Das Costa Meloneras setzt in vielerlei Hinsicht Maßstäbe, zeigt jedoch auch Schwächen. Das Hotel hat eine perfekte Lage, eine grandiose Gartenanlage, eine wunderschöne Architektur, aber leider auch Speisesäle, wie Sie ungemütlicher nicht sein können. Was man vor Antritt der Reise kennen sollte, ist die Preispolitik des Hotels. Was im Katalog noch günstig erscheint, kann je nach in Anspruchnahme der Angebote leicht teuer werden. Vom Handtuchwechsel über den Zimmersafe bis hin zum Parkplatz für den Mietwagen wird alles extra berechnet. Ein Stellplatz (nicht überdacht) für 10 Tage kostet stolze 120 €. Alternativ kann man sein Auto in der Umgebung am Straßenrand abstellen, muss dann aber mit bis zu 15 min Fußweg rechnen. Die öffentlichen Tiefgaragen sind noch teurer. Von Neckermann werden die Parkgebühren nicht mehr erstattet, auch wenn man dort ein Auto mietet. Wer sich gerne Kirchen anschaut, sollte unbedingt nach Arucas fahren. Wer die Natur liebt, kann auf einer kleinen Tour den Roque Nublo besteigen. Hier gibt es mittlerweile einen großen Parkplatz. Wer die Einsamkeit sucht, findet sie im Landesinneren. Die Tour um St. Bartholome ist mittlerweile ausgeschildert (ca. 4 Stunden). Die noch schönere Tour ab el Juncal (ca. 4 Stunden) ist mit Steinmännchen zuverlässig markiert. Die angesprochenen Touren sind in den gängigen Wanderführern ausführlich beschrieben.
Die Doppelzimmer sind nicht besonders groß und mit einer 3er-Belegung an der Kapazitätsgrenze. Da wir die Architektur des Hotels kannten hatten wir auf Meerblick verzichtet. Der Blick auf einen netten Innenhof ist wesentlich ruhiger als z.B. die Zimmer mit Meerblick, die direkt unterhalb der Showbühne liegen. Unser Zimmer war in einem guten Zustand, die Reinigung war top. Praktisch für Selbstversorger: Der Kühlschrank (Minibar) ist leer und wird nur auf Wunsch aufgefüllt.
Nachdem unsere letzten beiden Hotels bei holidaycheck gastronomisch in den Himmel gelobt wurden und das Costa Meloneras eher mittelmäßige Bewertungen bekommen hatte, waren unsere Erwartungen eher gedämpft. Umso erstaunter waren wir dann, dass Qualität und Auswahl wirklich sehr gut waren. Drei Dinge möchte ich hervorheben, bei denen das Costa Meloneras wirklich Maßstäbe setzt: Die Teller werden richtig gut erhitzt, so dass man das Essen auch wirklich heiß genießen kann. Zum Frühstück werden frisch gebackene Brötchen angeboten. Das hatten wir bisher selbst im 5-Sterne-Hotel noch nie. Auch der Hygiene wird mit Hygienespendern im Restaurant Rechnung getragen. Die Kellner scheinen immer am Rande der Belastbarkeit zu sein, entsprechend wird man dann auch abgefertigt. Wer morgens zeitig zum Frühstück erscheint, muss dann auch schon mal auf Bedienung verzichten und selbst auf die Suche nach einer Kanne Kaffee gehen. Was jedoch die eigentlich gute Gastronomie trübt ist die Kantinenatmosphäre in den beiden Speisesälen. Riesige Räume ohne wirkliche Raumteiler. Auch der kanarische Baustil scheint in den Speiseräumen keinen Einzug gefunden zu haben. Dazu ein Lärm wie in einer Großkantine. Und wer nicht ständig stechenden Zigarettengeruch in der Nase haben will, kann auch nicht auf die Außenbereich ausweichen. Ich verstehe nicht, warum man nicht für einen der beiden Außenbereiche ein Rauchverbot erlässt.
Der Zimmerservice war erstklassig. Die Reinigungskraft hat wirklich sehr gut und zuverlässig gearbeitet. Sehr gut fanden wir auch, dass man per Karte an der Tür die Reinigungszeit wählen konnte. Die wurde dann auch prompt eingehalten. Die Servicekräfte an der Rezeption habe ich in anderen Hotels schon herzlicher erlebt. Grundsätzlich war aber alles in Ordnung. Man merkt jedoch, dass die Angestellten immer unter Volldampf stehen, weil Sie sich schließlich um nahezu 2.500 Menschen kümmern müssen.
Die Lage ist perfekt. Hat man die Hotelanlage verlassen, liegen Strand, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Bushaltestelle jeweils nur einen Steinwurf entfernt. Durch ein Hochwasser im Winter hat sich der Strand jedoch deutlich verändert. Ein Teil des Sandes ist einfach verschwunden. Stattdessen findet man ab Höhe der Brandung nur noch Steine. Wer dort im Wasser steht, wo sich die Wellen brechen, bekommt das schnell zu spüren, wenn die faustdicken Brocken gegen das Schienbein geschleudert werden.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Pool- und Gartenanlage ist ein Traum. Die Größe des Geländes, die Vielzahl der Pools und die abwechslungsreiche Gestaltung der Liegemöglichkeiten lassen die Zahl der Hotelgäste vergessen. Die Anlage ist insgesamt sehr gepflegt. In den Pools stehen jedoch Ventile deutlich über den Fließen ab, woran man sich ordentlich weh tun kann. Den Spa-Bereich hatten wir vor einigen Jahren mal besucht. Damals bot das Hotel noch Schnupperangebote für Hotelgäste. Die Normalpreise sind m.E. zu hoch, ebenso wie die Preise für Körper und Gesichtsbehandlungen. Der kostenlose Fitness-Raum sieht nur auf den ersten Blick ok aus. Quietschende Scharniere und defekte Einstellungsmöglichkeiten für die Sitzhöhe machen das Training mühsam. Gut fand ich den kostenlosen Handtuchservice für den Trainingsraum. Insgesamt macht sich die Hotelleitung viel Mühe um die Gäste zu unterhalten. Damit auch jeder weiß, was geboten wird, gibt’s zum Frühstück die Tagesnews mit allen Angeboten auf einen Blick. Was uns besonders gefallen hat, war das Abendprogramm. Für eine kostenlose Hotelunterhaltung waren die abendlichen Shows wirklich sehr professionell. Toll ist auch das umfangreiche Animations-Programm für Kinder. Insbesondere die Kinderdisko ist ein echtes Highlight, zu der allabendlich auch Panchi das Hotel-Maskottchen in Lebensgröße erscheint.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie | 
| Dauer: | 2 Wochen im Juni 2010 | 
| Reisegrund: | Strand | 
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Alexander | 
| Alter: | 36-40 | 
| Bewertungen: | 7 | 

