaren Überlastung) freundlichen Mitarbeiter, die Sauberkeit und die schönen Pools.

Zimmer